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Sonntag- 24. Äuni (Brächet) 1923 Nr. N 4. Jahrgang W Hauptjchristleitung: Gtto Marx, Reichenau. Sa.; für Geschichte, Dorgefchichts, Volkskunde, Sagen und Aberglauben Dr. Frsnzsl, Leipzig - Oetzsch, Hauptstr. 35; für Naturwissenschaften Dr. He in Ke, Sittau, Komturftr. 5; für Kunstgeschichte und Kunstgewsrbs Dr. Reinhard Müller, Sittau, Stadtmujeum, Klostecgajjs 1; für schöngeistige Beiträge Max Seidig, Bautzen, Wsttinste. tSs. Manuskripten ist Rückporto beizufügen, da sonst ein Anspruch auf Rücksendung nicht besteht. Postscheckkonto: Leipzig Nr. 27 534. Bankverbindung: Girokasjs Reichenau Nr. lö. Privat- und LommsrzbanK A.-G., Sweigstelle Reichenau, Sa. Gewerbsbank Reichenau, Sa. Geschickte, Drucf u.Verlog.Älwin Marz- (Inh.OttoZI?^') SühlaufiTzer Nachrichten, Reichenau/Scr. Blatter für -§?eimatkunöe Schristleitung und Geschäftsstelle ish'Reichenau.Sa. Fernsprecher Nr. 21S vk»nboren Nn die geehrten Post-Abonnenten! Der Bezugspreis für das zweite Vierteljahr der E>HA. konnte den Postämtern nicht rechtzeitig mitgeteilt werden, weshalb von diesen ein Be- zugspreis von nur 300 Mark eingezogen worden ist. Da der- selbe jedoch 2000 Mark beträgt, so ersuchen wir die geehrten Postbezieher höflichst um Einsendung der restlichen 1700 Mark, die wir sonst durch Nachnahme (inkl. der hohen Portosätze) einziehen werden. Für das kommende 3. Vierteljahr mutz der Bezugspreis notgedrungen auf 6000 Mark erhöht werden. Mit heimatlicher Begrüßung Geschäftsstelle der lReichenau Sa. Heimatausstellung in Reichenbach Vereinigung für Heimatkunde Reichenbach O.-L. und Umgebung, die anläßlich eines Vortrages des Lausitzer Heimatforschers Otto Schöne, Sohland am Rothstein*), vor einiger Zeit sich bildete, hat nun auch ein beredtes Zeugnis abgelegt, daß sie sich ihrer Aufgaben bewußt und nicht müßig ist. Sa konnte am Sonntag, dem 10. Juni und Montag,'dem 11- 3uni 1922, allen Heimat freunden in den Räumen des Eoang. Gemeindehauses eine Ausstellung zugängig gemacht werden, die geradezu über *) Otto Schöne ist bekanntlich Mitarbeiter der O. H.-3. laschend wirkte. Die Einteilung war sehr geschmackvoll und das Ganze leicht übersichtlich angeordnet, wofür den Herren Otto Schöne und K. Graf, die mit viel Mühe ans Werk gegangen waren, herzlichst gedankt werden muß. Gleich zu Anfang trifft der Besucher den Lausitzer Granit in allen Stadien, vom frischen Bruch bis zu? erdsörmigen Verwitterung, an, mit Grauwacke durchsetzt, in den ver schiedenen Zusammensetzungen des Quarzes mit Feldspat und Glimmer, roh und poliert. Versteinerungen aus Herwigs- dorf vervollständigen unter anderem diese Sammlung. Eine polierte, in schönstem Blau erstrahlende und mit zahlreichen Kristallen besetzte Amethyst-Druse und eine von Herrn o. Roon zur Verfügung gestellte weiße Marmorkugel deuten uns an, daß die Ausstellung gelegentlich auch die Grenzen der Heimat überschreitet, was ihren Charakter durchaus nicht beeinflußt. Unser Auge wird erfreut durch die Farbenpracht einer millionenwerten Schmetterlings-Sammlung des Herrn Bankoff-Reichenbach, die selbst seltene und die größten Arten in- und ausländischer Schmetterlinge zeigt. Einige Schritte weiter stehen wir vor Altertümern aus der Zeit um 1813. Waffen, Rüstzeuge, Karten, Wappen, Orden und Münzen gruppieren sich um das Bild Bonapartes und einen geschliffenen Pokal, den Napoleon einst dem Lehrer Bendel in Mengelsdorf schenkte. Die Mitte des ersten Raumes füllt ein langer Tisch, belegt mit alten Büchern und Zeitungen. Da ist ein Schöppenbuch von 1646, ein Lutherbuch von 1559, ein Prozeßbuch in Handschrift von Reichenbach und der gleichen noch vieles. Auf der anderen Seite sehen wir wert volles Familiengerät in Zinn, Porzellan und Edelmetall, das neben anderem auch die Familien v. Roon, Krug o.Nidda, o. Seidewitz und v. Fallois liebenswürdig zur Verfügung stellten. Auf der Hinteren Querseite haben die Wappen der Familien von Gersdorf und von Warnsdorf, sowie die Bilder von Patronats-undPfarrherren Ausstellung gefunden. Nach Betrachtung einer Münzen- und Siegelsammlung der Familie v. Roon gelangen wir in den zweiten Raum. Seine linke Wand ist mit alten Bildern behangen. Davor