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6 S'scbicbt'l vu'n Lzerneboke am viaiekt dieser Segens, Vitt >) doas 2) Maigl 2) iebern Barg, MuitsrganzaUeens; Zwickt'se »s a klenner Zwarg v de nack'gn Veens! „Ik!" — „vi!" woar a unnsrn Strauck, viek'ck ver lauter Lackn 'n vauck.' „Woarts, vunzel-vunzslsckuk, Wenn ick vick itz Kriegs!" „Oack, vu klennsr Sckäker vu, Wenn'ck vick oack ns wiege!- „Sreckdacks, woart, ick war vick glei — vielt' sckeen ^), bis no frei!" „Mit vir is do' nisckt oazekang', vu verflixte lxräte!" „O, dis hibsck'n rut'n Wang'! Weetzt, woas ick garn täte?" „vo gibt's nisckt, mei klenner Moan, Sreik O'r oack a Veins droan." „Ick soi v'r sackte woas as Ukr, Woas ve garn weckst wiss'n," „vsensenee, derno, newukr, vätst ve mick goar kiss'n? Lmol koast ve mick gezwickt, 5t zwestes Moal vsr'sck -) nemie glickt. „Ick soi O'r, wie vei Moan aussitt —' „Okne voart, do moag'ck ken'n! «)" „Und wenn's a de kxircks gilt —" „vu, wenn ick war vraut ssnn!" „Woas O'r drengt de Liebs ei „Quoatsck! voas is oack Binderei!" „Maigl, vu wirsckt's no beroin! Vals is zs späte!" „va, vu koannst mir ju mol soin, Woas'ck mer groads ieberläte — „Su Kumm — ganz leise, pst, pst, burck: Ou duckst groad a d'n kzloappersturck! vsskalb brauckst ns rut zs war'n, Ick die kee Oabboats. ») vsi l^loappersturck, dar trät an Starn, Var is a Soldoats; Und boat dar v'ck as Veen gezwickt, Wird as veck'I oagestickt!" — „Ick gab v'r glei an Irak uff's Maul, Ukk Veins luss vuscks!" vo, d'r purz'l, o ns faul, Sckwupp, soatz a sckunn an vuscke, Und koat'r, ek ss sick's versabn, Irsckt no an tickt'gn Sckmoatz gsgakn. '«) Paul völzsl, Lauba. I> g-ht, ki«r gan, kurz gesprochen. 2) Das oa In einem Laut verschmelzen. 3) Mädchen, das I wird kaum betont. 4) Bitte schön. S) Dir es. 8) mag ich keinen. 7) bald. 8) überlegte. 9) Abbate. IS) gegeben. Die Lausitzer Städte im Volksmund Bon Prof. Dr. Curt Mütter-Löbau as sich liebt, das neckt sich, heißt es im volks tümlichen Sprichworts, und das gilt mehr noch als von den einzelnen von den deutschen Stammesgruppen, die sich gegenseitig tausend fach in Lied und Wort hänseln, und ebenso von den Dörfern und Städten, die sich auch gern allerlei Scherz- und Spottreden an den Kopf werfen. Unsere Ober lausitz hat seit altersher sich eines eigenartigen Slammes- tums erfreut, das sich auch in hundertlei Stichelreden geltend machte, die wir als Zeugnisse liebenswürdigsten Volks humors ansehen können. Außerdem spricht sich in den Über lieferungen des Bolksleumundes der uralte deutsche Zug zur Sonderart, zum Individualismus der verschiedenen Siedelungen, recht treffend aus. Sehr bald, nachdem sich in die unbewohnten Grenzwälder und in die dünnbesiedelten Gebiete östlich der Elbe zwischen Pulsnitz und Queiß Tausende von westelbischen Zuwanderern ergossen hatten, blühten hier bald Dörfer und Städte in reicher Zahl auf. Die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts muß hier ein besonders kräftiges Kolonistenleben gesehen haben, wird doch die Gründung der berühmten Sechsstädte für diese Zeit angenommen, während vor 1200 an deren Stelle höchstens unbedeutende slawische Dörfer anzunehmen sind. So ist wahrscheinlich die zwar kleinste, aber wegen ihrer Lage als Mittelpunkt des Sechsstädtebundes bedeut same Stadt Löbau kurz vor 1221 als wahrhafte städtische Siedelung auf der Flur des altwendischen Dorfes Löbau entstanden und feierte deshalb 1921 ihr 700 jähriges Gründungsjubiläum. Die Oberlausitzer Städte müssen sehr bald zu großer wirtschaftlicher Blüte gelangt sein, was auch bei ihrer Lage an uralten wichtigen Straßenzügen nach Schlesien, Polen, Böhmen nicht verwunderlich ist. Wie der Italiener seine großen Städte durch schmückende Beiwörter stolz kennzeichnet (Genua — Is 8uperba, Mailand --- I» xrsncis usw.),so weiß auch der Lausitzer seinen altberühmten bechsstädten folgende Superlative beizulegen: „Bautzen ----- die schönste, Görlitz -- die größte, Zittau --- die reichste, Löbau --- die älteste, Lauban ----- die kleinste, Kamenz ---- die ärmste." Heute weiß man, daß Löbau durchaus nicht auf ein so hohes Alter zurückblickt, wie man früher annahm, aber im übrigen treffen diese Kennzeichnungen noch zu. So gilt Zittau wegen seines großen Grundbesitzes (besonders an ausgedehnten Wäldern) immer n rch als besonders reich. Sehr bald gerieten diese Städte in Gegensatz zu den adeligen Grundherren des platten Landes und mancher Burgherren der südlichen Grenzwälder, die an Böhmen angrenzten. Der Sechsstädtebund, 1346 gegründet, war ja ein Schutz- und Trutzbünduis der handeltreibenden Städte gegen die Belästigungen seitens der ritterlichen Herren. Daß besonders die führenden Städte des Bundes mit unerbittlicher Strenge ihre Maßnahmen gegen die Räuber plage des ausgehenden Mittelalters ausführten, beweist uns ein Spottlied von 1407: Wer non Bautzen kommt ungefangcn, Von Görlitz ungehangen, Von der Zittau ohne Weib, Der mag wohl sagen von guter Zeit. Zittau und Bautzen müssen noch bis ins 19. Jahrhundert hinein in dem Rufe großen Reichtums gestanden haben, weshalb sie für begehrliche Freier ein erstrebenswertes Ziel bildeten. Noch 1828 erzählt die „Zeitung für die elegante Welt", selbst heiratslustige Dresdner gingen damals nach Bautzen und Zittau auf die Brautschau. Diese Tatsache steht allerdings in schroffem Gegensätze zu der sonst weit verbreiteten Meinung im westelbischen Sachsen, in einstigen Kurlanden, daß die Lausitz eine armselige Gegend sei. Don den Bewohnern der „wendischen" oder „Hundetürkei" sagte man in Leipzig und Dresden ja bis in die neueste Zeit hinein: „Die Lausitzer fahren ein bissel nach Garne (d. h. sie spinnen), essen Landeskinder (nämlich Kartoffeln) und verzehren manchmal einen Blinden (einen Hering)." Wahr scheinlich haben die früher im Lande mit ihrer „Leimt" (Leinwand) herumziehenden Lausitzer Weber das alte Vor urteil gegen die ostelbischen Gebiete überhaupt und die Lau sitz insbesondere noch vertieft, indem sie absichtlich ihren Kunden von ihrer heimatlichen Armut erzählten, also „recht erbärmlich tun konnten", wie man in der Lausitz selber sagt-