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vorbereitet und auf ihren Gesammtschwefelgehalt analysirt waren, neu hinzugenommen worden, da wegen ihres hohen Gehaltes an Schwefel, die für den nach 15 Minuten entwickelten und den dann noch zurückgebliebenen Theil des Schwefels ermittelten Zahlen auf besondere Genauigkeit Anspruch haben. Das Durchschnittsresultat der in den vorigen Tabellen einzeln mitgetheilten Versuche ist in übersichtlicher Form in der nächsten Tabelle zusammengefafst: Bezeichnung des Eisens und Schwefelgehalt Gelöstes Eisen Als HaS ent wickelter S in % % % ß 0,017 74,53 46,41 5 0,036 72,05 43,30 e 0,037 57,37 51,71 0,050 34,35 56,62 7] 0,115 82,63 79,48 $ 0,168 16,43 83,99 t 0,243 37,60 94,66 Aus dieser Uebersicht kann nun zunächst mit voller Sicherheit als Beantwortung der ersten Frage nach der Auflösung des Eisens behauptet werden, dafs durchaus nicht alle verschiedenen Eisen bei gleicher Vorbereitung sich nach 15 Minuten in gleichen Mengen lösen, sondern dafs dies in ganz aufserordentlich verschiedenen Men gen geschieht. Schon bei der verhältnifsmäfsig geringen Anzahl der in Untersuchung gezogenen verschiedenen Eisen schwanken die Mengen des nach 15 Minuten gelösten Eisens zwischen den ganz auffallend weiten Grenzen von 16 und über 80%. Es ist von Interesse, für diese beiden Grenzfälle einmal die in einem jeden Falle entwickelten Mengen Gas zu berechnen; in dem ersten von den beiden Grenzfällen werden ca. 0,02857 g oder ca. 319 cc. — bei 0° C. und 760 mm Barometerdruck — und im andern Falle ca. 0,14286 g oder 1594 cc. Wasserstoff gas entwickelt oder übertragen auf die wirk lichen Verhältnisse der Eggertzschen Bestimmung, d. h. 1/50 des Eisens und ca. 20° G., einmal ca. 6,8 cc., das andere Mal ca. 37 cc. Da der Inhalt des ganzen Fläschchens nur ca. 55 cc. beträgt, so ist leicht ersichtlich, dafs bei der so verschiedenen Menge sich entwickelnden Gases an eine gleichartige Berührung des Schwefel wasserstoffs, selbst wenn dieser in richtiger Menge entwickelt würde, mit dem Silberblech gar nicht gedacht werden kann. Aufserdem zeigen die Versuchszahlen, was die zweite zu untersuchende Frage anbetrifft, auch, dafs die Entwicklung von Schwefelwasser stoff keineswegs mit derjenigen Gesetzmäfsigkeit erfolgt, dafs immer ein gleicher Bruchtheil des vorhandenen Schwefels in gleicher Zeit entwickelt wird. Schwanken doch die ermittelten Procent zahlen zwischen etwa 43 und über 90. Trotzdem wäre es freilich — und namentlich die drei letzten Zahlen der entsprechenden Tabellenspalte scheinen darauf hinzudeuten — möglich, dafs die Mengen des sich als Schwefelwasserstoff entwickelnden Schwefels mit zunehmendem Schwefelgehalt mit Beschleunigung steigen. Die bei dieser Annahme am meisten abweichende Zahl, die für Eisen ß gefundene, ist die von allen am wenigsten zuverlässige* und könnte wohl einen solchen Fehler einschliefsen, dafs sie ohne diesen die diesem Gesetz entsprechende Zahl wäre. Wäre dies letztere Verhalten das thatsächlich allgemein gültige, so würde durch die Art der Entwicklung des Schwefelwasserstoffs bei der Eggertzschen Probe ein falsches Resultat nie bedingt sein können. Die Entscheidung über diese specielle Frage mufs vorläufig bei der nur geringen Menge untersuchten Materials noch offen bleiben. Die nunmehr ermittelten Fehlerquellen bei der Eggertzschen Probe erklären das oben in den empirischen Versuchen beobachtete, ab weichende Verhalten der Eisen 8, e, I in voll kommener Weise. Der Grund ist nicht zu suchen in unregelmäfsiger Entwicklung des Schwefelwasserstoffs — diese Fehlerquelle allein könnte in maximo einen Fehler von nur 0,006 % erklären, einen Fehler also, der ganz in den Grenzen des zulässigen liegen würde — sondern in der aufserordentlich verschiedenen Auflösungs geschwindigkeit der Eisen. Ich erinnere daran, dafs Eisen $ mit 0,05 % Schwefel die Bleche schwächer gefärbt hatte als Eisen 8 mit 0,036 %, und Eisen e mit 0,037 % eine schwächere Farbe ergeben hatte als die beiden anderen Eisen. Es besteht also die auffallendste Abweichung zwischen $ und 8, derart, dafs $ viel zu wenig färbenden Einflufs geübt hatte. Nun zeigt ein Blick auf die letzte Tabelle auch sofort, dafs die allergröfste Abweichung in den Quantitäten des nach 15 Minuten gelösten Eisens zwischen 8 und $ besteht, indem von letzterem nur ca. 34, von ersterem ca. 72 %, also über doppelt soviel in der gleichen Zeit gelöst wurde. Es kann nicht zweifelhaft-er scheinen , dafs in diesem Verhalten die Ursache der bei der Eggertzschen Probe bemerkten Fehler liegen mufs. Eine Bestätigung hierfür liegt darin, dafs auch die zwischen & und 8, sowie € und I bemerkten * Siehe die vorhergehende Seite.