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bauten und andere Zulhaten nicht vorge sehen waren, nur 455 000 •46 gefordert wor den waren. Am 21. September 1882 wurde der Vertrag unterzeichnet und seitens der con- trahirenden Firma sofort zur Ausführung ge schritten. Wie wir gleich vorausschicken wollen, erledigte sich dieselbe unter schwierigen Verhält nissen ihrer Aufgabe in umsichtigster Weise und mit schneidigster Thatkraft. Der wesentlichste Bestandtheil des Thurmes (s. Fig. 1) ist der Fundament-Caisson mit seiner der Montage und Fundirung dienenden Ausstattung. Derselbe hat eine länglichrunde Grundrifsform mit zugespitzten Köpfen, gegen Nordwest und Südost gekehrt, dabei Ilm in der Breite und 14m in der Länge messend. Die Höhe der den Caisson bildenden Blechwandungen betrug bei Beginn der Montage (bei der Ausfahrt) 181/2 und wurde während des Baues allmählich bis auf 323/4 m erhöht. Sie bestehen aus 10 mm dicken Eisen platten, ausgesteift in vertikaler Richtung durch 28 Spanten aus 250 mm hohen J-Eisen, und durch 2 sehr starke Steven an den Vorköpfen, in horizontaler Richtung durch ringförmige Blech träger in Höhenabständen von je 3 m, dazwischen noch durch Winkeleisen-Ringe in Abständen von je 1 in. Die eigenthümliche Grundrifsform machte aufserdem die Anordnung von 2 vertikalen Blech schotten und kräftige horizontale Verankerungen der Steven nöthig. Alle diese Aussteifungen wurden so bemessen, dafs sie einem hydrosta tischen Druck von 6 m Höhe von aufsen und von innen widerstehen konnten. Ueberdies wurde nur allerbestes Material verwendet und dessen Bearbeitung mit der gröfsten Sorgfalt ausgeführt. 21/2 m über Unterkante des Caissons ist ein Blechboden eingebaut, getragen und ausgesteift gegen hohen Druck durch 12 Querträger und 2 darübergelegte Längsträger von 1 resp. 2 m Höhe. Der so im untersten Theile des Caissons abge trennte Raum von 115 qm Grundfläche bei 21/2 m Höhe bildet die Arbeitskammer. Die Wände derselben sind gegen die Decke mit zahl reichen Consolen abgesteift und an ihrem unteren Rande, der sogenannten Schneide, welche beim Absenken ins Erdreich eindringen mufs, mit Flach- und Winkeleisen gesäumt. Milten über der Decke erhebt sich ein vertikaler cylindrischer Schacht von 1 m Durchmesser, innen mit Leiter sprossen versehen, welcher hoch oben die Luft schleuse trägt, einen 3 m hohen Cylinder von 2,6 m Durchmesser. Di Luftschleuse ist mit 2 Materialkammern für die heraufgeförderten Erd massen, und mit 2 Einsteigekammern versehen. Zur Hinaufbeförderung des Bodenaushubes ist sie mit einer Dampfwinde ausgerüstet. Aufserdem sind Sandgebläse vorgesehen, für den Fall, dafs die Bodenart die Förderung auf diesem bequeme ren Wege gestatten sollte. Im oberen Theile des Caissons sind 4 über einander befindliche Arbeitsplateaux angeordnet, jedes besonderen Verrichtungen dienend. (Vergl. Fig. 3.) Zu Unterst, aus Balken und Brettern gezimmert, leicht versetzbar, ruht auf den er wähnten 2 Querschotten das Betonageplateau, 3 m darüber, in 2 ter Etage, folgt das aus starken Blechträgern gebildete, 2 Dampfkessel von zu sammen 60 qin Heizfläche, einen Luftcompressor, einen Oberflächen-Gondensator, eine Centrifugal- pumpe, Kohlen- und Wasserbehälter u. s. w. tragende Maschinenplateau. In Ster Etage folgt ein mit 2 Schlaf- und Magazinräumen besetztes Plateau, von welchem aus aufserdem der Luft schleusenbetrieb, das Ein- und Ausschleusen der Caissonarbeiter vor sich ging. Auf der obersten, der 4ten Etage, dem sogenannten Hebeplateau befinden sich 2 drehbare Dampfkrahnen von je 2000 kg Tragfähigkeit und 4 m Ausladung, welche das Löschen der Schiffe besorgen. Die hinauf geförderten Eisentheile werden von hier aus direct eingebaut und zum Aufhöhen der Gaissonwände verwandt, der geförderte Beton, weitaus die gröfste Masse, wird von dort durch Rohre nach dem Betonageplateau gestürzt. Das successive Versetzen dieser Plateaux fast ohne jede Betriebsstörung geschieht durch einige wenige Arbeiter vom Hochplateau aus mittelst 4 Schraubenspindeln, während dieses selbst durch 4 andere Spindeln hochgewunden wird. Nachdem Redner hiermit das Reisegepäck des fahrenden Caissons (vergl. Fig. 2) in der Schwimmender Fundament-Caisson Ende Mai 1883. Hauptsache beschrieben halte, — auf die beiden Reisetaschen zur Linken und Rechten kam er später zurück, — ging er zur Beschreibung der späteren Einrichtung an seinem festen Wohnsitz über. Am Rothen Sande soll er sich niederlassen auf den Meeresboden, eingegraben werden bis 22 m unter Niederwasser, und ausgefüllt werden mit Beton und Mauerwerk bis 1,8 m über jenen