456 Nr. 7. „STAHL UND EISEN.“ Juli 1886. Erste Ausführung. Abgesenkter Fundament-Caisson Ende Mai 1881. Abschlagszahlungen vorgesehen waren. So wurde namentlich der Aufbau der Caissonwände und die Ausfüllung mit Beton vernachlässigt. Als daher im Anfang October die Schneide zwar be reits bis auf 203/4 unter Niederwasser hinunter getrieben, aber erst bis auf 9 m unter Niederwasser ausbetonirt war, so konnten, als um jene Zeit eine starke Sturmfluth eintrat, die dünnen, nur durch hölzerne Pfosten verstrebten Blech wandungen derselben keinen Widerstand leisten, die Blechwand brach 21/2 m über dem Boden ab und alles bis dahin mühsam Geschaffene wurde mit einem Schlage vernichtet. Wenngleich nicht zu verkennen ist, dafs widrige Umstände sich vereinten, um den Mifs- erfolg herbeizuführen, so kann doch andererseits die erste, verunglückte Ausführung als eine drastische Illustrirung der Verhältnisse betrachtet werden, in welche das heute übliche Submis sionsverfahren den Wettbewerb, namentlich auf dem Gebiete gröfserer Bauausführungen, gedrängt hat. Die umsonst aufgewandten Bau kosten betrugen nach Angabe der Unternehmer 390 000 6, an denen sie selbst mit 125000 •6, Materiallieferanten und sonstige Borger mit 185 000 •N und die Baubehörde mit 80 000 •6 betheiligt waren. Trotz der schlechten Erfahrungen, welche man bei dem ersten Ausführungsversuch ge macht hatte, setzten die Träger des Gedankens mit höchst anerkennenswerther Thatkraft eine zweite, auf denselben Principien wie die erste basirte Ausführung in Gang. Dieselbe wurde nun auf Grund ihres ursprünglichen Projectes von der Actien-Gesellschaft Harkort übernommen und zwar zu einem Gesammtpreis von 868 000 •46, einschliefslich Bodenbefestigung und der ganzen Ausrüstung, abgesehen von dem in Schweden bestellten Leuchtapparat, während für die ver unglückte Ausführung, bei welcher allerdings Höhe und Durchmesser geringer, auch die Erkeraus-