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Vorwort des Verfassers. Uor länger als zehn Jahren schon wurde ich gedrängt, die Chronik über Oederan zu fertigen. Ich trug Beden ken dieses zu uuternehincn, theils aus Mangel der noch fehlenden Materialien, theils aus personellen Gründen meiner finstern Biographie. Man übertrug mir die Ne- daetion des Oedcrauer Wochenblattes um diese Zeit. Ich begann dieses mit Bruchstücken ans der Vorzeit unserer Stadt, und war schon bis in's Mittelalter damit vorgeschritten, als ein Umstand mich veranlaßte, schnell abzubrechen. Mochten diese im Wochenblatte eingestreuten Bruchstücke Beifall und Anklang gefunden haben, oder lagen andere Gründe vor, genug, der damalige Herr Amtshauptmann, jetzt Geheimer Finanz- Nath v. Polenz Hochwohlgcb. äußerte mündlich den Wunsch: daß ich mit diesen Bruchstücken im Wochen blatte schließen, und lieber eine vollständige Chronik von Oederan herausgeben möchte. Dieses freundliche Ersuchen ließ mich schon die Feder spitzen, nm an's Werk zu schreiten, als ich solche, auf die triviale Aeußc- ruug eines andern Mundes, auf immer wieder wegwarf, uud den Gedanken an eine Chronik gänzlich aufgab. Dringender wurden jedoch späterhin die Wünsche und Mahnungen nach dieser Chronik, welche ich dankbar anerkenne, und die Vorbegriffe umschleichend, nach meinem Pult hinschrcite, dieses mit dem Manuscriptbogen belege, und das Collectaneum zur Chronik plündere. Mühsam genug ist dieses zusammengctragcn, da weder die Stadt- noch Kirchen-Archive, welche das Feuer verschlang, mir Quellen liefern konnten. Beschränkt und verwiesen an fremde Verstecke und Kanäle trug icb mit rastlosem Fleiß,