AO Oederan vom Jahr 300 bis ^00. der Noßller Straße, bei dem jetzigen Johannes Stölln, bis zur Reformation gestanden Hat. Bon dein Nachfolger dieses Markgrafen, Heinrich dein Erlauchten, ist bereits genugsam berichtet worden, doch verdient ein Beispiel seines Neichthums Erwähnung. Er ließ in Nordhausen in Thüringen einen Baum von gediegenem Silber errichten mit goldenen Aepfeln. Hier veranstaltete er nun ein Turnier, und vcrtheiltc an die geladenen Fürsten, Grafen und Ritter nach Verdienst derselben, Blätter, Aepfel und Aestc. Tie Geschichte seiner merkwürdigen Söhne und Nach folger gehört in das zweite Jahrhundert von Oederan. Oederan vom Jahre 300 bis 400. Zwei merkwürdige Ereignisse blvs zeichnen zu An fänge in diesen hundert Jahren Oederan aus — dann ist bis zu Ende derselben eine Lücke in Oederans Ebro- nik, welche alles Forschens ungeachtet nicht auszusüllcn war. Die eine Begebenheit wurde von dem Jammer und Elend herbeigeführt, welche unser damaliger Regent, Al bert der Unartige, über Sachsen brachte, dessen Geschichte nach vorgezcichneter Ordnung am Schluß dieser hundert Jahre beigefügt werden soll. In Folge einer Maßregel dieses unartigen Fäusten waren die kaiserlichen Völker in unserm Lande Ungebro chen. Bei Zwickau sammelte der Kaiser Adolph von Nas sau sein Kriegsherr, lagerte dann zwischen Ehemnitz nnd Oederan zwei Monate, wobei die Gegend alle Drangsale zu erdulden hatte, die in den damaligen barbarischen Zei ten von den kannibalischen Kriegern über die Länder ge bracht wurden. Von Ehemnitz sührte des Kaisers Vetter, Philipp von Nassau, die Krieger durch Oederan vor Frei berg, um vor Allem den Ncichthum des Landts zu gc- winnen. Tic Stadt wurde am zweiten Tage schon ge stürmt, in der sich mit den Eingeflüchteten der Umgegend gegen 5)0,000 Bienscheil befanden. Dieser erste Sturm, sowie alle folgenden wurden von den Freibergern tapfer