46 Oederan vom Jahre 300 bis 400. aus denselben, denen von 1298 bis 1348, nach der gro ßen Pest die Kirchen verschloßen waren. Diese Zeit gicbt häufig Beispiele, daß cs in den Kirche» zu Balgereien kam, weil diese zu klein waren. — Da wurde nun, laut einer andern Verordnung jenes Bischofs der untern Stadt und den wohlhabendem gegen eine Abgabe — den jetzt noch zu zahlenden Docvm t'MvtzM— (Bischof-Zehn ten) die Kirche geöffnet; obschon Jcnisius und Goldwurm diese Zehnten in einem ganz andern Grunde suchen. Ade lung in seinem Oil'vetni'MM bestätiget alle diese Ginzeln- heiten in deutlich dnrchgefnhrten Abhandlungen. Indessen machte die große Pest, die den ganzen Grd- ball entvölkerte, allem Hader und Streit ein (5nde. (1242 bis 1347.) In diesen Jahren grassirte sic dermaßen, doch nicht überall in gleicher Maße, daß von 100 Menschen etwa 10, in vielen Gegenden nur 5 übrig blieben. Gine Uebersicht der mngekommenen Menschen-im Lande findet sich in den Domarchivcn zu Meißen und Naumburg, so wie im Petcrsklostcr zu Grfurt, wo das Sterben damals allen Glauben übersteigt, und in 11 Tagen 6000 Lei chen aus dieser Stadt hinausgeschafft wurden und die übrigen 2000 Menschen fast alle davon liefen. Laut je ner Uebersicht standen in Oederan 348 Wohnungen ganz leer und in den übrigen 200 derselben fanden sich 1348 noch etwa 300 Seelen, mehrentheils Kinder, welche fast überall die Pest nicht so mitnahm, auch das Alter etwas schonte und nur die kräftigsten Menschen wegrafftc. Bemerkt muß hier noch werden, daß damals und späterhin Oederan weit größer an Häuscrzahl, aber an der Bevölkerung kleiner und unbedeutender gewesen ist; wie dieses in jedem Ort der Fall war. Dies erklärt sich leicht. Jeder Ansiedler damals mußte eine eigene Wohnung sich erbauen; von den leidigen Micthsleutcn, Hausgenossen u. s. w., wußte man nichts. In mancher Wohnung fand sich nur der Besitzer und seine Hausfrau: so Viel Häuser, so viel Familien, oft und höchstens fünf Menschen in einem Halise, deren wir jetzt wohl 20 — 30 zählen. Das beweisen auch unsere 100jährigcn Kirchen listen, gegen die jetzigen, nach welchen Oederan viel klei-