44 Oederan vom Jahre 300 bis 400. zogen mit ihren Rcichthümcrn znm Theil nach Oederan, das fortwährend von den Feinden geschont wurde. Bon dieser Zeit an scheint sich Oederan so außerordentlich ver größert zu haben, wie wir cs 80 Jahre später finden. Aber von jetzt an wird auch der Ortschaften und Dörfer um Oederan her fortwährend Erwähnung gethan, die uns Spangenberg, Ludolf und die Schaubühne nen- nen. Es theiltc uehmlich unser Landesherr, Friedrich der Gebissene aus Dankbarkeit an seine Edlen, die ihm in der Noth so treulich beigestanden iu dem wieder erober ten Lande die noch wüste liegenden Fluren und Wälder aus, die uun von diesen eingebaut wurden. So machten die Edlen v. Maltitz, v. Breitenbach, v. Pomikau, v. Tauneberg, v. Schönberg (und zwar auf Wingendorf), v. Fcilitsch, v. Carlowitz, v. Thalheim, v. Biberstein und andere sich hier Platz. Auch Hayuichcu, früher Cralhcim genanut uud uubcdcutcud, wurde von eiuem Edlcu von Dreklitsch erweitert. Dieser legte sich auf den Stricgißcr Höhen einen Edclsitz an, zu welchem auch die Bornicher Gcgcud cnklavirt und eingebaut wurde. Dieser Edelsitz verschwand 153 Jahre nachher im Bruderkriege, sammt der Familie, welche später in Ncusorge bei Mitweida wie der auftaucht, von woher auch die Familie v. Schönberg auf Börnichcn abstammt. Ferner wurden um diese Zeit die Räuber aus ihren festen Burgen Scharfcustcin, Sachsenburg uud Lichtcnwalde vertrieben und von den Herren v. Kobenstädt, v. Bran- denfcls in Besitz genommen, welches Letztere im Bruder kriege durch den Ritter Harras (samöscu Andcukcus, und Ritterspruuges in die Zschopau) an die Grafen von Bitz- thum verliehen wurde. Der Schellenberg (jetzige Augustus burg) ward um diese Zeit ebenfalls gcrcinigct und erhielt einen landesherrlichen Schösser, deren anmaßendes Regi ment über die Umgegend nach 300 Jahren erst verschwand und dem weit mildern und gerechten Justizamte weichen mußte. Ob diese» Schössern auf Schellenberg die Gerecht same und Gewalt, die sie später und auch gleich anfangs über Oederan sich an maßten, crthcilt oder bloß nachgese-