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36 Nr. 1. „STAHL UNI) EISEN.“ Januar 1882. 1. Spath von Kamsdorf. 39,40 Eisen 3,10 Mangan 4,08 Kalk 1,24 Magnesia 1,02 Thonerde 3,52 Kiesel 0,016 Phosphor 28,795 Glühverlust 2. Brauneisenstein von Kamsdorf. 48,98 Eisen 4.85 Mangan 3,28 Kalk 0,86 Magnesia 2,41 Thonerde 3,46 Kiesel 0,025 Phosphor 14,55 Glühverlust 3. Rotheisenstein von Ilmenau und Gehren (durchschn.). 54,58 Eisen Spur Mangan 8,49 Kalk Spur Magnesia Thonerde 10,212 Kieselsäure 2,100 Schwefelsäure Baryt 0,034 Phosphor 2,336 Glühverlust Die Hochofenanlage zu Unterwellenborn besteht aus zwei Hochöfen von nachstehenden Dimensionen: Höhe 19,5 in, Gichtweite 3,5 m, Kohlensack 5,6 m, Gestellweite 2 in. Dieselben sind mit Gasfängen (Parrytrichter) ver sehen und erhalten den Wind durch sechs Düsen, mit einer Temperatur von 480 bis 550° C., sie produ- ciren je nach den Roheisenqualitäten 50 bis 70, auch 80 t pro Tag. Die Roheisenproduction derMaxhütte hat im vorigen Betriebsjahre in Rosenberg und Unterwellenborn zu sammen .64800 t betragen. Die Maxhütte selbst lieferte 37 000 t an fertigen Walzproducten. Das Gesammtactienka.pital der Eisenwerkgesell schaft Maximilianshütte beträgt drei Millionen Mark. Als Beweis der glücklichen Lage der Eisenwerk- gesellschaft Maximilianshütte fügen wir die vom Ge neraldirector Herrn Commercienrath Fromm bei seiner Vernehmung in der Eisenenquete mitgetheilte Bilanz vom 31. März 1878 bei. A. A c t i v a: 1. Die sämmtlichen Hüttenwerke. 9,— 2. Die sämmtlichen Gruben . . 6,— » 3. Vorräthe auf Gruben und Hütten 1 637 182,23 » 4. Debitoren 1496 632,85 » 5. Guthaben bei den Banken . . 1499 745,74 » 6. Obligationsconto 3 183 324,74 » 7. 443 775,06 » 8. Cassaconto. ....... 17087,62 » Summa der Äctiva 8 277 763,24 M. B. Passiva: 1. Gesellschaftskapital 3 013 721,82 M 2. Reservefonds 1506 860,91 » 3. Arbeiterunterstützungskasse . . 151988.09 » 4. Creditoren 85 335,18 » 5. Reserve für Erneuerungen . . 914 338,98 » 6. Reserve für Ersatzschienen . . 350 000.— » 7. Dispositionsfonds 20000,— » 8. 40 000,— » 9. Del credere . . - 120000,— » 10. Gouponconto 350,— » 11. Gewinnreserve 1331968,26 » 12. Gewinn- und Verlustconto . . 743 200,— » Summa der Passiva 8 277 763,24 M. Die Abschreibungen betrugen von 1856—1878: 9 200 000 JI. | Hohe Production amerikanischer Stahlwerke. Die Bethlehem Tron Company producirte im Octo ber 14 646 t (Grofstonnen ä 2240 Pfund). Die gröbste Wochenproduction war 3857 t und die gröfste Pro duction in 24 Stunden 654 t. Die Gesellschaft bat 4 Converter, jedoch bis jetzt nur für 2 derselben ge nügendes Gebläse. Einer der beiden neuen Converter wird jedoch, wenn erforderlich, an Stelle eines der beiden alten gebraucht. Die gröfste Leistung im Block- und Stahlschienen- walzwerk der Bethlehem Iron Company war wie folgt: In 2 Stuuden 679 t vorgewalzte Blöcke und 15!) t Schienen, in einer Woche 3389 1 „ „ „ 2875 1 „ , in einem Monat 11663 t „ „ „ 11336 t „ . In demselben Monate ergab das Stabeisenwalzwerk eine Production von 1214 t Stahlknüppel. In der Woche des October 1881, welche am 29. endigte, machten die beiden Converter der Albany und Rensselaer Iron and Steel Company 2906 t Bes semerstahlblöcke und verwalzte das Blockwalzwerk dieselben alle. In dieser Woche betrug die höchste Production für die 8stündige Schicht 210,51, diejenige für 24 Stunden 544,5 t Blöcke. In derselben Woche wurde auf dem Schienenwalzwerk 2230,5 t Schienen fertig gemacht. Im Monat October 1881 producirte diese Gesell - schäft mit 2 Convertern (und 3 Cupolöfen, von denen jedoch nur 2 zur selben Zeit betrieben wurden( 11630 t Blöcke; diese wurden alle auf dem Block- ■walzwerk verarbeitet und auf dem Schienenwalzwerk 8748 t Schienen fertig gewalzt. In derselben Woche machte das Stabeisenwalzwerk 3145 t Stahlknüppel und Stahlstäbe, womit zuzüglich der Schienenproduc- tion die Gesammtproduction an fertiger Waare auf 11 893 t kam. In demselben Monate machte die der selben Gesellschaft angehörige Abtheilung Albany Iron Works 3401 1 Handelseisen, abgesehen von Haken nägeln , Brücken- und Kesselnieten, Schrauben und Muttern, Brecheisen und Wagenachsen. Die Bessemerstahlwerke der Vulcan Steel Com pany in St. Louis waren bis September 1881 nicht in vollem Betriebe. Der Bericht derselben pro October i zeigt, dafs man von jetzt an auf einen guten Betrieb hoffen darf. Dieser Bericht besagt: Rohe Blöcke ; 8977 t, ausgewalzte Blöcke 7778 t, Schienen 6403 t. ! Sie arbeiten mit nur 2 Convertern. (Bulletin.) J. D. Amerikanische Stahlschienen. Ein amerikanischer Stahlschienenfabricant ist dar über ungehalten, dafs die „New York Times“ zuge geben hatten, dafs die Amerikaner bis jetzt noch nicht im Stande wären, Stahl zu fabriciren, welcher in jeder Beziehung dem englischen gleich käme. In einer Aeufserung unseres Gewährsmannes über die vorge schlagene Neubildung der Kriegsmarine der Vereinigten Staaten bemerkt derselbe, „es wäre ganz besonders un klug, amerikanische Kriegsschiffe aus amerikanischem Stahl zu erbauen, denn wenn auch unser Eisen gut sein möge, so sind wir doch noch nicht so weit, um Stahl fabriciren zu können, welcher dem englischen in jeder Beziehung gleich ist, und Mr. Vanderbilt zieht es vor, für seine Bahnen Stahlschienen zu einem viel höheren Preise zu importiren, während er solche von einheimischem Stahl billiger haben kann“. Dem amerikanischen Fabricanten ist diese Behauptung eine zu weitgehende. Wir halten dieselbe nicht dafür. Mr. Vanderbilt kennt sein Geschäft sehr gut. Seine Erfahrung mit amerikanischen Stahlschieneri war nicht ermuthigend, und war er gezwungen, draufsen zu kaufen, um sicher zu sein, dafs er für eine Linie wie die seine, welche einen so guten Betrieb und Ver kehr hat, auch die verlangte Qualität erhielt. Es wird