Volltext Seite (XML)
Bl. 1 in Fig. 9 bis 12 gezeichnet und wie folgt eingerichtet. Mittelst einer Beschickungs vorrichtung werden die Entgasungsräume A mit den Materialien als Zinkerze, schwefel haltige Mineralien, kohlensaure Verbindungen, Steinkohlen, Braunkohlen, Torf, Schiefer, Holz etc., welche der Destillation oder Sublimation unterworfen werden sollen, auf mechanischem Wege durch irgend eine Kraft beschickt. Die der Destillation oder Sublimation zu unterwerfenden Materialien werden durch die Beschickvorrichtungen in dem Entgasungsraum A allmählich voran bewegt, erwärmt und abdestillirt, und die Destillationsproducte gelangen dann in die Entleerungsräume E. In der hier gezeichneten Anordnung hat die Einrichtung acht Entgasungsräume A, welche in verschiedenen Ebenen liegen. Alles in dem Vorhergehenden über Anordnung, Gestaltung, Construction, Com bination , Zugrichtungen, Heizung etc. der Entgasungsräume Gesagte findet auch bei denselben als Destillations- oder Sublimationsräume Anwendung und wird darauf be sonders verwiesen. Man kann deren je nach Bedarf weniger oder mehr und auch alle in einer Ebene, also nebeneinander anordnen. Die flüchtigen Producte der Destillation oder Sublimation, als Leucht- oder Heiz gase, Holzgeist, Ammoniak, Holzessig, Creosot, Solaröl, Theer, Paraffin, Zink, Schwefel, Kohlensäure etc., werden aus dem Entleerungsraum E durch ein Rohr G oder mehrere Rohre G oben aus dem Gewölbe oder aus den Seiten desselben zu den bekannten Kühl-, Reinigungs- etc. Apparaten abgeführt. Um die festen Destillationsproducte, als Koks, Kohlen, Schiefer, Rückstände, Me talloxyde, kaustische Erden, Holzkohlen etc., entfernen zu können, ohne den Procefs zu unterbrechen, wird das Rohr G oder werden die Rohre G, welche bestimmt sind, die flüchtigen Producte abzuführen, durch irgend eine der bekannten Vorrichtungen so weil abgesperrt, dafs ein gewisser Gasdruck in dem ganzen Apparat, also auch in den Ent leerungsräumen E entstellt. Es können dann die luftdicht schliefsenden Thüren F eine nach der andern geöffnet und die festen Producte entfernt werden, ohne dafs atmosphärische Luft in den betreffenden Entleerungsraum E treten kann, während die Destillation oder Subli mation nicht unterbrochen zu werden braucht. Anwendung als Koksöfen. Die Anwendung der Entgasungsräume mit continuirlichem Betriebe als Koksöfen ist Bl. I in Fig. 5, 6 und 7 gezeichnet. Die Art der Heranschaffung der Kohlen ist in den Zeichnungen, weil unwesentlich, nicht angedeutet; sie geschieht, wie oben schon angedeutet, entweder mittelst Wagen, welche auf Schienen laufen und sich in die Trichter n entleeren, oder durch Schrauben oder Band ohne Ende. Die mechanische Beschickung wird durch einen Kolben, Schrauben oder dergleichen Beschickapparat mit Hand oder durch Maschinenbetrieb in regelmäfsigen Zwischenräumen oder continuirlich bewirkt und hat alle die bedeutenden Widerstände zu überwinden, deren schon oben gedacht ist, und welche die im Koksofen befindlichen Kohlen und Koks der Voranbewegung durch Reibung und Anbacken an den Seitenwänden ent gegensetzen. Infolge dieser bedeutenden Widerstände werden die Kohlen bei der Beschickung und der Voranbewegung sehr stark zusammengeprefst, und geht die Verkokung unter einem sehr bedeutenden Druck vor sich, welcher bei der gezeichneten Einrichtung 4000 kg auf die Beschickungsfläche im Minimum beträgt und sich mit der Art der Kohlen, der Gröfse und Einrichtung der Koksöfen vergröfsert oder verringert. Dieser grofse Druck gestattet die Herstellung eines sehr dichten und festen Koks, selbst aus Mischungen von fetten und viel mageren Kohlen oder aus schwer zu ver kokenden Kohlen, z. B. Gas- oder Flammkohlen. Die Vorwärmung der Kohle geschieht in dem ersten Theile des Koksofens A-, indem die Kohlen allmählich und regelmäfsig weiter vorrücken, beginnt und verläuft die Verkokung derselben continuirlich. Die Entgasung oder Verkokung wird in den continuirlichen Koksöfen nicht unter brochen, und kann also die für dieselbe und die vollkommenste Verbrennung der Gase günstigste Zug- und Luftschieberstellung durch Schieber, welche wassergekühlt sein können, für jede Kohle leicht festgestellt und dann so lange beibehalten werden, als die selbe Kohle oder dieselbe Kohlenmischung zur Verkokung gelangt.