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14 Aago AneiVagr? Nacii-i-uot^ v?i-bo^en Sonntag, IS. Oktober (Gilbhart) 1921 2. Jahrgang MW Geschichte, ^KunstLitepatui" Drucf u.Veriog.AlwinMarx (Inh.OttoMai^) SüdlauftHen Nachrichten, Reichenau, Sa. Blatter füi" F?elmatkunöe Schristleitung und Geschäftsstelle in Reichenau, Sa. Fernsprecher Nr. 21- -Nr. 21 ^bend auf dem Oybin Wo einst Bitterschwerter Klangen, wo vor längst vergangner Feit fromme Mönche wallend sangen, grünen Bäume weit und breit. Nur noch kahle Mauern ragen — Trümmer alter Herrlichkeit — Beste aus vergangnen Tagen, Mahner einer frommen Feit. Heilge Stille herrscht für immer in dem hehren Gotteshaus, und kein einziger Kerzenjchlmmer dringt mehr in dis Nacht hinaus. Nnd der Mond scheint auf dis Steine, einst zu Christi Dienst geweiht. Er allein mit seinem Scheine wacht noch ob der Einsamkeit. — Msnjchenwerk, es muh vergehen, um zu loben Gottes Macht. Stürme kommen und verwehen, was des Menschen Geist erdacht. 2. Kurz-. Beitrag zur Geschichte des Kohlenbergbaues in der sächsischen Oberlausitz Von Baumeister Roth, Zittau «Ute, an der Schwelle der Verstaatlichung des ein heimischen Kohlenbergbaues für die Zwecke der Elektrizitätsversorgung des Landes ist es gewiß nicht ohne Interesse, einen Blick in die zurück liegende Zeit zu werfen, um den Werdegang dieses wichtigen Zweiges bergbautechnischer Tätigkeit, welcher die Entwickelung der Industrie im südöstlichen Teil Sachsens außerordentlich begünstigt hat, näher zu verfolgen. Bis ins 18. Jahrhundert hinein blieben die brennbaren Bodenschätze des Lausitzer Landes sozusagen unberührt. Erst mit dem Steigen der Holzpreise zu Anfang des vorigen Jahrhunderts begann man das Augenmerk auf die heimi ¬ schen Braunkohlen und Torflager zu richten. Im Jahre 1800 wird auf die in der Weidenau (Weinau) seitens des Stadt rates wieder eingerichtete Torfstecherei, welche schon zwanzig Jahre früher einmal bestanden hatte, hingewiesen.i) Auch die Landesregierung nimmt sich der aus dem immer teuerer werdenden Brennholz entspringenden Not an. Die „kurfürstliche Landes-Ökonomie-Manufaktur und Kom merziell-Deputation" veröffentlicht ein Preisausschreiben zur Förderung der Ersparnisse an Brennholz, durch Be nutzung geeigneter Einrichtungen zwecks Verwendung von Kohlen und Torf, sowie für die Auffindung bezw. Auf schließung von neuen Stein- oder Erdkohlengruben und Torfstechereien.2) Der Rat der Stadt Zittau unternahm im Jahre 1800 Schritte, nach Kohlen im Gebiete der Stadt suchen zu lassen. Er wandte sich an das kurfürstliche Oberbergamt Freiberg uud bat um Überlassung des Schichtmeisters Mehnert, — welcher Jahrs zuvor gelegentlich eines Besuches in Zittau mit dem Unterschoßherrn Mörbitz die Gegend nach Kohlen abgesucht hatte, — und einiger Bergleute zur Vornahme der Schürfungsarbeiten.«) Die „Zittauer wöchentlichen Nachrichten" geben uns (im 28. und 31. Stück) vom 12. Juli und 2. August 1800 über die Erfolge Mehnerts eingehenden Aufschluß. Am 26. Mai fand man tatsächlich Braunkohlen bei Türchau auf Gottl. Burkers Acker und in Olbersdorf auf Zeißigs Gute am 4. Juni. Dies reizte zu eingehenden Schürfungsarbeiten. Auf letzterem Gute wurde mit einem von der Straße aus angesetzten Stollen und einem kleineren 40 Ellen davon entfernten Schacht ein Flötz von 15 Ellen Mächtigkeit festgestellt. Seitens des Rates der Stadt Zittau ist nun hier eine Grube angelegt worden. Der Bergmann Weinhold aus Freiberg wurde zum Obersteiger berufen. Auch an anderen Stellen hatte man bereits früher ver einzelt nach Braunkohlen gegraben. So legte schon 1780 der Klosterbauer Weichenhain in Seitendorf auf seinem Grundstück am Kippersbach nahe bei Türchau eine Grube an, welche Klarkohle, die aus Batzen verarbeitet wurde, führte. Vergeblich hatte hingegen eine gegründete Gesellschaft von Bürgern und Bauern in Zittau am Kummersberge, sowie auch 1788 bei Kleinschönau nach Steinkohlen gesucht. Die Erfolglosigkeit des Unternehmens führte jedoch die Auflösung der Gewerkschaft herbei.«) An der Olbersdorfer Kuhtrift (Viebig) war im Jahre 1794 ein Werk angelegt worden; dasselbe förderte jedoch nur klare Kohle von starkem Geruch. Auch dieses Werk kam bald zum Erliegen.