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Vbsrlaufltzer Heimatzeitung -W.ö Um Oberschlesien Bon Otto Flösscl-Bautzcn un schleichen wieder um unser Haus MiM Dunitte Gestalten. Nach Beute aus Ms-M Grinsen sie gierig. Diebesdrut! db Axj auf der Hut, du! Sei auf der Hut! Sie sind auss Mester geschworen uns Feind. Hart gegen hart! Träumer, wers anders mein!. Sic wollen es so, und darum: So sei's! Und wenn dir noch wert ist, was deutsch, da-nn beweis', Daß du auch wagst dafür einzustehn. Um Gnade dienen,? — Betteln gehn. Daß sie großqnädig im S'egerruhm Dir lassen dein ureignes Eigentum? Das hast du wahrlich nimmer noch not. Ehe die Schande, lieber der Tod Deutsch ist, was deutsch, und dein, was dein. ?>and her, Bruder; so soll es sein: Deutsch, was deutsch! morgen wie heut, Weils gestern so war. Und anders kein Deut .— In hämischen Haufen schleichen sie an. Mögen sie kommen Steh du deinen Mann! Nun lugen sie lauernd mit listigem Mut. Sei auf der Hut, du! Sei auf der Hut! Jetzt packen sie freck, ob du's lucker läßt. Trotzig dein: „Wer da?" und fest du. Halts fest! Trau nur aus die gerechte Kraft, Und nimmer dein ehrliches Wollen dir schlafft! Glaube: Du hältst in geheiligter Hand Muttererde — Vaterland Da fällt dir wohl bei ein Kindertag: Bon Hammer und Ambos hörst du den Schlag, Den heimelnden, der dir dein Wiegenlied sang, Den herben, der um die Gräber klang Deiner Eitern. Siehst Fahnen, schwarz und schwer (Bewimpelte Schlote im Häusermccr), Nussiger Mauern und Fenster Flucht, Dahinter dröhnt Arbeit mit Wille und Wucht, Meialine Akkorde — Erzmelodte. Das ist deine Heimat, so liebst du sic. Trägst im Herzen ihr Bild? In Ehr Dein Denken! Doch Bruder, das gilt heut nicht mehr. Gewalt und rohe Kraft behaust Das Geschlecht. Drum: Ihr Bild in der Faust. Hart gegen hart! Tor, wer noch glaubt, Gerechtigkeit gelte! Schamlos geraubt Wird dir dein höchstes und heiligstes Gut. Du kennst sie doch nun. So sei aus der Hut! Und laß nicht zu, daß man's dir tut, Und schweiß es an Deutschland mit deinem Blut, WUI's deutsch ist. Und deutsch soll es sein. Deutsch, was deutsch, und dein, was dein. Hand her, Bruder! Morgen wie heut: Deutsch, was deutsch! und anders kein Deut! Die ältesten Kirchen im Eigenschen Kreise Mit einer Abbildung Bon Richard Mättig chon 1000 Jahre vor Christo bewohnten unsere Gegend Menschen; verschiedene Funde von Stein beilen wurden bei Olivin, Grottau sowie bei Ostritz gemacht. Diese Zeit nannte man die Steinzeit. Später wanderten von Norden und Nordosten germanische Stämme, die Semnonen, welche das Bronze zeitatter (1000—1050) begründeten, ein. Daß in dieser Zeit die hiesige Gegend stärker bewohnt war als in der vor hergehenden Steinzeit, beweisen die zahlreichen Brouze- funoe, welche u. a. am Kollmar, am Oderwitzer Spitzberge, Breiteberge, bei Zittau, Hcrwigsdors gemacht wurden. Zur Zeit der Völkerwanderungen wurden die Semnonen von SS slawischen Völkerschaften, wie Milzener und Sorben, ver drängt. Selbige gründeten feste Ortschaften meist an Fluß läufen, wie Pließnitz. Neiße, Mandau, Lausur, Landwasser und Spree. Ihrer Religion nach waren sie Heiden. Den Gottesdienst verrichteten sie auf Bergen, auch begruben sie daselbst ihre Toten. Auf verschiedenen Bergen, wie dem Eichler Rotstein, Feensmäniielberg bei Grunau uss., wurden umfangreiche Gräberstätten entdeckt. Auch finden wir in Jauernick bei Görlitz einen alten Heidenwall. Bald er schienen Missionare — wohl aus Böhmen oder vielleicht auch vom Bistum Meißen, welches 965 schon bestand—, um das Christentum hier einzuführen. Der Hauptpunkt war Jauernick. Bereits anno 980 bestand daselbst eine Kirche — die erste in der Oberlausitz —, in diese waren sämtliche Ansiedelungen in der Umgebung, welche das Christentum angenommen hatten, gewissermaßen eingepfarrt. Dieses Gotteshaus, welches nur hölzern war, muß um 1249 ab gebrannt sein, denn im genannten Jahre wurde ein neues geweiht. Inzwischen aber waren die Deutschen wiedcr in ihre alten Wohnsitze zurückgekehrt und verdrängten die slawischen Stämme fast gänzlich oder, wo es nicht möglich war, unterjochten sie diese. An verschiedenen Stellen er standen Steinburqen zur Hut gegen etwaige Übergriffe der unterjochten Slawen. Um 1210 wird eine Burg mit Ring mauern auf dem Hutberge bei Schönau erwähnt, wovon heute noch schwache Überreste sichtbar sind. (Brunnen!) Diese Deutschen brachten aber zugleich Kultur mit ins Land. An den Flußläufen, besonders an der Pließnitz, entstanden Ansiedelungen, welche in Dörfer eingsteilt wurden. 1250 erhob wahrscheinlich Bernhard von Schönburg die oberste Gemeinde im Plteßnitztale zur Stadt; es war das heutige Bernstadt. Die ganze Talansiedelung hieß Bernhardisdorf, Sconowe und Pertoldisdorf. Jauernick hieß damals Iavornik. Aus dem westlichsten Teile von Bernhardisdorf, welcher eben Stadt wurde, ent stand mit der Zeit der Name Bernstadt. Durch diese Grün dung zogen mehr Ansiedler herbei, und so wurde denn, da die Iauernicker Kirche zu weit entfernt war, in Bernstadt ein Gotteshaus errichtet (1260). Ein halbes Jahrhundert später entstanden in Schönau und Berzdorf je eine Kirche, deren ältesten Teile heute noch sichtbar sind. Sie zeigen, daß auch schon damals die Deut schen in unserer Gegend einen gewissen Kunstsinn besaßen, und zwar war es zunächst der romanische Baustil, dem man huldigte. Die Schönauer Kirche ist das beste Beispiel dafür. Sie stellt eine wohlerhaltene, einheitliche romanische Anlage dar. Ihr Grundriß ist: ein kurzes Rechteck als Schiff, daran ein kleineres quadratisches Lhorhaus (Altarhaus) mit einer Apsis (halbrunder Anbau). Der vorder^Bau stammt aus dem 19. und die Gemölvebogen aus dem 15. Jahrhundert. Der schöne barocke Dachreiter ward 1737 erbaut und 1837 vollständig erneuert. Die Berzdorser Kirche wurde schon 1427 von den Hussiten zur Hälfte niedergebrannt, nur die nördlichen Mauern mit ihren romanischen Rundbogenfenstern blieben stehen. Man baute sie jedoch unter Beibehalt dieser Über reste wieder auf. Deshalb hat die Nordseite noch romanische, die Südielte aber schon gotische Fenster Der prächtige Schnitzaltar in ihrem Innern stammt von 1480. Er besteht aus einem Mittelschrein mit beiderseits angeordneten quer geteilten Flügeln, darunter eine Predalla. Im Mittelteil stehen, von gotischem Zierat umgeben, die heilige Maria mit Zepter und Chriftuskindlein, die heilige Elisabeth mit