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HI. England unter den zwei letzte» Stuarts u. Mitgift der pnrtugicsischen Königin fahren zu lassen; Henry Somerset, Herzog von Beaufort aus der Familie Worcestcr, die ihre Reichlhümer und ihre Arme der königlichen Sache gewidmet, besetzte mit der Landiniliz der westlichen Graf schaften die Stadt Bristol, che Monmouth, der über Bridgewatcr seinen Zug »ach dieser Stadt nahm, vor den Mauern erschien; auch Monk-Albemarle ver stärkte sich mit neuen Landwehrmännern aus Devonshire. Diesen Strcitkräften konnte Monmouth keine Vortheile abgcwinnen; und doch hätte nur ein siegrei ches Vorgehen die Gegner des papistischen Königs und der kirchlichen Uniformi tät ermuthigt, für ihn die Waffen zu ergreifen. Wie sollte aber Monmouth, dem cs zwar nicht an männlichem Muthe, wohl aber an Entschlossenheit und strategischem Geschick fehlte, mit den zusainmcngelaufenen Haufen ungeübter Mannschaften, die zum Theil nur Keulen und ländliche Werkzeuge als Waffen führten, gegen den Adel und dessen Kricgsknechte das Feld behaupten? Als Beaufort der puritanisch gesinnten Bürgerschaft von Bristol drohte, falls sie dem Feinde die Thore öffnen würde, die Stadt von der Burg aus in Trümmer zu schießen, zog Monmouth, um seine Freunde nicht ins Verderben zu stürzen, wieder nach Bridgewatcr und nach der Secküste ab. Auf dem Wege erfuhr er das tragische Schicksal scines schottischen Verbündeten. Konnten sich nicht auch in seiner Nähe Leute finden, welche, um den auf sein Haupt gesetzten Preis zu ver dienen, ihn zu verrathen bereit waren? Sein Selbstvertrauen schwand immer mehr dahin; Mangel an Geld und Kriegsbedarf wirkte lähmend auf ihn und seine Ge nossen. Er beklagte sich bitter über die schlimmen Rathgeber, welche Hoffnungen in ihm erweckt hätten, die nicht erfüllt worden. Einmal trug er sich mit dem Plan, mit den Emigranten, die ihn begleitet hatten, nach den Niederlanden zu- rückzugchcn; die Gefährten, die sich in England angeschlossen, könnten dann von dein Eeneralpardon Gebrauch machen, den der König allen denen dargeboten, welche die Waffen niederlegen würden. Aber dieses Vorhaben wurde von Grey als feig und ehrlos bekämpft: zudem waren die Fahrzeuge, die zur Ueberfahrt gedient hatten, in die Hände Albemarle's gefallen. So blieb denn nichts übrig als die Entscheidung der Waffen zu suchen; vur Treffens ein muthiges Vorgehen konnte dem Prätendenten neue Streiter zuführen. Auf der Ebene von Sedgemoor, drei Meilen von Bridgewatcr standen etwa viertausend Mann königlicher Truppen unter Lord Feversham, einem Neffen Turenne's in einem schwach verschanzten Lager. Auf dieses richtete Monmouth, nach dem er von dem hohen Kirchthurm der Stadt herab die Beschaffenheit des Bodens erspäht, einen nächtlichen Angriff. Das Unternehmen schien zu gelingen: Wenn Muth3«« ress, und persönliche Tapferkeit hingereicht hätten, so wäre der Sieg dem Gegenkönig und seinen kühn vordringenden Kampfgenossen zugefallen: allein die armseligen Waffen der Insurgenten, die unbehülfliche Reiterei mit Pferden, die nur an Feld arbeiten gewöhnt waren, und die strategische Unfähigkeit des Reiteranführers Grey