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22 Owen — Pacchiarotti. machte; 1840 wiederholte er dies in Italien, der Levante, in Deutschland und der Schweiz. Erst 1838 begann er in Oel zu malen, und fertigte zahlreiche Bilder nach seinen Skizzen, die sich durch grossartige Composition und ein lebhaftes Colorit auszeichnen: Ldschft am Wrekin-Gebirge, Orleton-Park, Hügel von Ketley, Hütte in Wales. Ausserdem radirte er in geistreicher Weise nach seinen Skizzen Ldschftn und Genrescenen: die Ertrunkene, Leuchtthurm von Scarborough, die Mühle, Strasse in Shrewsbury, aus der Abtei von Salop. Art Journal 1865. Owen, William, Mir., geb. zu Ludlow 1769, f den 11. Febr. 1825 in London durch Missgriff eines Apothekers, kam 1786 nach London, trat 1791 in die Akad. unter Catton; auch Reynolds stand ihm beim Erlernen der Kunst berathend zur Seite. 1806 wurde er Mitgl. der Ak. u. 1813 1. Porträtmlr. des Prinzregenten. Er war ein trefflicher Charakterdarsteller, obschon oberflächlicher Zeichner. Von ihm die Portr. von William Pitt; der Tochter des Lord William Rüssel; ferner die Genrebilder: der blinde Bettler von Bethnal Green; die Dorfschulmeisterin; die Wahrsagerin; im Walde verirrte Kinder. Kedgrave. Ozanne, Pierre, Zeichner und Kpfstr., geb. 1725 zu Paris, radirte 4 geistreich behandelte Folgen von Schiffen. Nagler i. P. Paccard, Alexis, Arch., geb. d. 19. Jan. 1813, f 1867 zu Aix-les-bains, Schüler von Huot und Hyp. Lebas, erhielt 1814 den gr. Preis, besuchte 1842—47 Italien und Griechenland, machte 1855 den Plan zu einer polychromen Restauration des Parthenons und hat sich durch den Ausbau und die Restauration der Schlösser von Pau u. von Fontainebleau bekannt gemacht. 1863 Prof, der Arch., 1855 Med. 3. Kl.; 1857 Ehrenl. Vapereau. Pacchia, Girolamo del, Mir., geb. d. 4. Jan. 1477 in Siena, f nach 1535, Sohn des Ungar. Kanonengiessers Giov. delle Bombarde, ging um 1500 nach Rom u. malte um 1508 ein jetzt verschwundenes Altarbild für das Kloster Pontignano, dann eine Krönung der h. Maria für S. Spirito in der Manier des Rafael voll Kraft u. Harmonie der Farbe, schönem Helldunkel u. von besseren Formen als die Sienesen; ferner eine h. Jungfrau mit dem Kind zwischen den h. h. Paulus und Bernhard in S. Cristoforo, Siena, von grosser Feinheit in Ausdruck und Charakter und wahrhaft Rafael’scher Haltung, Ruhe und Würde. 1518 malte er eine Verkündigung in S. Spirito u. Fresken für die Brüderschaft von S. Bernardino im Geiste des Bigio; ferner 3 treffliche Scenen aus dem Leben der h. Katharina im Oratorium dell’Oca. Durch Pacchiarotti, mit dem er viel zusammen malte (Himmelfahrt in der Ak. v. Siena), liess er sich in den gefährlichen Klub der Bardotti einführen, der 1535 gesprengt wurde, worauf P. mit Pacchiarotti nach Frankreich ging und dort für Karl VIII. im Schlosse Gailion malte. Von ihm: in der Ak. v. Siena eine h. Familie mit dem h. Antonius v. Padua; in der Pinak. München, ein h. Bernhard und eine Jungfrau mit dem Kind (dort Pacchiarotti), in der Nat.-Gally London eine Jung frau mit dem Kind (dort Pacchiarotti), beim Marqu. v. Westminster eine h. Familie (dort Fra Bartolommeo). Crowe and Cavalcaeelle III. 379. Pacchiarotti, Giacomo, Mir., geb. in Siena um 1474, t in Viteccio um 1540, malte von 1503 an Fahnen, dann in der Kapelle Piccolomini in S. Francesco (1509 bis 1514), 1520 im Stadthaus von Casole, 1528 in S. M. a Tressa, 1532—39 in S. Giacomo della morte. Er arbeitete nicht selten mit Fungai und Pacchia zu sammen. Man hat noch Bilder von ihm in S. Bernardino, S. Caterina u. S. Cristo foro zu Siena, sowie eine Himmelfahrt u. eine Heimsuchung in der Ak. Siena, eine Heimsuchung in der Ak. Florenz u. eine Himmelfahrt in Carmine, S. Seine Arbeiten zeigen zwar Mängel der Composition, Zeichnung u. Färbung, aber lebendigen Ausdruck, sprechende Bewegungen und vollere Formen als Perugino. In den mit Fungai gemeinschaftlich gefertigten Arbeiten ist er der Bedeutendere an Zeichnung u. Farben gefühl. P. hatte ein bewegtes polit. Leben; schon 1502 nahm er an einem Aufstand Theil, war von 1505 an Hauptmann in Stalloreggi, vertheidigte Siena 1521 gegen Renzo da Ceri, bekämpfte 1526 die Truppen des Papstes und der Florentiner bei Camollia, betheiligte sich 1528 am Sturm auf Monte Benicchini, arbeitete dann an der Befestigung von Siena. 1529 wegen Verraths verhaftet, begnadigt und nach