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414 Thew — Thienon. in der Folge eine Glasmlr.schule zu Clermont-Ferrand. Seine ersten Glasgemälde führte er 1834—35 für die Kathedr. von Clermont aus. Dann fertigte er 1839 drei Fenster für St. Germain L’Auxerrois (Paris), mit der Genealogie des Erlösers, den 4 gr. Propheten und den 4 Evangelisten. Die Figuren sind nach Mustern des 13. Jahrh. vielleicht zu treu copirt; die Farben sind gut, nur etwas zu lebhaft, und machen eine bedeutende Wirkung. Auch für St. Eustache in Paris, für Lyon, Bour- ges etc. lieferte er Glasgemälde in dem strengen Stil von 1400. Cott. Kstbi. i839. is48. Thew, Robert, Kpfst., geh. zu Patrington 1758, f 1802 zu Stevenage, diente bis 1783 als Soldat, legte sich dann zu Hüll auf’s Graviren und stach zuerst Visiten karten und Adressen. Der Stich des Kopfes einer alten Frau n. G. Dov brachte ihm die Ernennung zum Kpfst. des Prinzen v. Wales. Später stach er für Boydell: Eduard V. nimmt Abschied von seinem Bruder n. Northcote, worauf noch viele andere Stiche n. Reynolds, Shee, Westall, Peters, Smirke etc. kamen. In Boydells Shakespeare finden sich 19 Stiche (n. A. 24) von ihm. Seine Arbeiten sind sehr getreu, pünktlich und fein ausgeführt; er arbeitete meistens in Punktirmanier. Bryan. Kedgrave. Huber 9. Tliibault, Jean-Tlionias, Mir. und Arch., geh. zu Montierender 1757, f 1826, trieb anfangs die Ldschftsmlrei mit Beifall, legte sich aber dann auf die Architektur und ging als Pensionär des Königs nach Rom, wo er die Werke des Alterthums studirte und sich durch einige archit. Entwürfe bemerklich machte. Nach seiner Rückkehr wurde er Arch. von Neuilly, Malmaison u. Elisöe Bourbon u. restaurirte das Stadthaus in Amsterdam, sowie das im Haag. In der Folge wurde er Prof, der Perspektive an der Kunstschule zu Paris, schrieb ein sehr praktisches Lehrbuch der Perspektive (herausgeg. von seinem Schüler Chapuis) und malte einige Ldschftn in Oel und Aquarell. Fioniio, J. 3. füssü. Thiele, Arthur, Ldschftsmlr., geh. 1841 zu Dresden, trieb sich in der Jugend viel auf der Jagd herum, besuchte daneben die Akad. Dresden und debutirte mit Aquar., welche Wild darstellten. Seine weitere Ausbildung erhielt er bei Hübner und L. Richter, studirte eine Zeit lang in München und 1868 und 1872 auch in Düsseldorf. Er fertigte anfangs viele Skizzen, Rauch- und Albumbilder, welche die Jagd und das Wild zum Gegenstand hatten, später warf er sich mehr auf die mit Wild staffirte Stimmungsldschft, wozu ihn besonders ein Aufenthalt auf Rügen an- trieb. Von den ersteren sind zu nennen: Hochwild am Herbstmorgen, Hochwild im Winter. Kaulen 251. Thiele, Joh. Alexander, Mir. und Radirer, geh. zu Erfurt den 26. März 1685, f d. 22. Mai 1752 in Dresden, anfangs Soldat v studirte dann nach der Natur und malte Ldschftn in Wasserfarben u. mit dem Pastellstift. In der Folge unterrichtete ihn C. L. Agricola und Manyocki im Oelmalen; er liess sich nun in Dresden nieder, malte Ansichten aus der Saale- und Elbegegend und wurde Hofmlr. (1747). Seine Bilder, wovon viele in der Gail. Dresden, sind mit gr. Genauigkeit u. Wahr heit ausgeführt, haben aber sehr nachgedunkelt. Er hat auch eine grössere Anzahl Ldschftn radirt. Er war der Lehrer Dieterici’s. — Auch sein Sohn Joh. Fr. Alexander (1747—1803), Schüler von Hutin u. Roos in Wien, war Landschafts maler, erreichte jedoch seinen Vater nicht; er stach Vieles n. diesem. Fussii. Huber. Thielen, Jan Philip van (nach seiner Mutter gen. Rigonldts oder Rigliolz), Herr v. Couwenbcrch, Mir., geb. zu Mecheln 1618, f 1667, erhielt eine gelehrte Erziehung, trat aber 1631 in das Atelier des Theod. Rombouts, wurde 1641 Meister der S. Lucas-Gilde und zog 1660 nach Mecheln. Ob D aniel Seghers ihn zu dem vorzüglichen Blumenmaler, der er wurde, ausgebildet hat, ist ungewiss. Jedenfalls sind seine Compositionen ebenso sorgfältig angeordnet und ist seine Pinselführung ebenso leicht als die Seghers’, nur sein Colorit weniger lebendig. Das Innere seiner Blumenguirlanden wurde oft durch Poelenburg u. A. mit Heiligen- u. hist. Bildern staffirt. Bilder von ihm in Madrid, Antwerpen und Wien (Belvedere). Auch seine 3 Töchter malten Blumen. — Ein Jan Tilens, ob derselbe oder ein anderer, malte um 1650 poetisch aufgefasste Ldschftn (Wien, Belv.). Descamps. Houbr. immerzeei. Thiemo, Abt zu St. Peter in Salzburg im 11. Jahrh., f 1101, war sehr geschickt in Mlrei, Schnitzerei und Steingiesserei. Noch sollen Werke seiner Hand in jenem Kloster vorhanden sein, so eine in Stein gegossene St. der Maria, u. die in Elfen bein geschnitzten Bilder des h. Benedikt, h. Christoph etc. Auch in Ens wird ihm eine Pietä in Steinguss u. ein Gemälde (Kreuzabnahme) zugeschrieben. Andere B. von ihm sollen in Kloster Admont, in Niederalteich u. Kremsmünster sein. Fussii. Thienon, Anne-Claude, Mir., geb. zu Paris 1772 (n. A. 1782), j- 1846 daselbst,,