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Teschner — Testa. 409 frisch gemaltes Bild ; nach der Andacht, eine der Natur ahgelauschte Charakteristik; Cleopatra, Ariadne, Germania. Teschner, Alexander, Mir., geh. in Berlin 1816, f d. 9. Aug. 1878 das., begann seine Studien 1837 auf der Berliner Ak., im Atelier des Prof. Herbig, später bei Wach. Nach dem Tode des letzteren ging er von der Hist.mlrei zu der religiösen Kunst über, in welcher sich seine eigenthümliche Kraft und Selbstständigkeit bald Anerkennung verschaffte. Unter äusseren Intriguen und innern Kämpfen entstanden im Auftrag der k. Glasmlrei in Berlin die Cartons für die Chorfenster im Magde burger Dom, ferner Magdalena und Christus für die Magdalenakirche in Breslau. Nachdem ihn der Umgang mit Cornelius zu innerer Versöhnung geführt hatte, entwarf er mit gr. Klarheit die Cartons für die Glasmlrei in den Domen von Stral sund und Aachen. Seine Arbeiten sind religiös und von warmer Empfindung, die Gewandungen jedoch etwas zu naturalistisch: Ecce homo in der Kirche zu Perle berg (1853), Psalmodirende Engel in der Kirche zu Baden-Baden, Christus und die 4 Evangelisten in der Kirche von Teplitz. 1857 besuchte er Kom. 1865 gr. gold. Med. von Hohenzollern. Prof. Autobiogr. Müller, d. Tesi, Mauro Antonio, Mir. und Kpfst., geh. zu Montebianco in Modena 1730, f 1766, arbeitete anfangs bei dem Wappenmlr. C. Morettini, schwang sich aber bald durch Studiren und Copiren der alten Meister, namentlich des Dentone, zu einer höheren Stufe empor. Er besass Erfindungsgeist, zeichnete und stach schöne Masken, Laubwerk u. Arabesken. Unter seinen Kpfrstichen sind seine Abbildungen von Vasen u. das Portr. seines Gönners, des Grfn. Algarotti, zu nennen. Fioriiio, J. Tessin, Nicodemus, Arch., geb. zu Stralsund 1619, durch Kgin Christine nach Schweden berufen, erbaute den Palast de la Gardie in Stockholm, einen Theil des Skoklosters, das Gustavianum in Upsala, die Domkirche in Calmar, das Rathhaus in Gothenburg (1670) und den Carolin. Grabchor in der Ritterholmkirche (1686). Cott. Kstbl. 1843. Frisch, Reisehandbuch v. Schweden. Füssli. Tessin, Nicodemus, Graf von, Arch., geb. zu Nyköping 1654, f 1748, Sohn u. Schüler des älteren Nicod., bildete sich unter Bernini und Fontana in Rom weiter aus und begann nach seiner Rückkehr (1692) den Bau des mehr durch seine Solidität, Grossartigkeit und Majestät als durch malerische Profile, Eleganz u. Ge schmack im Detail, hervorragende k. Schloss zu Stockholm, sowie das zierlichere Lustschloss Drottningbolm. Ein weiterer Bau von ihm ist das Tessin’sche Haus zu Stockholm mit einer schönen Perspektive im Hof. Er wurde in der Folge Kammer herr, Baron, Graf, Grossmarschall und Senator. — Sein Sohn Karl Gustav (1694 bis 1770) baute das Schloss in Gemeinschaft mit Karl von Härleman im reinen italien. Stile aus. Er war Reichsrath und Gesandter und hat um 1733 die Ak. der Künste zu Stockholm gestiftet, b. u. Cott. Kstbl. i84i u. i84s. Füssli. Testa, Felice, Bildh. des 19. Jahrh. aus Turin, f 1826 daselbst, hatte in der Mlrei bereits einen Preis davon getragen und in Rom nach Rafael studirt, als die Neigung zur Bildhauerei überwog. Er fertigte dort einen Perseus, eine Leda und einen Cupido, zu Cagliari aber das Denkmal des Grafen von La Maurienne und zu Sassari das des Herz. v. Montferrat. Er war eben am Mausoleum des Königs Karl Emanuel beschäftigt, als er plötzlich starb, b. u. Testa, Giov. Cesare, Kpfst. und Rad., geb. zu Rom um 1630 (1686), f 1655, Neffe und Schüler von Pietro, nach dessen Zeichnungen er Vieles radirte. Sein Stil ist der seines Lehrers. Von ihm: das Portr. von Pietro T., der Centaur Chiron mit Achilles, die Communion des h. Hieronymus nach Domeni- Cesar SCL( j p ^ orne chino etc. Brulliot. Huber 4. Testa, Pietro, gen. il Lucchesino, Mir. und Rad., geb. zu Lucca 1617, f 1650. Seinen ersten Unterricht erhielt er von Pietro Paolini, studirte dann in Rom bei Domenichino und später unter Pietro da Cortona, dessen Grundsätze er je doch verliess. Mit gr. Fleiss zeichnete er zu Rom antike Sculpturen und Archi tekturen, malte den Tod des h. Angelo in S. Martino a Monti, den Verkauf des Joseph im Capitol und das Opfer der Iphigenie im Pal. Spada; die meisten seiner Bilder befinden sich aber in Lucca (in S. Paolino u. in der Gail. Buonovisi). Seine Zeichnung ist oft bizarr, doch meistens correct, er liebt jedoch zu lange u. magere Gestalten, seine Färbung ist kräftig, seine Composition reich, aber nicht selten ver worren. Die Einbildungskraft riss ihn oft über die Grenze der Wahrscheinlichkeit hinaus. Seine Radirungen haben dieselben Vorzüge und Mängel wie seine Gemälde; er führte eine leichte, manchmal nachlässige Nadel; Kinder gelangen ihm besonders gut: Abrahams Opfer; die h. Familie; die Jungfrau und das Kind; der verlorene