Volltext Seite (XML)
Texier — Than. 411 Texier, Jean, Baumeister, hat die Kathedrale von Rheims* erbaut. Teyssonnieres, Pierre, Kpfst. und Mir. aus Alby, Schüler seines Vaters, sticht besonders die Bilder von J. P. Laurens frei und energisch: Tod des Herzogs von Enghien, der h. Bruno, der Papst Formosus; Ldschft n. Hobbema. Er malt auch Ldschftn und zeichnet sie in Kohle. Teytaul, Alphonse, Mir., geb. zu Paris 1815, besass eine reiche Einbildungs kraft, überhaupt Originalität, dabei war seine Behandlung und Färbung leicht und wahr; Ldschftn gelangen ihm besser als Figuren. Er -war eigentlich Ldschftsmlr., staffirte aber seine Bilder mit mythol. Scenen: Diana und Actäon (1843), Nymphen im See (1850). D. Kunstbl. 1851. Revue des deux mondes 1843. Tliackeray, William Makepeace, Zeiehner und Rad., geb. 1811 zu Calcutta, f d. 24. Dezbr. 1863 in London. Der gr. Dichter und Romanschriftsteller war auch von künstlerischer Begabung. Er begann seine Laufbahn in Ausübung der schönen Künste und blieb ihnen auch als Dichter getreu. 1841 veröffentlichte er von ihm gezeichnete und radirte Rlustrationen zu seinen komischen Erzählungen, zu Vanity Fair und Pendennis. Zu den Newcomes, zu Philip und den Virginiern entwarf er nur die Zeichnungen. Auch den Punch beschenkte er mit zahlreichen Vignetten und Initialen. Zugleich schrieb er in Frasers Magazine über die jährlichen Kunst ausstellungen. Seinen Zeichnungen fehlte es wohl an künstler. Vollendung, nicht aber an künstlerischem Sinn und Geschmack. Auch was er über Kunst schrieb, zeugte von einem richtigen Kunstgefühl. Journal i863. Thäter, Julius Cäsar, Kpfst., geh. d. 7. Jan. 1804 in Dresden, f den 13. (15.) November 1870 in München, hatte in seiner Jugend mit der äussersten Armutli zu kämpfen, und musste alle mögliche Beschäftigungen treiben, bis er 1818 in die Ak. Dresden kam, arbeitete von 1826—28 in Nürnberg, von da bis 1829 in Berlin, bis 1830 unter Amsler in München, worauf er nach Dresden zurückkehrte, jedoch 1834 nach München übersiedelte, wo er für das kunstgeschichtliche Werk des Grfn Rac- zynski 7 Platten stach. 1842 kam er als Lehrer an die Kunstschule zu Weimar, 1843 nach Dresden, w r o er 1846 ak. Lehrer ward, und 1849 als Prof, der Kupfer stecherei nach München. T. scheint sich den Marc Anton zum Muster genommen zu haben; er war ein Stecher von gr. Gewissenhaftigkeit, Sicherheit und Freiheit in der Zeichnung. Den Grabstichel führte er mit Zartheit, nach Erforderniss aber auch mit Kraft. Er verstand es, in den Geist seines Originals einzugehen u. seine Eigenthümlichkeit treu und mit Geschmack wiederzugeben. Von ihm: 1825 Spazier gang n. Cornelius; 1827—33 plast. Werke; 1830 Umrisse zu Faust n. Schwind; 1835 Barbarossa in Mailand n. Mücke; 1835—37 Hunnenschlacht n. Kaulhach; Chrimhild und Siegfrieds Leiche n. Schnorr; 1840 Parzen nach Carstens; 1841 Ueberfahrt Charons n. Carstens; Sachsenschlacht n. Kaulbach; 1842—A4 Barba rossa in Mailand und in Venedig n. Schnorr; 1845 Rudolph von Habsburg, den Landfrieden -wahrend, n. Schnorr; 1846 Ritter Curts Brautfahrt n. Schwind; 1848 Entwürfe zum Camposanto in Berlin n. Cornelius; 1849 die apokalvpt. Reiter n. demselben; 1852 die Völkertrennung am babylon. Thurm n. Kaulbach; 1853 Bl. für Hermanns deutsche Geschichte; 1854 das güldene ABC n. Gust. König; 1855 Elisabeths Werke der Barmherzigkeit n. Schwind; 1858 Aschenbrödel nach dem selben; 1859 Psalmen n. G. König; 1863 Volksbihel nach Zeichnungen desselben. Ehrenmitgl. der Ak. Dresden, Michäels-O. 1. Kl. Autobiogr. r.utzow 1871, ei. Christi. Kunstbl. 1871, 43. Than, Moritz, Hist.- und Porträtmlr. in Pest, geb. 1828 zu O-Becse in Ungarn, studirte 1848 in Pest die Rechte, nahm 1849 am Krieg Theil und fertigte zahlreiche Aqu. aus dem Ungar. Kriegslager. 1851 trat er in die Wiener Ak. und von da in die Privatschule Karl Rahl’s, wo er mehrere Compositionen, u. A. eine Himmel fahrt Mariä, ausführte. 1855 bereiste er Deutschland, Belgien und Paris und malte hier die Schl, bei Mohacz. 1856 begab er sich nach Rom und brachte hier mehrere J. zu. Damals malte er Odysseus und Nausikaa, sowie Odysseus und Penthesilea für Baron Sina; nach seiner Rückkehr Angelica und Medor für das Pester Mus. u. die Tragödie des Menschen (im Mus. Pest). Hierauf folgte seine Liebe der Fata Morgana (1867), deren sorgfältige technische Durchführung allgemeine Anerkennung fand. Nachdem er noch einige Altarbilder für Ungar. Kirchen gemalt hatte, führte -er von 1863—64 im Redoutensaal zu Pest ein 32 ' langes Wandgemälde: die Wieder vereinigung des Königssohnes mit der Zauberhelene, nach einem ungar. Mährchen