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Tempestino — Teniers. 405 Pisa, lernte bei T. Tommasi und Melani in Pisa, dann in Rom bei Battoni uüd Luti. Nach seiner Rückkehr malte er für S. Domenico Scenen aus dem Leben der h. Chiara Gambacorti und für den Dom die Celebrirung der Messe durch Eugen III. Er war hauptsächlich Freskist und malte für Leopold I. den Musiksaal im Pal. Pitti, Flor., wie auch viele Pal. und Villen in Pisa; sein grösstes Frescobild ist die Einsetzung des Abendmals im Dom von Pisa, sein bestes der Tod des h. Ranieri im Oratorium von S. Vito; sein bestes Oelbild die Marter des h. Ursula ebendort. Tipaldo. Tempestino, Domenico, Marchi gen., Maler und Kpfst., geb. zu Florenz 1652, f 1718 (1738), Schüler von Baldas. Franceschini, malte Porträts und Ldschftn mit Verdienst, zeichnete sich aber noch mehr als Stecher aus. R. Nanteuil und G. Edelinck sollen darin seine Lehrer gewesen sein. Er stach namentlich eine Serie von Porträts von Pfalzgrafen. Bruiliot. Ten Cate, siehe Kate. Tenerani, Pietro, Bildh., geb. d. 11. Nov. 1789 zu Torano bei Carrara, f d. 11. (14.) Dez. 1869 zu Rom, lernte zuerst unter Desmarais und Burtolini, an der Ak. von Carrara, wo er 1813 mit einem von den Furien verfolgten Orest den Preis für Rom erhielt. Hier gewann er 1815 den Canova-Preis, schuf einen Paris mit dem Apfel und 1816 seine später berühmt gewordene Psyche. Er trat nun in Thorwaldsen’s Atelier, dem er bei Ausführung des Denkmals für den Herzog v. Leuchtenberg half. Bald stellte er sich jedoch auf eigene Füsse und schuf mehrere durch die Anmuth der Erfindung und die Gewissenhaftigkeit der Ausführung her vorragende Bildwerke, so: Psyche mit der Büchse Pandoras (3 Mal wiederholt), die sterbende Psyche (7 Mal wiederholt), die Gruppe Venus und Amor (3 Mal wiederh.), den Flöteblasenden Faun (2 Mal wiederh.), den Frühling (4 Mal wiederh.), die Genien der Jagd und des Fischfangs (2 Mal wiederh.). Hierauf kam sein ausdrucksvoller Christus am Kreuz (für S. Stefano, Pisa, in Silber), die Kolossalst, des h. Johannes für S. Francesco di Paola, Neapel (1834), die des Alonso di Ligorio für S. Pietro, Rom. Aus dieser Zeit stammt die St. Ferdinands II. für Messina (niedergeworfen 1848) und die sitzende St. des Gf. Orloff. Besonders glücklich war er aber in Er findung von Grabdenkmälern: für die Marquise von Northampton*, für die Kapelle Torlonia in S. Giovanni Laterano (Kreuzabnahme, Hochrelief, treffliche, tief em pfundene Composition, Hauptwerk), für die Hrzgin Lante in der Minerva mit dem grossartigen Engel der Auferstehung, für Pius VIII. in S. Pietro mit einem herr lichen Eccehomo (1866), Bolivar in Caraccas, Gf. Sommariva in Como. Hierher gehört auch sein christl. Liebespaar im Märtyrertod durch wilde Thiere, seine Ma donna auf dem Halbmond, Christus auf dem Himmelsthron mit Petrus und Paulus, sein Erlöser für Gf. Cäroly. Von seinen Portr.stn. sind zu nennen: die Hrzgin von Leuchtenberg, Bolivar in Bogota, Weatworth für Ozeanien, Gf. Rossi; von seinen Büsten: Pius VIII. und IX., Gregor XVI., Kaiserin Charlotte, Herz, von Bordeaux, Herz, von Reichstadt, die Kard. de Croy, Mai, Lambruschini, Fst. Woronzow, Ca- brera, Lady Arbuthnot, Thorwaldsen, Gioberti, Rosini. Sein letztes Werk war das Denkmal von Castel fidärdo. Als Prof, an der Ak. von S. Luca hatte T. grossen Einfluss auf den Fortschritt der röm. Bildh.schule; seit 1825 wirkte er auch für die öffentl. Kunstanstalten Roms und war seit 1860 Gen.direktor der Museen und Gail. Mitgl. von 24 Ak., Inhaber von 11 Orden. Campori. Latzow 1870, 180. 194. Raczynski. Teniers, David, der Vater, Maler, geb. zu Antwerpen 1582, f 1649. Nachdem er sich unter Rubens gebildet, ging er nach Italien, wo er besonders Elzheimer studirte. Nach seiner Rückkehr malte er in Elzheimers Manier Kabinetstücke mit flämischen Festen, Bauernstuben, Werkstätten, aber auch heil, und mytholog. Scenen, die er geistreich componirte und fleissig ausmalte. Teufeleien und Ver suchungen des h. Antonius waren eine Hauptstärke von ihm. In vielen seiner Bilder, die schwer im Ton, bunt in der Färbung und hart in den Umrissen sind, ist die Ldschft vorherrschend. Häufig werden ihm frühere oder schwächere Bilder seines Sohnes zugemessen. Bilder von ihm zu Wien (Ak., Hexen zur Walpurgisnacht), St. Petersburg, Madrid, Berlin, Dresden, Lille. Er hat auch radirt; seine Bl. sind aber von denen seines Sohnes schwer zu unterscheiden, da er sich des gleichen Monogr. bediente. Descamps 1. Houbraken 1. Immerzeel. Wangen, D. n. N. Teniers, David, der Sohn, Maler und Rad., geb. 1610 zu Antwerpen, f d. 25. April 1690 das. Zuerst von seinem Vater in der Kunst unterrichtet, trat er 1632 * Abgeb. in d. Denkm, d. Kunst. Atlas zu Kuglers Handb. d. Kunstgesch. Taf. 118A, Fig. 1.