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lM e L 6 k°8 o k 8 6 1M W^d 1°h a l a ck er K l l g em ein e 8 am en und ?klan2en-Okkerte 6 INt 1. Leitung kürlienOartendau im Ksiodsnädi-Ztancl u.dlitteilunßg Iatt äer Nsuptvsreinigung cler ckeut 8 adsn Gartenbau ivirt8vIiLkt OartenbaUwirMak vEUi-sensir si?w6k880Lir'x6^8Lu „ postverlsgsort frsnkkunt/Ollen » Ausgsde ,» L>-8ekeint «Sekentiiek. NeruMjredüki-. Lu8x-ibe L monstiioU N»1. I.—. ^N8»«be 6 (nur küi «»i-Ij,, 11 ,Qis , , , ,» o Uitgiislier 6es Neid>8nLkrst«näbL! vierteijSUiIiev KLl. 0.7Ü rurüglied ?o8tbe8teUZebaki. ' vonerstSA, II.i>vvemoer 1943/ 60. «IsnrA./ tzlr.4F Entscheidende Unterschiede In seiner machtvollen, aufrüttelnden Rede hat der Führer am Vorabend dieses S. November auf eine Reihe jener Dinge verwiesen, die das deutsche Volk von heute so völlig und gru'ndstürzend von dem Volk unterscheiden, das vor einem Viertel jahrhundert fünf Minuten vor zwölf die Nerven verlor. Er hat dabei auch auf die Wirtschaft und zumal auf das Gebiet der Schaffung der Nahrung aufmerksam gemacht und daran erinnert, wie zu mal die Verteilung des täglichen Brotes von den Kriegsgesellschaften verseucht und eine Domäne des Judentums gewesen ist. Hier zeigte sich besonders kraß die Artfremdheit, die damals von der Führung des Reiches Besitz ergriffen hatte. Aber es war nicht nur so, daß das, was das Landvolk in harter Arbeit trotz aller Erschwernisse damals erzeugt und geerntet hatte, bloß flasch angewandt, ungerecht "verteilt und oft siUnlos vergeudet wurde, während es an wichtiger Stelle fehlte. Auch diejenigen, die das tägliche Brot gewannen, vermochten sich keines wegs auch nur annähernd die Leistungen abzu ringen, die sie heute im Bewußtsein der unbe dingten Notwendigkeiten fertigbringen. Wir brau chen auf unserem Sondergebiet der Lebensmittel erzeugung nur an die im jetzigen Krieg verwirk lichte Vervielfältigung der Gemüseanbaufläche zu denken und ihr das entgegenzusetzen, was damals an Lessen Stelle stand. Adolf Hitler hat jetzt fest gestellt, daß das deutsche Volk im ersten Weltkrieg zusammeUbrach, obwohl es nicht entfernt das durch gestanden hatte, was heute auf.uns lastet. Hätte die damalige Führung von uns eine Anspannung der Kräfte gefordert, wie wir sie heute hergeben, dann hätten wir sie jener Führung glatt versagt. Es ist einer der entscheidendsten Unterschiede zwischen damals und heute, daß auf allen Lebens- und Arbeitsgebieten heute die von „oben" kommenden Forderungen bedingungslos erfüllt werden, nicht nur weil wir wissen, daß sie unumgänglich not wendig sind, sondern auch weil uns bekannt ist, daß die, die uns heute von oben her führen, selbst einmal unten gewesen sind; daß sie unsere Arbeit bis ins kleinste einst selbst taten und daher kennen, unsere Sorgen und Mühen ebenfalls kennen, ver stehen und teilen. Diese Unterschiede haben sich alle zusammen angesichts des Feindversuches der Hun gerblockade schon bisher als außerordentlich ent scheidend erwiesen. Wir dürfen uns keineswegs scheuen, unsere Lei stungen heute zu dem opfervollen Heldentum un serer in schwerstem Abwehrlampf stehenden Solda ten in eine Beziehung zu setzen. Es kommt im Krieg nicht ausschließlich auf Leistungen an, für die "das Ritterkreuz der gerechte Dank Und Lohn ist; auch im Soldatentum steht neben ihnen eine unschätzbare, fast völlig unbekannte Summe solda tischer Einzelleistungen, die nicht mit Auszeich nungen belohnt werden können. In diesem Krieg entscheiden auch erheblich kleinere Leistungen durch aus mit, unter denen unsere Arbeit am deutschen Heimatboden in ihrer großen Gesamtheit ebenfalls chre große und nicht zu unterschätzende Bedeutung tat. Diese kleinen Leistungen summieren sich in der Maste der im Landvolk mkd insoULerheit in un serem Fachgebiet des Gartenbaus tätigen Hände und Hirne. In der Arbeit für dieses Ziel wollen wir uns jetzt zunächst einmal nicht schonen, weil wir dazu augenblicklich keine Zeit haben, wenn wir nicht wollens daß all das, was wir schon hinter uns haben, ebenso umsonst sein soll wie das un vergleichlich qrößere Opfer derer, die ihr Blut ver gossen und ihr Leben Hingaben. Anders wird es sein, wenn die Schicksalsuhr unserer Nation auf fünf Minuten nach zwölf zeigen wird. Dann ist die Zeit da für die Atempause, in der uns das Herz überfließen darf vor Freude und stolzem Be wußtsein, den" Sieg miterarbeitet zu haben, und sei es auch nur als" kleines," unscheinbares Werkzeug in dem großen Garten Deutschland. 5 Zahre Sezlrksabgabeslelle für ovst und Gemüse in Wien In diesen Tagen wird die Wiener Bezirksabgabe stelle für Obst und Gemüse 5^ Jahre alt. Anfang November 1938 lieferten die Wiener Gärtner zum erstenmal Gemüse und Obst an die Sammelstelle der BASt. Wien, und von da an hatten die Erzeuger es nicht mehr nötig, sich um den Absatz ihrer Waren zu kümmern. Die BASt. hat im Herbst 1938 entsprechend der deutschen Markt ordnung die Uebernahme und Verwertung von Gemüse und Obst der Wiener Gärtner selbst in die Hand genommen. Wenn auch der Krieg und die ungeheuer gestiegene Nachfrage nach Gemüse schein bar alle Absatzschwierigkeiten mit einem Schlag erledigt hat, so darf man doch nicht übersehen, daß in normalen Zeiten immer wieder Gemüse schwemmen aufgetreten wären, die einen Verkauf großer Gemüsemengen unmöglich gemacht hätten. Dis BASt. ist es, die auch solche Schwemmen dadurch bekämpft, daß sie überschüssige Gemüse- Engen in andere Zuschußgebiete lenkt, wie dies bereits 1939 und auch 1940 notwendig geworden war. Das Unternehmen hat sichsehr schnell entwickelt und in den letzten Jahren durchschnittlich Jahres umsätze zwischen 13 und 16 Millionen RM erzielt. Die BASt. verfügt heute über 260 000 Gemüse dauerkisten und einen gut eingespielten Erfassungs- und Verteilungsapparat. Die stärkste Stütze ist stür sie aber das Vertrauen der Gartenbauer Wiens in diese Verkaufsorganisation, die jährlich einige tausend Waggon Gemüse zur Verwertung über nimmt und Lie entscheidend dazu beiträgt, den außer ordentlich angestieaenen Gemüsebedarf der Zwei- Millionen-Stadt Wien gleichmäßig und gerecht nach bestem Vermögen zu befriedigen. ^nisckivSrSickS IVackpiü/uNFSsigsbuisss 6er I-crncjssbcrllsrnsckcrtt Gerechte Steuerveranlagung im Semüjebau Von Oberlandwirtschastsrat I. Mader, Karlsruhe Wiederholt sind im letzten Jahr von Gemüse gärtnern bei Ler Landesbauernschaft Klagen über zu hohe Veranlagung zur Einkommensteuer vovge- bracht worden. Vom Elsaß waren es Gemüsegärtner in Straßburg-Rupprechtsau, in Baden solche aus mehreren Städten, Lie mitgeteilt haben, Laß sie zu SO v. H. der erzielten Einnahmen zur Einkommen steuer veranlagt wurden. Von Ler Landesbauern- schaft wurde eine Prüfung und Stellungnahme ver langt. Die Nachprüfung hat bestätigt, daß von Finanzämtern im letzten Jahr Gemüsegärtnereien schematisch mit SO v. H. der Einnahmen aus ver kauften Erzeugnissen zur Einkommensteuer heran- gczogen wurden. Die Gärtner, die sich dadurch beschwert fühlten, waren ausnahmslos nickMuchführends Getriebe. Ihr Einkommen mußte darum von der Steuer behörde geschätzt werden. Es liegt in der Natur der Sache, daß eine Schätzung im einzelnen Fall zu hoch ausfallen kann. Ein Satz von 50 v. H. erschien aber von vornherein als reichlich hoch, auch konnte Lie schematische Anwendung eines Durch schnittssatzes nicht für richtig gehalten werden, weil bei der Einkommensteuer im Gegensatz zur Umsatz steuer die besonderen Behältnisse in jedem Fall zu berücksichtigen sind. Zu einer Nachprüfung wuvden von der Landss- bauernschast zunächst rn Straßburg-Rupprechtsau Erhebungen durchgeführt. Es bestehen dort insofern besondere Verhältnisse, als im Jahre 1942 eine Ver anlagung zur Einkommensteuer noch nicht durch geführt, sondern nur Vorauszahlungen verlangt wurden. Die Gemüsegärtnereien von Straßburg- Rupprechtsau sind ziemlich gleichartige Betriebe, ine ihre Erzeugnisse ausnahmslos durch eine Berwer- tungsstelle absetzen. Der steuerpflichtige Umsatz ist darum in jedem Fall genau bekannt. Die Betriebs weise ist sehr'intensiv, die beschäftigten Personen sind überwiegend eigene Leute, die mit außer ordentlichem Fleiß große Arbeitsleistungen vollbrin gen. Die Betriebskosten sind sehr hoch, sie sind natürlich nicht bei allen im Verhältnis zu den Ein nahmen gleich, sondern hängen hauptsächlich davon ab, ob mchr »der weniger fremde Arbeitskräfte be nötigt werden. Eine Buchführung, auf Grund derer eine genaue Berechnung des Einkommens möglich gewesen wäre, war bisher von keinem dieser Be triebe geführt worden. In Straßburg-Rupprechtsau war es darum nur möglich, aus dem Vergleich des Betriebsvermögens am Anfang und am Ende des Jahres, aus dem Ver brauch der Familie und der Entnahme aus dem Betrieb (Ersparnisse) ein Bild des im Jahre 1942 erzielten Einkommens zu gewinnen. Diese Erhebung wurde mit Unterstützung des Kreisfachwartes Gar tenbau in vier Betrieben Lurchgeführt, bei denen anzunehmen war, daß einigermaßen richtige Ergeb nisse herauskommen. Das Einkommen in v. H. des Umsatzes"wurde wie folgt sestgestellt: Betrieb 1 46,70 v. H. Betrieb 2 33,08 v. H. Betrieb 3 41^9 v. H. . Betrieb 4 46,88 v.' H. Mittel 42,00 v. H. Die Erhebung hat also ergeben, daß das Ein kommen der Rupprechtsauer Gemüsegärtner in den meisten Fällen etwa zwischen 35 und 45 v. H. der Einnahmen liegt und nur ausnahmsweise auch darüber hinausgeht. 50 v. H. der Einkommen hat keiner der untersuchten Betriebe erreicht. In Baden konnte die Nachprüfung der Einkom men der Gemüsegärtner insofern besser und richtiger vorgenommen werden, weil es eine Anzahl von buchführenden Betrieben gibt, die schon bisher nach dem Ergebnis ihrer Rechnung zu den Steuern ver anlagt werden. Durch die Kreisfachwarte wurden fünf Betriebe mit einwandfreier Buchführung nam haft gemacht, bei denen an Ort und Stelle genaue Erhebungen aus den Jahresrechnungen und aus dem Betrieb selber gemacht wurden. Eine größere Zahl wäre erwünscht gewesen. Zwei der untersuch ten Betriebe liegen in Eggenstein, drei in Pforz heim. Die Buchführung war von dreien dieser Be triebe schon drei Jahre", von einem vier Jahre und von einem schon fünf Jahre geführt worden; es war also möglich, einen mehrjährigen Durchschnitt feftzustellen. Vier von den untersuchten Betrieben lassen ihre Steuererklärungen durch einen Steuer berater machen. Bei den Erhebungen der Landes bauernschaft mutzte übrigens das buchführungs mäßig errechnete Einkommen z. T. berichtigt wer den, weil nicht alle nach dem Einkommensteuergesetz zulässigen Betriebsauswendungen berücksichtigt waren; Abschreibungen für Abnützungen waren nicht genügend vorgenommen, auch ist in einem Fall die Verköstigung von Hilfskräften nicht als Betriebsaufwand gerechnet worden. Das Einkom men ist in diesen Betrieben in v. H. des Umsatzes a) Betriebe in Eggenstein Betrieb 1 28F v. H. Betrieb 2 39,3 v. H- Mittel 33,8 v. H. d) Betriebe in Pforzheim Betrieb 1 24,3 v. H. Betrieb 2 45ch v. H. Betrieb 3 42,9 v. H. Mittel 37,6 v. H. Die Erhebungen der Landesbauernschaft haben also unzweifelhaft ergeben, daß die Finanzämter zu hoch gegriffen haben, wenn sie Las steuerpflichtige Einkommen Ler nichtbuchführenden Gemüsegärtner mit 50 v. H. des Umsatzes angenommen haben. Die Einnahmen der Gemüsegärtner sind in der Kriegs zeit wohl gestiegen und sind im Jahrs 1942 ziem lich höher gewesen als in der letzten Zeit vor dem Krieg. Aber auch die Betriebsausgaben sind höher geworden, besonders in Arbeitslöhnen. Soweit ein größerer Einnahmeüberschuß vorhanden ist, kann dieser z. T. nur als scheinbarer Betriebsgewinn bezeichnet werden, weil für später größere Rück stellungen zu machen sind, um jetzt nicht mögliche Betriebsaufwendungen, wie für die Erhaltung Ler Frühbeetfenster und die Humusanreicherung der Böden, nachzuholen. Bei den nichtbuchführenden Betrieben sollte das steuerpflichtige Einkommen auf jeden Fall nicht höher angenommen werden, als das aus Buchführungen errechnete. Die nichtbuch- führenden Betriebe können nicht verlangen, daß sie aus dem Fehlen einer Buchführung einen Vorteil durch geringere Veranlagung ihres Einkommens haben, "andererseits wäre es aber unbillig, sie mit einem höheren Einkommen zu veranlagen. Die Landesbauernschaft hat nach ihren Fest stellungen über Las 1942 in den Gemüsegärtnereien erzielte Einkommen den Herrn Oberfinanzpräsiden ten Baden gebeten, die Veranlagung der nichtbuch führenden Gemüsegärtner durch die Finanzämter zu überprüfen und die Finanzämter anzuweisen, die Veranlagung nach Durchschnittssätzen vorzu nehmen, die mit den Feststellungen Ler Landes- bäuernschaft aus buchführenden Betrieben im Ein klang stehen. Die Durchschnittssätze sollten auch nicht schematisch, sondern von Fall zu Fall unter Berücksichtigung der besonderen Verhältnisse, be sonders des Anteils an fremden Arbeitskräften, zur Anwendung kommen. Die von der Landesbauernschaft gewünschte Nach prüfung ist Lurch den Oberfinanzpräsidenten erfolgt; die Finanzämter haben danach Anweisung erhalten, die Einkünfte aus dem Gemüsebau nach dem Usber- schuß der Einnahmen über die Ausgaben zu ermit teln und nur in den Fällen, in denen brauchbare Aufzeichnungen über die Einnahmen und Aus gaben nicht vorhanden sind, den Gewinn unter An wendung von Richtsätzen und in Angleichung an die Ermittlungen der Landesbauernschaft je nach Lage des Einzelfalles mit 35 bis 45 v. H- söst zusetzen. Der Oberfinanzpräsident Baden hat in seiner Mitteilung dazu an die Landesbauernschaft be merkt, Laß der bezeichnete Rahmensatz nicht bindend ist. Abweichungen sind nach oben und nach unten zulässig und geboten, soweit die Persönlichen oder die wirtschaftlichen Verhältnisse dazu Veranlassung geben. Der kriegsbedingten Verringerung der Aus gaben kann aber keine Rechnung getragen werden, weil Lie jetzige Gewinnsteigerung nach Eintritt normaler Verhältnisse zu einer Steigerung der Ausgaben führen wird, die dann eine entsprechende Verringerung des Gewinns zur Folge hat. Diese Schwankungen müssen durch jeweilige Anpassung des Richtsatzes berücksichtigt werden. Absetzungen für Abnützung im Anlagebetriebsvermögen werden bei buchführenden und nichtbuchführenden Betrieben berücksichtigt. Besonders hat der Oberfinanzpräsident noch darauf hingswiesen, daß durch Lie Begünsti gung Ler Landwirtschaft gemäß 8 13 Ws. 3 des Einkommensteuergesetzes (Abzug eines Freibetrags von 3000 RM. bei einem Einkommen unter 8000 RM.) der Großteil der kleineren Betriebe 'einkom mensteuerfrei bleibt. Im Elsaß ist der Freibetrag 6000 RM."UNd darf bei einem Einkommen bis zu 12 000 RM. abgezogen werden. In Ler Frage der Besteuerung der nichtbuchfüh renden Gemüsegärtner in der Einkommensteuer wird es nach dieser klaren Stellungnahme des " Herrn Oberfmanzpräsidenten Baden keinen Zwei fel mchr geben können. Unstimmigkeiten können im einzelnen Fall nur noch hinsichtlich der Berücksich tigung der besonderen Verhältnisse vorkommen. Die Bemühung der Landesbauernschaft um eine richtige Veranlagung der Gemüsegärtner hat also erfreu licherweise zu einem guten Erfolg geführt. Dem Herrn Oberfinanzpräftdenten ist durchaus zuzustim men, wenn er am Schluß seines Schreibens an die Landesbauernschaft vom 2. 9. 1943 noch betont: „Die Steuerpflichtigen, die sich durch die Schätzung der Einkünfte beschwert fühlen, können Lie Schätzung schon dadurch vermeiden, Laß sie die vorgeschriebe nen Aufzeichnungen über Lie Einnahmen und Aus gaben gewissenhaft führen." Eine einwandfreie Buchführung erleichtert den Verkehr mit der Steuerbehörde und erspart unnö tigen Aerger. Ein einfaches Buchführungsformular kann von der Landesbauernschaft bezogen werden. Wenn ein Gartenbaubetrieb etwa hofft, durch die Veranlagung nach Schätzung besser zu fahren als bei einer Veranlagung nach einer richtigen Buch führung, befindet er sich meist im Irrtum. Bei Buchprüfungen, die von der Steuerbehörde jetzt auch bei Gartenbaubetrieben in größerem Umfangs vorgenommen werden, sind durch nachträgliche Be richtigungen manchmal große Nachzahlungen zu leisten, so daß der Mangel einer Buchführung unan genehm werden und teuer zu stehen kommen kann. cks cks Versorgung im Minter unci k'rük/crkr sickern Kelten Zur Einlagerung von Mnttrgemüse Don Dr. L. Scupin, Jnstitutsleitcrin der Forschungsgemeinschaft für die Kiihllagerung von Gemüse und Obst e. V., Magdeburg Das Wintergemüse, das infolge der teilweise ungünstigen Witterungsverhältnisse in diesem Jahr nicht überall in gewohntem reichem Maß anfällt, muß deshalb im fünften Kriegswinter noch sorg fältiger als bisher geerntet und aufbewahrt werden. Kein Verderb darf durch falsche Behandlung bei der Ernte oder unsachgemäße Einlagerung hervor gerufen werden — das ist Diebstahl am Nahrungs vorrat unseres Volkes. Deshalb: Allergrößte Sorg falt und Umsicht bei der Vorratshaltung mit Win- tergemüse! Allgemeine Voraussetzungen Es ist vorausgesetzt, daß jeder, der Vorrats haltung treiben will, auch die richtigen Sorten für die Dauerlagerung angebaut hat. Nicht-Dauer sorten, insbesondere z. B. von Kohl, sind nicht ein zumieten und nur im Bedarfsfall so einzuwintern, daß ständige Aufsicht gegeben ist und rechtzeitige Verwertung bei Nachlassen der Haltbarkeit Verluste verhütet. Daß Bestände aus einseitiger Düngung, insbesondere z. B. von Rieselland stammend, sich für Dauerlagerung nicht eignen, dürfte ebenfalls bekannt sein. Erste Voraussetzung guter Haltbarkeit im Winter lager ist sorgfältige Ernte, Sortierung und Einlagerung. Der Erntezeitpunkt ist besonders wichtig, da der Reifegrad bei Einlagerung die Haltbarkeit maßgeblich beeinflußt. Die Gesundheit der einzulagernden Be stände ist mit die wichtigste Vorbeugungsmaßnahme gegen Auftreten von Lagerungsschäden. So darf Kohl aus Feldern, die mit Strunkfäule oder einer der zahlreichen anderen Krankheiten durchsetzt sind, ebenso wenig zur Einlagerung kommen, wie Zwie beln aus mehltaubefallenen und ungleichmäßig ab gestorbenen Feldern. Beschädigungen jeglicher Art sind durch sorg fältigste Handhabung der Ernte- und Einlagerungs maßnahmen unbedingt zu vermeiden. Jede Wund stelle ist Eingangspforte für pilzliche Fäuleerreger. Gründliches Durchsortieren aller Gemüse vor Ein bringung ins Winterlager ist daher unumgänglich notwendig. Besonders in Mieten, wo keine Kon trolle des Gesundheitszustandes der eingelagerten Gemüse möglich ist, ist die Gefahr der Ausbreitung von Fäulnisherden durch beschädigt eingelagerte Knollen oder Wurzeln besonders stark. Sauberkeit der Lagerungsräume und Ge fäße sowie der Einlagerungsvorgänge selbst trägt zur Verhütung von Schäden im Lager bei. Vor der Beschickung sind die Lagerungsräume auszu- scheuern und auszuschwefeln, sowie Vorsichtsmaß nahmen zu ergreifen, Laß kein Ungeziefer die Vor räte beschädigen kann (Gift und Drahtnetzschutz vor Oeffnungen, die ins Freie führen!). Besonderheiten für die einzelnen Gemüsearten Kohl: Dauerkohl ist mit zwei bis drei Um- blättern zu ernten, dis vor allem auf dem Trans port vor Beschädigungen schützen. Das Kohllager muß kühl, luftig und trocken sein! Da Kohl stärk Feuchtigkeit abgibt, ist die Unterbringung in niedri gen und dumpfen Kellern wegen der Gefahr des Schimmelbefalls sehr gefährlich ; am besten wird er in frostfreien, oberirdischen Räumen in Steigen oder in Erdmieten aufbewahrt. Für Dauerlage- rung geeignete Sorten sind: Rotkohl: „Hellbrooker (kleinköpfig), „LaU- gendijker Dauer", sowie die unter „Dauerrot" ge führten Züchtungen. Weißkohl: „tzochstrunkigsr Amager", „Lan- -qendijker Dauer", „Dithmarscher Dauer", „Redde- iicher Dauer". Wirsingkohl (fester Kopfaufbau): „Dith marscher später Dauer", „Langendijker Winter- Dauer", „Westfalia-Dauer". Zwiebeln: Da ein fester „Schluß" am Hals die beste Garantie für gute Haltbarkeit im Lager gibt, darf die Schlotte nur in ganz abgewelktem Zustand und nicht zu kurz abgeputzt werden; nie mals darf das Laub von einer noch grünen Zwiebel abgeschnitten werden, da dann die Kopffäulegefahr sehr groß ist. Auch Zwiebeln müssen sehr luftig, kühl und trocken lagern, wobei aber geringe Frost grade durchaus nicht schädigend wirken. Sellerie darf durch leichtes Abputzen der Wurzeln und Abdrehen des Krautes keine Ver letzungen erhalten. Da Sellerie zum Welken neigt, sollendie Lagerungsräume nicht trocken sein. Gegen Welken und zugleich gegen Fraßbeschädigung durch tierische Schädlinge schützt Sandzwischenschichtung sowohl bei der Lagerung in Mieten als auch bei der Lagerung in Kellern oder anderen Räumen. Möhren sind ihres hohen Kohlehydratgehalts wegen äußerst empfindlich gegen Wärme. Die Mieten sind deshalb schmal und niedrig anzulegen und nicht zu früh zu bedecken; bei der Lagerung in Räumen ist für gute Abkühlung zu sorgen. Das Abdrehen des Krautes soll wegen Gefahr der Ver letzung durch Messer nur mit der Hand vorgenom men werden. Für Dauerlagerung geeignete Sorten sind: „Rote Riesen", „Lange rote stumpfe ohne Herz", „Suden- burger" und „Rotherz". Petersilie, Pastinake Und Rote Rübe sind vor Einlagerung vom Laub zu befreien. Auch bei Liesen Gemüsen soll das Kraut nur mit der Hand abgedreht werden.