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«'»TU «>«b l»ktoste!I>ei» MHI. , I—»—t M MM Hialacker Allgemeine 8amen-- und Pklanren-Okferte 86KKII^6K Ckll^I 6 8°8 O 8 8 6 Istt clsr Nsuptvereinigung cker cksut8sken6srtenbsu!v1rt8ot!Lkt in t 1. Teilung fünäenNsrtenbau iinfkeiotlsnätirstsnck u. dl i t t e 11 u n g Btu< rrndDvöen OartenbMwirtsäM osuiscusir skwsiresQÄk'rsdikLU . k>o8tverlsg80pl bnsnkkui'I/Ollei' > ^U8gsdv 8 ki-seveint vSodenttiok. kerugseedavi-. Lusßsde L manstlick KU. 1.—, LusMds 8 lvur !<N tt«nlin Vnnnsn8tnr» Kk 8sntsml>si-l94k / KN. .lskl-S / KN UitZIieNer 6es keieksriLUrstsnü..-: viertelMrlicv KN. 0.7L -urüZIiek postdesteUzedaUr. ^"-prvinvci-iu,» / !>u. «l-tül-g. / Kll-.ÜU Des deutschen Volkes krntedank Nach einer im Grunde ja nur unwesentlichen Zwischenzeit von wenigen Jahrzehnten vereint sich nun seit dem Jahre 1933 wieder düs gesamte deutsche Volk alljährlich am ersten Oktober, onntag zn dem Fest, mit dem es dem Schöpfer für den Segen des ablaufenden Jahres dankt, aber auch der Mühe und Arbeit ehrend gedenkend, die alle jene Volksgenossen auswenden müssen, die ihr Schaffen dem fruchtbaren Boden widmen und ohne deren Schweiß auf jenen Segen nicht zu'rechnen wäre. Nichts kann den Unterschied zwischen jener unheilvollen Zwischenzeit und der Zeit seit 1933 deutlicher dartun als ein Vergleich der Tatsachen, daß damals ein „Politiker" sich zu der unsinnigen Behauptung versteigen konnte, daß „unsere Kühe am La-Plata-Strom weiden", während heute das deutsche Volk zu der Erkenntnis zurückgefunden hat, daß das tägliche Brot nie voll gesichert ist, wenn die Grundlage der Ernährungswirtschaft nicht im eigenen Heimatboden der Nation wurzelt. .Ganz besonders im Krieg und schon gar jetzt im fünften Kriegsjahr ist diese Erken'nntis allgemein geworden, und gerade das gibt dem Erntedankfest des deut schen Volkes jetzt die innerliche Tiefe und ernste Weihe. Deutschland steht heute wie noch nie im Zeichen der Erkenntnis, daß Nahrung Waffe ist und Nahrungsfreiheit Grundlage jeder politischen Freiheit überhaupt. Wir Schaffenden des Gartenbaus betreuen ein Sonder-Aufgabengebiet des deutschen Landvolks, das dem Boden in ganz besonders intensiver Weise seinen Segen abgewinnt. Unser Arbeitsgebiet ist gerade im gegenwärtigen Krieg zu einer hohen Be deutung gelangt. Wenn auch dieses ablaufende Jahr keineswegs allen unseren Wünschen entsprochen hat, so dürfen wir gerade jetzt am Erntedanktag in 2vei Vings bleiben bestellen, venn alles sied in buntem VVsckssl vanckslt, ckis Urnts unck dis dlotvenüigkeii kür uns, von ikr ru leben. Darin liegt das Mementsre des Lausrnlsben», dsü es in ckieser doppelten wotvsndigkeit vurrelt, unck ckesbalb ist es unentvurrelbar. krledrlcb katrel, aus „Lrdenmscbt unck Völkersckicksal". der kurzen Pause zwischen den ja immer noch fort laufenden Erntearbeiten feststellen, daß wir als Teil des Landvolkes trotz stellenweise sehr ungünsti ger Umstände an der Sicherung der deutschen Nah rungsfreiheit wesentlich mitgeschafft haben. Gerade jetzt im Krieg muß, wie erst vor kurzem Staats minister a. D. Riecke vor der Presse betont hat, die pflanzliche Nahrung im Vordergrund stehen, schon weil der Umweg über den Tierm'agen Verluste mit sich bringt, die wir uns als Volk im Entschei dungskampf nur bis zu einem gewissen, noch ver tretbaren Maß leisten dürfen. Es war ein Erfolg dieses Grundsatzes unserer agrarpolitischen Führung, daß kürzlich die Brotration in ihrem Weizenteil erhöht werden konnte. Wenn wir jetzt am Erntedanktag einen kurzen, besinnlichen Rückblick auf die Arbeit werfen, die wjr geschafft haben, dann dürfen wir auf unsere Leistungen stolz sein, allerdings nicht, ohne uns zu gleicher Zeit vorzunehmen, künftig unsere Kräfte nochmals zu steigern. Das wird schwer sein, zumal weil jetzt die Grenze für die Ausweitung der Ge müseanbaufläche im großen und ganzen wohl er reicht ist. Aber wir entsinnen uns des Führer wortes, das uns Ansporn sein muß: „Je entschlosse ner und härter wir alle die Opfer auf uns nehmen, die ein solcher Krieg mit sich bringen mag, um so sicherer werden wir jenen Frieden erringen, den unser Volk erstrebt." Bei unserem Rückblick dürfen wir uns der Tatsache entsinnen, daß — während die Gemüsefläche 1917 im Vergleich zu 1914 um 20 v. H-, also ein volles Fünftel, zurückgegangen war — von 1939 bis 1942 die, Gemüseanbaufläche um über 100 v. H. äusgeweitet, also mehr als ver doppelt werden konnte. Auch das andere Haupt gebiet unseres Schaffens, der Obstbau, kann trotz der Wunden, die uns die drei harten Winter ge schlagen haben, auf große Erfolge schauen. Wenn das Absinken der Leistung des Landvolks im ersten Weltkrieg, auch auf dem Gebiet des Gar tenbaus, die. Folge einer erlahmenden Leistungs fähigkeit gewesen ist, so schreiten wir jetzt auf dem Wege noch größerer Leistungssteigerung fort, der uns hinführt zu dem großen, heiß ersehnten Tag, an dem Deutschland die Ernte seines gegenwärtigen Kampfes und Arbeitens in Gestalt des entscheiden den Endsieges wird einbringen dürfen, nachdem es alle Prüfungen bestanden hat, die die Vorsehung uns stellte, ehe sie uns der gewaltigen Aufgabe für wert fand, für die sie uns ausersehen hat. Jeder muß hierzu das tun, was er an seiner Stelle zu schaffen hat: Wie der Soldat an der Front in heldenhaftem Kampf die Hauptaufgabe in selbst loser Aufopferung erfüllt, so ist auch nur der der Ehre Wert, im Freiheitskampf der Nation unmittel bar neben dem Soldaten genannt zu werden, der stets bereit ist, ohne Rücksicht auf sich selbst das Ausmaß an Einsatzbereitschaft aufzubringeü, das vom Soldaten als ganz selbstverständlich gefordert wird. Wir kennen die Hauptaufgabe, die wir auf unserem Sondergebiet der Ernährungssicherung des deutschen Volkes zu lösen haben, mag sie nun im Obstbau der Förderung der raschfruchtenden Obst arten gelten oder im Gemüsebau der Bevorzugung besonders ertragreicher Gemüsearten und. höchst- ecreichbaren An'bauintensität. Wir müssen noch mehr als bisher schon das Höchsterreichbare schaffen, um in Ehren Und mit Recht an dem am Ende dieses Krieges kommenden großen Erntedanktag bestehen zu können. Qartsubauk'cks ^arktoi^nuNA scku/ clis Voraussstrunssn /ür 6ssun6unF aller Qlls^sr 6sr Qartsnbauivirtsckatt Zehn Sahre Gartenbau im ReichsnäyrstanS Von Rudolf Sievert, stellvertretender Vorsitzender und Geschäftsführer der Hauptvereinigung der deutschen Gartcnbauwirtschast dem Boden nur die Güter zur Ernährungssicherung auferlegt, aber seine Initiative ist immer nur da ebenso Zugehöriges erzeugen. So war schon rein ideologisch gesehen der An schluß an den Reichsnährstand, der bereits von den damaligen Vertretern des Berufs vollzogen wurde, ehe das Gesetz es befahl, eine Selbstverständlichkeit. Das Haus, in das der Gartenbau einziehen konnte, um endlich alle seine Angehörigen zu einer einheit lich ausgerichteten Arbeit zusammenzufassen, war errichtet. Es sich wohnlich einzurichten, mußte seiner eigenen Initiative und der beruflichen Einsatzbereit schaft überlassen bleiben. Es ist jetzt nicht die Zeit, zu prüfen, wieweit alle Hoffnungen erfüllt worden sind und aus welchen Gründen nicht. Aber es ist, so möchten wir glauben, doch Gelegenheit zur Fest stellung, daß die Bereitschaft zur Mitarbeit an den gemeinsamen Aufgaben manche Erwartungen noch unerfüllt gelassen hat. Es hat Zeiten gegeben, in denen der Beruf eine größere Anzahl von beson ders tüchtigen Führern gestellt hat. — Im Rab'men dieser Betrachtung kann nicht Raum zu ausgiebiger Untersuchung aller hiermit nur an gedeuteten Probleme sein. Wir beschränken uns darauf, kurz jene zu erörtern, die zu den wirtschafts politischen Angelegenheiten der Gartenbauwirtschaft gehören, um von hier aus den Standpunkt des Gartenbaus innerhalb des Reichsnährstandes zu er kennen. Auch für den Gartenbau ist die im Reichs nährstandsgesetz begründete Zusammenfassung aller Personengruppen, die ein gemeinsames Interesse an der Erzeugung von gartenbaulichen Erzeugnissen haben, also der Erzeuger, des Landhandels und der des Volkes abringen, oder ob sie Werkzeug des eingeengt, wo es nicht nur die Gesetze des engeren Schöpfers in der Natur sind und in Blumen und Kreises, sondern auch die des Gemeinwohls ver- Blüten, in Strauch und Baum unserem Leben ^langten. Es wird einmal einer ruhigeren Zeit Vor behalten sein müssen, aufzuzeigen, wie gerade auf einem der schwierigsten Gebiete der landwirtschaft- Jm Verlauf des Krieges hat sich vielfach die Notwendigkeit und Möglichkeit ergeben, mit der europäischen Gartenbauivirtschaft in engere Ver bindung zu kommen, als das vor dem Kriege not wendig war. Nicht nur die Gartenbauwirtschaften der von der deutschen Wehrmacht besetzten Gebiete, sondern auch diejenigen der verbündeten euro päischen Länder, insbesondere des sudosteuropäischen Raumes, verstärkten ihre wirtschaftlichen Beziehun gen zum Großdeutschen Reich. Dabei ergab sich immer wieder Gelegenheit auch zu persönlicher Fühlungnahme und Aussprache über die Probleme der deutschen Gartenbauwirtschaft. Wenn dabei etyms für die Beurteilung des Standpunktes der deutschen Gartenbauwirtschaft im Rahmen der europäischen bemerkenswert ist, dann die vielfache Feststellung der Gartenbauer des europäischen Auslandes, daß der deutsche Gärtenbau seit 1933 eine nicht nur in seinen Leistungen, sondern auch in seiner Stellung im Volks- und Wirtschaftsleben erstaunliche Ent wicklung nehmen konnte. Wertmesser sinÄ dabei für viele Beobachter die großen Veranstaltungen in Essen, Stuttgart, Dresden und vor allen Dingen der Internationale Gartenbaukongreß 1938 in Berlin. Sie haben nicht nur in de^c Leistungen, die die deutsche 'Gartenbauwirtschaft auf ihnen zeigte, sondern vor allen Dingen auch in der Groß zügigkeit des Rahmens und der breiten Teilnahme, die Partei und Staat daran nahmen, nachhaltigen Eindruck gemacht. In manchen von Natur für die gartenbauliche Produktion besonders bevorzugten Ländern mit schon in Friedenszeiten hohem Anteil gartenbaulicher Erzeugnisse am Export hörten wir immer wieder echte Anerkennung für die Entwick lung der deutschen Gartenbauwirtschaft seit 1933. An. manche dieser Unterhaltungen mußten wir denken, als sich am 13. September zum zehnten Male der Tag jährte, an dem das Reichsnährstands gesetz erlassen wurde und besonderen Anlaß gab, rück wärtsschauend zu überprüfen, in welchem Umfang der deutsche Gartenbau aus diesem und den anschlie ßenden Verordnungen „über den Aufbau des Stan des der deutschen Landwirtschaft" Nutzen und. Vor teil hat ziehen können. Denn wie wenig selbstver ständlich es war, baß der Gartenbau im Rahmen des Landvolkes eins berufsständiscbe Verankerung finden sollte, zeigten die langen Kämpfe um die Rechtszugehöriakeit. des Gartenbaus, die eigentlich ' erst im Jahre 1933 durch einen gemeinsamen Erlaß der beteiligten Ministerien, der den Gartenbau als der Landwirtschaft zugehörig bestimmte, endlich zum Abschluß kamen. Als darum mit der ersten Aufbauverordnuna vom 8. Dezember 1933 auch die aartenbnulichen Berufsverbäiide offiziell in den Reichsnährstand eingegliedert wurden, meldeten sich viele Stimmen, die glaubten, vor einer allzu engen Anlehnuna an die große Landwirtschaft warnen zu müssen. Freilich, das konnten nur die Ntenigsten wissen, daß der Reichsnährstand nicht Fortsetzung des „Reichslandbundes", der „Bauernvereine" oder irgendeiner anderen der damals noch bestehenden Berufsvertretungen des Landvolks war. Der Reichs nährstand sollte ia nicht „Berufsstand" im Sinne einer berufsständischen Gliederung des deutschen Volkes werden. Darüber aber konnten wobl auch die strengsten Verfechter des gärtnerischen Berufs- stolzes nicht hinweg, daß bei aller äußeren Per- schiedenartiokeit der betrieblichen Struktur und der Lebensgewohnheiten, der Arbeit des Gärtners wie des Bauern das Gesetz vom ewigen Kreislauf von Sonne und Regen, von Sommer und Winter und Saat und Ernte innewohnt, daß beide gefesselt blei-beN an die heilige Erde und ihren Gesetzen untertan bleiben. Beide aber sind im weiteren Sinne des beruflichen Lebens Blut und Boden verpflichtet, und an ihnen ihre Lebensaufgabe zu erfüllen, ist für beide oberstes Lebensgesetz,' gaüz gleich, ob sie Be- und Verarbeiter von entscheidender Bedeutung. Auf dieser Grundlage, die chach det vorläufigen Institution des „Reichsbeauftragten für den Absatz von Gartenbauerzeugnissen" in der „Hauptvereini gung der deutschen Gartenbauwirtschaft" ihre recht liche Form als öffentlich-rechtliche Körperschaft ge funden hat, vollzog sich auch für den Gartenbau der Wiederaufbau und der Umbau nach den Jahren des Niedergangs in der vornationalsozialistischen Zeit. Die der Hauptvereinigung der deutschen Gar tenbauwirtschaft gegebene Ermächtigung, die Er zeugung, den Absatz sowie die Preise und Preis spannen zu regeln, bildete das Kernstück der garten baulichen Marktordnung, die, selbstverständlicher nationalsozialistischer Forderung folgend, unter Be achtung Äs Gemeinwohls die Voraussetzungen sür die Gesundung aller Glieder der Gartenbauwirt schaft, der Erzeuger, wie des Handels, wie der Be- und Verarbeiter schuf. Dem Erzeuger sicherte eine auf die besonderen Eigenschaften der Gartenbau erzeugnisse zugeschnittene Ordnung des Absatzes die Verwertung seiner Erzeugnisse im geordneten Ab fluß vom Hof über den Markt zum Verbraucher zu solchen Bedingungen, daß er schon bald die ärg sten Schäden des wirtschaftlichen Niederganges über wunden hatte Und zu neuem, stärkerem Einsatz für die Forderungen des Krieges von gesicherter Grund lage aus kommen konnte. Die Maßnahmen, die in der gartenbaulichen Marktordnung zur Sicherung des Absatzes geschaffen wurden, werden vielleicht im Laufe der Entwicklung unseres Wirtschaftslebens eine Abwandlung nach, dieser oder jener Richtung erfahren können, sie sistd in ihrer Grundlage aus der Gartenbauwirtschaft nicht wieder wegzudenken. Und wenn die Erzeuger von Produkten der Garten bauwirtschaft an diesem zehnten Jahrestag des Reichsnährstandsgesetzes sich einmal in ihrem Be trieb umsehen, dann werden sie trotz der erheblichen Schwierigkeiten, die der Krieg naturgemäß zur Folge hat, nicht anders können, als zu bestätigen, daß die Marktordnung auch für sie ein Segen geworden ist. Freilich hat sie dem einzelnen Beschränkungen lichen Marktordnung Grundsätze nationalsozialisti scher Wirtschaftsführung zum Erfolg führten. Wie der Erzeuger, können auch die beiden anderen ihnen zugehörigen Gruppen, der Handel und die Be- und Verarbeiter, die Wirkungen einer ihnen gemäßen Marktordnung als glücklichen Wandel vom libera- listischen Isisssr-ksirs zum geordneten wirtschaft lichen Einsatz imDienste der Gesamtwirtschaft feststellen. Wohl in keinem Abschnitt des wirtschaftspoliti schen Händels des Reichsnährstandes steht die Ord nung des Außenhandels so im Mittelpunkt der zur Gesundung des betroffenen Wirtschaftsteils ge troffenen Maßnahmen wie in der Gartenbauwirt- schaft. Diese Ordnung vollzieht sich zwar vornehm lich in der Sphäre staatlicher Initiative, die aber wie der Reichsnährstand gleichen nationalsozialisti schen Gesetzen untersteht, da wir im national sozialistischen Reich den Gleichklang zwischen Staats- und Wirtschaftsführung herbeigeführt haben. Es ist nicht notwendig, die Bedeutung einer der deut schen Volkswirtschaft allein dienenden Außen handelspolitik, insbesondere für die Gartenbau wirtschaft, an den negativen Ergebnissen einer anderen Außenhandelspolitik aus der Zeit vor 1933 deutlich zu machen. Wir wollen aber hier heraus stellen, daß die Umkehr in der Außenhandelspolitik wohl auf keinem Gebiet für alle Beteiligten so sichere Erfolge gezeitigt hat, wie in der Gartenbau wirtschaft. „An die Stelle der internationales Welt wirtschaft tritt die Großraumwirtschaft, gekenn zeichnet durch den Zusammenschluß der Völker gleicher oder verwandter Rassen und gleicher Räume", stellt der verantwortliche Leiter der deut schen Ernährungswirtschaft und Reichsbauernführer Staatssekretär Backe in seinem Werk „Um die Nahrungsfreiheit Europas" fest. Auf dieser Grund lage vollzog sich im Güteraustausch auf dem Ab schnitt Gartenbau jener grundsätzliÄ Wandel, der die Ueberschwemmung der deutschen Märkte ver hinderte, der iü den langfristigen Verträgen und Wirtschaftsabmachungen, wie sie auf der Ebene der „Gemischten Ausschüsse" oder „Sachverständigen» Ausschüsse" vorbereitet wurden, und der weiteren Forderung Backes, „nicht die Autarkie jedes ein zelnen europäisches Staates ist die Aufgabe, die die Zukunft stellt, sondern die Autarkie des Groß raumes Kontinentaleuropas" gerecht wurde. Im Schutze dieser wirtschaftspolitischen Gesetze konnte der deutsche Gartenbau in den vergangenen zehn Jahren jene Voraussetzungen schaffen, die zur Er füllung seiner „Kriegsdicnstpflicht" notwendig sind und in einer vielfach gesteigerten Produktion ihre Erfüllung gefunden haben. Der Gartenbau hat eine auch im weiteren Sinne des Wortes „reiche Ernte" unter dem Schutz des Reichsnährstandsgesetzes gehalten. Er kann sich der ihm daraus erwachsenen „Dankesschuld", wenn wir diese einmal der höheren Dankesschuld dem Reich und Volk gegenüber vorwegstellen dürfen, nicht ent ziehen. Der harte Lebenskampf des Volkes ge stattet keine Ueberlegung, ob diese oder jene persön lichen Wünsche erfüllt sind oder werden, er erlaubt kein kleinliches Schielen nach diesem oder jenem Vorteil im Betrieb. Gemessen wird von der Ge schichte sowohl bei Völkern wie beim einzelnen nur nach der Einsatzbereitschaft, die in der höchsten Ge fahr gezeigt wird. Die Gartenbauwirtschaft und ihre Glieder werden nicht die letzten sein, die in der Front des Heimateinsatzes marschieren. Dazu werden sie sich an diesem zehnten nationalsozialisti schen Erntedanktag neu verpflichten. Semüsennbaustäche im Sau Drol- vorarlverg test 1941 veroreisacht Nach den soeben abgeschlossenen Ermittlungen konnte die Gemüseanbaufläche des Gaues Tirol- Vorarlberg im Jahre 1943 gegenüber dem Vorjahr um 83 V..H. erweitert werden. Seit 1941 ergibt sich damit sogar eine Ausdehnung des Gemüse- tandes um das Dreifache. Unter Berücksichtigung der Tatsache, daß der Ausweitung des Gemüse anbaus im Berggau Tirol-Vorarlberg infolge der klimatischen Verhältnisse und der Bodenbeschaffen heit verschiedentlich große Schwierigkeiten entgegen stehen, kann dieses Ergebnis als ein überaus beacht licher Erfolg in der Kriegseryährungswirtschaft gewertet werden. Neben der reinen Steigerung der Anbaufläche kommt aber auch noch dem Umstand besondere Bedeutung zu, daß sich vor allem zahl reiche bäuerliche Betriebe erstmalig mit dem Ge müsebau vertraut gemacht haben. Dadurch ergeben sich gleichfalls für eine weitere Ertragssteigerung im Gemüsebau günstige Voraussetzungen. „Selbstverständlichkeiten" im Licht der Wissenschaft Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, daß das deutsche Landvolk im Erntejahr 1943 jedes Stückchen nutzbares Land unter den Pflug genom men hat, um die Ernährung wie bisher sicher zustellen. Was uns heute selbstverständlich erscheint, war aber im vorigen Weltkrieg durchaus nicht möglich. Damals blieben im Erntejahr 1917 nicht weniger als 3 Millionen Hektar Land unbestellt. Dabei hat sich in diesem Krieg das Schwergewicht der laüdwirtschaftlichen Arbeit von der Ackernutzung auf den Oelfrucht-, Gemüse- und Hackfruchtbau ver lagert, der einen viel größeren Arbeitsaufwand erfordert. Von dieser Arbeitsvermehrung hat man im allgemeinen kaum eine richtige Vorstellung. Erst in der Beleuchtung der betriebswissenschaftlichen Untersuchungen wird diese Mehrarbeit erkennbar, die das deutsche Landvolk willig auf sich genommen hat. Während nämlich ein Hektar Anbaufläche bei Weizen einen Arbeitsaufwand von 170 Personen stunden notwendig macht, steigt er bei Raps auf 340 Personenstunden und bei Kartoffeln auf 740 Personenstunden. Bet Gemüse schwankt der Arbeitsaufwand sogar zwischen 610 und 980 Pers open stunden je Hektar. Indem sich die deutsche Landwirtschaft den Kriegsbedürfnissen angepasst hat, nahm sie also trotz angespanntester Arbeits- und Betriebsmittel lage eine Mehrarbeit auf sich, derer zu gedenken ein Gebot der Dankespflicht am Ernetdanktag ist. Äusweispsticht auslänvijcher Arbeitskräfte Der Reichsbauernführer weist in einem Erlaß vom 16. 9. 43 darauf hin, daß Betriebsführer, die ausländische Arbeitskräfte beschästigen, diese dazu anhalten sollen, stets ihre Ausweispapiere bei sich zu tragen, aus denen Personalien, Ei'nsatzort und Arbeitsplatz zu ersehen sind. Ausländische Arbeits kräfte, die ohne Äusweispapiere ausgehen, laufen Gefahr, evtl, von Polizeistreifen angehalten und verhaftet zu werden, was vorübergehenden Aus fall der Arbeitskraft zur Folge haben kann. Der Äblieferungswitte ist emscheibenv Wenn es in diesem Krieg und auch im fünften Kriegsjahr gelungen ist, dem britischen Vernich tungswillen seine gefährlichste Waffe aus der Hand zu schlagen, die in der Möglichkeit bestand, unser Volk wieder wie im. ersten Weltkrieg durch den Hunger auf die Knie zu zwingen so danken wir das nicht nur der Erzeugungsleistung unseres Land volkes. Gerade jetzt soll auch einmal von der anderen Seite gesprochen werden, von dem Ablieferüngs- willen, ohne den das deutsche Gesamtvolk noch lange nicht voll in den Genuß des Mehrerzeugten kommen würde. Der Weg „hintenherum", der bei den Feind- mächten, ja selbst bei manchen Völkern in Europa selbst, noch eine sehr große Rolle spielt, ist in Deutschland bedeutungslos, weil der Landwirt alles, was er erzeugt und im Rahmen seiner eigenen Selbstversorgerration nicht für den eigenen Haus halt und seine Helfer braucht, in die große Ver teilungsorganisation hinein abliefert. Darin liegt der Grund, daß manchen, die auch jetzt noch mit ichsüchtigen Zumutungen aufs Land hinaus konv- men, die Tür vor der Nase zugeschlagen wird und daß sie überall auf Ablehnung und Verachtung stossen. Der vorbildliche Ablieferungswille unseres Landvolkes hat es nicht nur vermocht, die All gemeinversorgung des deutschen Volkes so zu sichern, daß bei sparsamer Verwendung der Ernte auch im fünften Kriegsjahr niemand Nahrungsnot zu haben braucht. Dieser selbstlose Ablieferüngs- wille hat vielmehr auch alle heimlichen und unter irdischen Kanäle oder undichten Stellen verstopft — zum Schaden derer, die nür an sich denken, aber zum Nutzen der Volksgemeinschaft.