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8 6 8 I. IN 6 8 6^K1-^68°8VK86 postvertsssort krsakkui-t/ocker » ^U88abv » Llut und^vden Le^in-Vonner8t«8. S. 8epteir>den1943 / 60.6ak^. / bli-. 36 VIV 's!) alacker Allgemeine 8amen I und Pklanren-Ofkerte Lmtl. Leitung küräenLürtenbsu illlNsiok8nLIii'8t»lläu. Nitteil UNA8 6er Nauptvereinigung 6er 6eut8viien 6artendLuvirt8oIiskt OartmbaUwirtlckak vsu-rscttsir 6irv/6«k80Äir76^kLU Vankees möchten sich satt essen Die USA. sind zweifellos der reichste Landwirt schaftsstaat der Welt. Deshalb klang es für naive Gemüter auch ganz schön und wahrscheinlich, als jüngst auf der Ernährungskonferenz in Hot Springs laut in die Welt hinausposaunt wurde, die USA. würden den Völkern Europas, sobald sie sich bloß endlich durch die USA. „befreien" lassen wollten, wahre Unmengen von Lebensmitteln zukommen lassen. Aber dieses prunkvolle Flittergewand, das Roosevelts Agitationslöwen den USA. 'umzuhängen verstanden, hat Löcher, durch die man keinen er hebenden Blick in das Innere hat. Ein solches Loch zeigte sich kürzlich in der vielqelesenen Zeit schrift „Readers Digest", in der der Agrarjournalist Bromfield schonungslos eine empfindliche Blöße des Roosevelt-Reiches aufdeckt. Dieser Danke« nahm sich den diesjährigen Erntebcricht des USA.- Landwirtschaftsministeriums vor, worin schlicht und einfach sestgestellt wird, daß die Roggenernte um 41 V.H., die Weizenernte um 26 v.H. und die von Obst und Gemüse um 13 bis 32 v. H. geringer sei als im Vorjahr. Diese alarmierenden Zahlen werden vom Ministerium dadurch erklärt, daß im April eine schwere Ueberschwemmung in den USA. geherrscht habe. Bromfield nun nimmt sich dieses Loch vor und bohrt darin herum. Er hebt hervor, daß die große Weizenreserve, die die USA. früher besessen hätten, im wesentlichen verbraucht sei; große Mengen seien z. B. auch durch unsachgemäße Lage rung verkommen. Ja, die USA. seien sogar schon zum Weizenimporteur geworden, sie beziehen Futter weizen aus Kanada. Die Sache mit dem Hochwasser erscheint diesem anscheinend unangenehm gründlichen Mann bei weitem nicht ausreichend. Unter den wirklichen Ursachen, die er für die rapid gesunkenen Ernte zahlen anführt, stellt er „das verwaltungsmäßige Durcheinander in Washington, wo jedes Kriegsamt eine andere Agrarpolitik macht", weitaus an die Spitze. Bromfield aber ist nicht allein auf weiter Flur. Der frühere USÄ.-Präsident Hoover sagt in einer Reihe von alarmierenden Zeitungsaufsätzen genau das gleiche. Sehr bemerkenswert aber ist, baß Bromfield zuerst die Frage stellt, warum die Bevölkerung der USA. „nicht genügend zu essen bekommt", obgleich die USA. der größte Agrar staat sei; abschließend sagt er noch darüber hinaus, daß der Zeitpunkt nicht mehr fern sei, „an dem sich das USA.-Volk wieder in die Grenzen inner halb der 12-Meilen-Zone zurückzieht und dem ganzen Roosevelt-Imperialismus mit seinen Liefe- rungsverpslichtungcn an fremde Völker den Rücken kehrt, um sich selbst wieder satt essen zu können". Uns illusionslosen Deutschen liegt es nicht, daran zu glauben, daß die USA. schon am Hungertuch nagen. Aber es zeigt sich doch immer mehr, daß der Büroktatismus der Roosevelt-Aera sogar die Agrar-Reichtümer der USA. kleinkriegt, weil er ganz im Gegensatz zu den marktordnenden Maß nahmen, wie sie Deutschland durchführte, den ent gegengefetzten Weg einschlug. Während Deutsch land trotz erheblich ärmerer Verhältnisse noch im fünften Kriegsjahr eine ausgezeichnet funktionie rende Ernährungswirtschaft hat, überließ Roosevelt die „Ordnung" des Marktes seinen jüdischen Busen- reunden. Diese ließen sich das nicht zweimal ägen, sondern „ordneten" gehörig drauf los. Sie etzten ihre wahnwitzige Agrarpolitik der Zeit vor Roosevelt fort, bis sie den Ackerboden durch ihre brutale Ausbeutung so verdorben und die einst überquellende Fruchtbarkeit so verwirtschaftet hat ten, daß heute Naturkatastrophen wie Riesenüber schwemmungen und große Sandwüstenbildungen die, Rache der vergewaltigten Natur kennzeichnen. Daneben gehen den Verbrauchern teils durch un sachgemäße Lagerung, teils durch die Kanäle des Schwarzen Marktes große Nahrungsreichtümer ver loren. Das ist bereits in solchem Maß der Fall, daß sich die Dankees heute schon wünschen müssen, sich wieder einmal satt essen zu können, weil über dies 27 v.H. der Agrarerzeugung der USA. für die Armee und weitere 20 V.H. für Pacht und Leih abgeschöpft werden . . . Preisregelung für Spinat Um den Herbstanbau von Spinat zu fördern, hat der Herr Preiskommissar sich bereit erklärt, für echten Blattspinat für die Zeit vom l. Oktober 1943 bis 1. Mai 1944 (für Zone VI bis 15. Mai 1944) einen Zuschlag von 3,— RM. je 50 kg zu genehmigen. Mit diesem Zuschlag sollen die er schwerten Erntekosten in der Spätherbstzeit abge golten werden. Derselbe Zuschlag wird auch für die Zeit vom 10. Juni 1944 bis 15. Juli 1944 ge nehmigt. Hier soll er insbesondere den Gärtnern Veranlassung geben, dort, wo Bewässerung vor handen, Spätaussaaten von Spinat im Frühjahr zu machen, damit die Versorgungslücke im Juni besser ausgefüllt wird. Körverung ves Obstbaus in Luxemburg Im Landkreis Grevenmacher, der günstige klima tische Bedingungen aufweist, wird der Obstbau be sonders gefördert. Es ist übrigens der einzige Kreis in Luxemburg, der einen Fachmann für Obst bau eingesetzt hat. Die Kreisverwaltung plant die Einstellung eines Obstbaumwartes in feder Ge meinde. Zu diesem Zweck wurde an der Landwirt schaftsschule in Wafserbillig ein achttägiger Lehr gang für Obstbaumwarte äbgehalten. Im übrigen legt die Kreisverwaltung auf einen planmäßigen Beratungs- und UeberwachungSdienst großen Wert. Für das Land Luxemburg, das über einen ans- qedehnten Obstbau verfügt, dient somit der Land kreis Gevenmache- als Vorbild, der noch erhebliche Möglichkeiten einer Leistungssteigerung auf obstbau lichem Gebiet bietet. ll. L. V/. lVcrck*vucks/örasruoF una DrsiskunF rum IVlsistsr stsksn im Vordergrund Aufgaben Ser Samnbauschule von heute Von Walter Kallauch, Gartenbauschule, Proskau (O.-S.) Die mit dem 1. Oktober 1940 vom Herrn Reichs minister für Wissenschaft, Erziehung und Volks bildung bestimmte Neuordnung der gartenbau lichen Berufs- und Fachschulen im gesamten Reichs gebiet hat die schon lange erwünschte Klärung auf dem Gebiete des gärtnerischen Ausbildungswesens gebracht. Der Beruf hat diese Neuordnung begrüßt; denn durch sie ist der Aufgabenkreis und das Ar beitsziel für die Ausbildungsstätten unseres Be rufes endlich fest umrissen. Während die gartenbauliche Berufsschule eine ausgesprochene Lehrlingsschule darstellt, so findet in der gartenbaulichen Fachschule die Weiterbildung des bisherigen Lehrlings als Gehilfe statt. Inner halb der gartenbaulichen Fachschulen ist noch eine Untergliederung geschaffen in Gartenbau, Gemüse bau-, Obstbau-'und Weinbauschulen. Während der Gehilfe in den drei zuletzt genannten Schularten eine speziellere Ausbildung des betreffenden Fach gebietes erfährt, wird an der Gartenbauschule neben diesen Fachgebieten auch das Gebiet des gesamten Zierpflanzenbaus, der Gartenausführung und der Baumschule gelehrt. Für viele unserer jüngeren Berufskameraden ist die Wahl für das spätere Fachgebiet, beim Eintritt in die Schule, noch nicht entschieden. Erst durch ein gründliches Kennenlernen der einzelnes Fach gebiete auf der Gartenbauschule, das sowohl in kultureller, betriebswirtschaftlicher und technischer Hinsicht geschieht, werden Fähigkeiten geweckt und Neigungen gefördert, die dem Berufsganzen einmal zugute kommen. Neben dieser allgemeinen Arbeit zur Förderung unseres Berufsnachwuchses liegt die Hauptaufgabe der Gartenbauschule in der Erziehung zum Meister des Berufes. Der Berüfskamerad, der durch seine Lehr- und Gehilfenzeit eine gute Grund lage in der Praxis erhalten hat, soll nun nicht durch die Gartenbauschule zum Wissenschaftler und Forscher entwickelt werden. Wir brauchen ihn dringend als Meister im wahrsten Sinne des Wor tes für die Meisterung der Zukunftsaufgaben des deutschen E r w e r b s gartenbaus. Er soll einmal der auch technisch geschulte und in jede Lage sich findende Betriebsleiter werden. Hierin hilft ihm die Gartenbauschule vön heute den Weg bahnen. Was bis dahin nur wenigen vergönnt war, die sich nämlich mit eiserner Energie durch Selbst studium der Fachliteratur allmählich zum geschulten Praktiker und schließlich zum Meister des Berufes emporarbeiteten, weil ihnen in vielen Fällen auch die wirtschaftliche Grundlage zu einem Schul studium fehlte, — das soll durch den Besuch einer gartenbaulichen Fachschule einem wesentlich größe ren Kreis wirklich strebsamer Berufskameraden er möglicht werden. Von einem Meister unseres Berufes verlangen wir, daß er neben einer gründlichen Allgemein ¬ bildung sich eine gewisse Urteilsfähigkeit erworben hat, so daß er wirklich in der Lage ist, den ihm anvertrauten jüngsten Berufsnachwuchs folgerichtig zu unterweisen und ihm sein Können zu vermitteln. Die Meisterprüfungen beweisen immer wieder, daß die Anwärter auf dem Gebiet der Kultur methoden firm sind, daß sie jedoch in der Anwen dung und Beurteilung technischer Betriebsmittel, in der Anstellung betriebswirtschaftlicher Vergleiche und nicht zuletzt auf dem Gebiet des Kaufmänni schen, das wir jedenfalls nach dem Kriege wieder bedeutend mehr brauchen werden, als es jetzt der .Fall ist, oft kläglich versagen. Hier liegt ein un endlich dankbares und interessantes Aufgabengebiet unserer Gartenbauschulen. Um diesen Aufgaben aber in jeder Weise gerecht werden zu können, bedarf es eines in jeder Weise vorbildlich und den Einzelausgaben entsprechend eingerichteten gärtnerischen Betriebes, der jeder Schule angeschlossen sein muß. Hier setzt die Auf gabe des betreffenden Schulträgers ein, der die dafür erforderlichen Mittel in Zukunft zur Ver fügung stellen muß. Gerade die Bedeutung unseres Berufes, die in ernährungswirtschaftlicher Hinsicht nie klarer zutage getreten ist als heute, und die auch über die Kriegszeit hinaus erhalten bleiben wird, rechtfertigt dieses Verlangen nach weitest gehender Unterstützung mehr denn je zuvor. Daneben wird aber auch eine zeitweilige Zu sammenfassung der Lehrkräfte dieser Gartenbau schulen notwendig sein —, wie es kürzlich für die Lehrkräfte der gartenbaulichen Schulen des Gaues Sachsen in einem maschineNkundlichen Lehrgang geschah. Nur so wird es möglich sein, in kürzester Zeit immer wieder mit den neuesten Errungen schaften der Technik im Gartenbau vertraut zu werden, um sie selbst im Schulbetrieb anzuwenden und zu vermitteln. Mit dem hier Aufgezeigten sind die Aufgaben der Gartenbauschule keineswegs erschöpft. Ganz besonders trifft dieses für die im Osten unseres Vaterlandes liegenden wenigen Fachschulen zu, von denen wohl — als die bisher am weitesten vor geschobenen Ausbildungsstätten — die Garten- und Obstbauschule in der Provinz Ostpreußen in Tapiau und die Gartenbauschule in ProSkau, deren Träger die Provinz Oberschlesien ist, zu nennen sind. Es gilt durch diese Schulen in den durch die politisch zerrissenen Verhältnisse der Nachkriegs zeit 1914/18 stark benachteiligten Altreichsgebiete, sowie der neueingegliederten Gebiete im Osten, den gesamten Schieber- und Kleingartenbau, den land wirtschaftlichen Hausgartenbau, und die Schul gartenarbeit einer Schulungsarbeit zu unterwerfen, um eine Ausrichtung auf den Gebieten der Boden bearbeitung, Düngung, Sortenwahl und des Pflan zenschutzes' zu schaffen. Darüber hinaus sind noch Lehrgänge für Kreisgärtner, Baumwärter und zur LtcrrLs I/mstsllunF aui dsn (Asmussbau ouck in ^sn lVi's^srjan^sa Mehr Gemüse statt Blumen Wer am Rande der Stadt Amsterdam das Lokal bähnchen besteigt und in das der niederländischen Landeshauptstadt vorgelagerte Gartenbaugebiet hinausfährt, befindet sich schon nach einer halben Stunde Fahrzeit inmitten einer Landschaft, die mit gutem Recht als eine gläserne" bezeichnet werden kann. Die Sonne und der weite blaue Himmel spiegeln sich nicht nur in den vielen Ka nälen, die das Land durchziehen, sondern auch in großen Flächen glasüberdeckter Gartenbaubetriebe, cn denen vor dem Krieg fast ausschließlich Rosen, Flieder, Alpenveilchen, Nelken, Hortensien und Azaleen angebaut wurden. Die gesawte von Glas überdeckte Fläche im Gartenbaugebiet von Aalsmeer betrug im Jahre 1941 nicht weniger als 149 Ks; daneben stand dem Gartenbau noch eine Fläche von 297 da ohne Glasüberdachung zur Verfügung. Die Umstellung dieses Geländes von Blumenbau auf Gemüseanbau erfolgte schon sehr bald, nachdem die Niederlande in den Krieg einbezogen worden waren. Die Einrichtung der Betriebe, der Bau der Treibhäuser und der vielen Treibkästen ermög lichte die Umstellung durch den Einbau von Scheide wänden, durch Aenderung der Heizvorrichtung ver hältnismäßig leicht und reibungslos, Größer waren die Schwierigkeiten, die beim Einsatz des Personals zu überwinden waren. Es ergab sich, daß man in gemischten Betrieben (Blumen und Gemüses mehr Arbeit zu bewältigen hat als in Gärtnereien, in denen nu/ Gemüse oder nur Blumen gezogen wer den. Die Unkenntnis der Gemüseanzucht verlang samte das Arbeitstempo erheblich. Der Versuch, geschulte Arbeitskräfte aus den Gemüsebaubetrieben zu beschäftigen, ließ sich nur in vereinzelten Fällen durchführen, da sich allmählich ein großer Mangel an Arbeitskräften auch auf diesem Gebiet geltend machte. Der Inspekteur für Gartenbau und Gartenbau schulung fand einen Ausweg aus diesen Schwierig keiten in der systematischen Schulung der Gärtner und ihrer Hilfskräfte. Mittel zu dieser Schulung ist zunächst die schriftliche Unterweisung durch Druck schriften, die den Gärtnern regelmäßig monatlich zugehen; dann aber auch der Besuch der Betriebe durch erfahrene Fachleute, die den in den Betrieben beschäftigten Arbeitern an Ort und Stelle mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die behördliche Garten- bauüberwachung stellt sich den einzelnen Betrieben überdies in besonders gelagerten Fällen aus Wunsch gerne in jeder Weise zur Verfügung. Wie sich die Umstellung auf vermehrten Gemüse anbau in der Anfuhr von Gemüse bereits ausge wirkt hat, mögen einige Zahlen erläutern, die einen Vergleich der Anfuhr der Jahre 1941/42 ermög lichen. Die Tomatenproduktion stieg von 70000 auf 634 000 kg, Spinat von 1400 kg auf 46 000 kg, Endivie von 1700 kg auf 56000 kg. Der Gesamt umsatz betrug im Zentral-Versteigerungsgebäude in Aalsmeer im Jahre 1941 nur 33 400 Gulden, im Jahre 1942 aber schon 214 100 Gulden. Die Zahlen für das Jahr 1943, die erst zum Teil vorliegen, lassen erkennen, daß in diesem Jahr mit einer weiteren Steigerung zu rechnen ist. Der Umsatz betrug in der Zeit vöm 1. Januar bis zum 1. Juni, also in den ersten fünf Monaten des Jahres, bereits in den beiden Versteigerungszentralen in Aals meer 265 800 Gulden. Der milde Winter und die früh einsetzende Frühlingswitterung kamen der Um stellung in diesem Jahr auch hier naturgemäß sehr zustatten. Die niederländischen Gartenbaubetriebe, die be kanntlich eine größere Zahl von Fachkräften in die besetzten Ostgebiete geschickt haben, stehen jedenfalls auch auf dem heimatlichen Boden voll im Kriegs einsatz. 0r. p. tt. X. erfolgreiche Aufbauarbeit für Sen Gbst- unv Gartenbau Ser Untersteiermark In Cilli fand eine Kreistagung der Vorsitzenden der Gartenbauvereine und der Vereinsbäumwarte statt. Der Kreisvorsitzende der Gartenbauvereine würdigte die seit der im Juli 1942 erfolgten Gründung der Gartenbauvereine geleistete Aufbau arbeit in diesem Kreis. Der Stabsleiter des Er nährungsamtes Cilli gab einen Ueberblick über die bisher geleisteten Ausbauarbeiten und sprach über die noch weiterhin zu ergreifenden Maßnahmen zur Ausbeutung des Obstbaus und betonte, daß noch eine weitere Verwertungsmöglichkeit des Obstes in Aussicht genommen sei. Der Leiter der Gartenbau beratungsstelle sprach über Betriebsmittel und Bei hilfen. Ein Kreisbaumwart erörterte die Aufgaben der Obstbaumwarte und betonte, daß alle Kräfte eingesetzt werden müssen, um die Leistungen des untersteirischen Obstbaus noch zu steigern. > . Vorbereitung für die Meisterprüfung abzuhalten. Selbst während des Krieges ist es möglich ge wesen, den Betrieb mancher Gartenbauschule auf- rechtzuevhalten. Vielen unserer Berufskameraden, die als Kriegsversehrte zunächst keine Möglichkeit sahen, ihrem Beruf weiterhin nachzugehen, ist durch zwei Semester Gartenbauschule die richtige Liebe zum alten Beruf, das nötige Selbstvertrauen unter den oft recht veränderten Verhältnissen des einzelnen und ein gutes Stück Lebensmut neben den neuesten Errungenschaften der Theorie und Praxis wieder mit auf den Weg gegeben worden. So hat auch die Gartenbauschule schon während des Krieges eine große Aufgabe zu erfüllen. Die während dieser schweren Zeit geschulten Meister stehen zur Ueber- nahme wesentlich größerer Aufgaben bereit, wenn einmal wieder friedliche Aufbauarbeit geleistet werden kann. planvolle Nachwuchslenkung Der^Reichsjugendsührer hat die Richtlinien für die Berufsaufklärungsaktion der Schulentlassungs jahrgänge 1944 und 1945 erlassen. Darin wird festgestellt, daß die Berufswahl der Jugend durch Erziehung und Belehrung so gelenkt werden muß, daß die für die Nation lebenswichtigen Berufe auf der Grundlage der Freiwilligkeit einen geeigneten Nachwuchs erhalten. In enger Zusammenarbeit der Dienststellen von Partei und Staat sowie der Wirtschaft werden für die Gebiete mit dem Schul entlassungstermin April vom September bis De zember 1943, für die übrigen Bezirke mit dem Schulentlassungstermin Juli vom Januar bis März 1944 Aufklärungsmaßnahmen durchgeführt. Eine ordnungsmäßige Berufsausbildung ist auch beim totalen Kriegseinsatz notwendig zur Sicherung des Bedarfs an deutschen Fachkräften, die hegte wie in Zukunft dringend gebraucht werden. Der plan vollen Nachwuchslenkung liegt der Berufsnachwuchs plan des Generalbevollmächtigten für den Arbeits einsatz zugrunde. Bei der Berufsaufklärung wer den diesmal folgende Berufe bevorzugt berücksich tigt werden: Jungen: Landwirtschaftliche Berufe, Tierzüchter, Gartenbauer. Forstwirtschaftliche Be rufe (Waldarbeiter). Ländliche Handwerksberufe usw. Bei den Mädeln wird die Berufsaufklärung ebenfalls in erster Linie die land- und hauswirt- schaftlichen Berufe bevorzugt berücksichtigen. In jedem HJ.-Gebiet ist eine gemeinsam mit dem Hoheitsträger und dem Landesarbeitsamt vorge sehene Erösfnungskundgebung für die Berufsauf- klärungsnktion vorgesehen. Der Meg zur höheren lmwwtrWastUHen ZaHschule Der Reichserziehunasminister hat jetzt Vor bereitungslehrgänge geschaffen für solche jungeLand- wirte und Gärtner, denen der Besuch der Höheren Landbauschule und der Höheren Gartenbauschule versagt ist, da die Höhere Fachschule nur den auf- nehm'en kann, der eine höhere Schulbildung nach weist, d. h. das Abschlußzeugnis einer Mittelschule oder das Versetzungszeugnis nach Klasse 7 einer Oberrealschule besitzt. Es würde gesundem Emp finden widersprechen, wenn man tüchtigen jungen Menschen, weil sie nicht die höhere Schule besuchen, die Höhere Fachschule verschlösse. Die neuen Be timmungen bringen daher einen Ausgleich und ehen zwei Wege vor. Einmal verleiht das Ab- chlußzeugnis der Landwirtschaftsschule, sofern die Gesamtbeurteilung mindestens „Gut" lautet die Berechtigung zur Aufnahme in die Höhere Land bauschule. Für die Höhere Gartenbauschule gilt das gleiche. Wer jedoch keine Landwirtschaftsschule besucht hat oder kein Zeugnis mit „Gut" besitzt, muß sich einer Aufnahmeprüfung unterziehen, für die der Reichserziehungsminister vor kurzem Richt linien aufgestellt hat. Die Anforderungen, die diese Aufnahmeprüfung stellt, halten sich an das Pensum der Mittelschule.' Jungen Landwirten, die nur die Volksschule besucht haben, soll ein Vorbereitungs lehrgang helfen. Der erste beginnt im Herbst dieses Jahres an der Höheren Landbauschule Ettelbrück (Luxemburg). Der genaue Zeitpunkt des Beginns steht noch nicht fest. Die Lehrgänge dauern reweils ein halbe Jahr. Voraussetzung für die Zu lassung ist neben einem Mindestalter von 19 Jahren insbesondere der Nachweis über die abgelegte Land- Wirtschafts- bzw. Gärtneraehilfenprüfung und über eine im allgemeinen auf fünf Jahre festgesetzte praktische Tätigkeit in Landwirtschaft oder Gartens bau, die sich für Wehrmachtsangehörige auf vier Jahre (Landwirtschaft) bzw. drei Jahre (Garten bau) ermäßigt. Anträge sind an den Direktor der Höheren Landbauschule Ettelbrück zu richten. Paprikabezug aus Sem Protektorat Der Herr Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft hat mit Schreiben vom 30. Juli 1943 — 11^. 2 7445 — wegen der Lieferung von Paprika aus dem Protektorat in das übrige Reichs gebiet entschieden: „Paprika darf nur gegen Bezugschein geliefert oder bezogen werden. Diese Vorschrift gilt auch für denjenigen Paprika, der aus dem Protektorat eingeführt wird. Da Paprika im Protektorat ohne Bezugschein gehandelt werden darf, gilt also die Bestimmung erst vom Ueberschreiten der Protek- tpratsgrenze ab. Das Verbringen von Paprika ohne Bezugschein aus dem Protektorat in das übrige Reichsgebiet läßt sich also am wirksamsten dadurch verhindern, daß die Firmen, die Paprika aus dem Protektorat beziehen, auf ihre Verpflich tung hingewiesen werden, oaß Paprika nur gegen Bezugschein bezogen werden darf. Vs wird zweck mäßig sein, diese Verpflichtung nochmals in der Presse bekanntzugeben, damit die von Ihnen geschil derte Beunruhigung des Marktes durch Lieferung von Paprika ohne'Bezugscheine verhindert wird."