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Allgemeine Uebersicht re. Allgemeine Uebersicht der ersten Jahre. Oederan war Anno 130b> noch nicht hundert Jahr- alt, und schon an Wohnungen weit größer als in unsern Jciten: ein Beweis von der Unterstützung des Landes- Herrn, wie der Betriebsamkeit seiner Bewohner. Mer tin regelmäßig angelegter Ort konnte diese Stadt nicht genannt werden. Ciue durch einander gewürfelte Hütten- mässe, ohne Gassen, ohne Plan und Ordnung, wie die Stadt Hamrichen vor 200 Jahren noch, nnd wie unge fähr die nutere Vorstadt am Gahlenzer nnd Görbers- dorfer Wege, sowie der Schcuncnplan beweis't. Von einer Stadtbehvrde jedoch, oder irgend einer Gemeindeordnung der Stadt Oederan damals, haben wir keine Spur gefunden, und das Stadtregiment schienen sich die Mönche angemaßt zu haben nnd zwar aus höhere Veranlassung; da der Abt zn Chemnitz, wie später er wähnt werden wird, das Stadtbans (Pathhaus) hier ein- weihtc, wobei ein solcher Seandal sich zntrug, daß der Bischof von Meißen, Benno von Tiefenau, diesen Abt cmkerkern und laut der uutcu bemerkte» Gesebichte, gar tittmauer» ließ; auch das Kloster zu Oederan forthin un mittelbar unter das Stift Meißen stellte, wovon der noch urgirte Bischofzehnten zengt. Jener Abt zu Chemnitz nämlich, sollte das neue Kloster in Oederan einwcih'n. — „Geschichte und Sit- tengemäldc der Mönchsorden in Deutschland," gedruckt in Franks. a/M., 15>1 bi. — Ob dieses Kloster nen crbant, oder nach einem Brande renovirt worden sei, ist in die sem Gemälde nicht bemerkt. Zugleich wurde die Weihe dieses Abtes auch dem neuen Stadthanse zu Theil, wel ches aus der Wohnung des Eilbcrjnden, der sie der Stadt abtrat, vergrößert in ein solches umgcwandelt wurde. Bei der hierbei üblichen Nacht- und Wallfahrt nach dem Klo ster, hatte der zuchtlose Abt eine ehrbare Hausfrau mit hinein gelockt und dort scstgehaltcn. Die sittenlosen Mönche folgten bald diesem Beispiel und führten, von der Nacht 3*