m« Lanbesgtschichte von 1500 bis 1600. Beine über ein Pferd hängen und sich der Feinde und wilden Thiere erwehren soll. Aber wie man Land und Leute regieren und Gottes Wort im Herzen behalten soll, dazu brauche ich und meine Söhne gelehrte und gottesfürchtige Leute!" Mit Luthern lebte er als wie mit einem Bruder, Nahm ihn täglich an seine Tafel, wo ernst- und spas hafte Neden gehalten wurden; daher Doktor Luthers Tischreden, wo sich dieser freilich etwas derb ausgespro chen hat. Er jagte auch zuweilen, konnte aber wenig mehr zum Schuß bringen, da sagte er einst: „meine Thierlein wollen mich nicht mehr für ihren Herrn er kennen, es wird mit mir wohl zu Ende gehen!" und bald nachher starb er auch zu Schweinitz, und liegt in Wittenberg begraben. Er war vom Kaiser nie als Churfürst anerkannt worden, weil er dessen Bruder die Stimme zum römi schen König ausdrücklich versagte. Sein ältester Sohn, Johann Friedrich der Groß- müthige, folgte ihm Anno 1532 in der Churwürde, so wie in seinem Eifer für Luther und allen seinen Grund sätzen. Als dieser Prinz 1503 geboren wurde, brachte er ein goldgelbes Kreuz auf den Rücken mit zur Welt; da sagte der Priester der ihn taufte: „Ach lieber Gott! dieses Kind wird gewiß in seinen: Leben auf Erden ein schweres Kreuz tragen müssen!" was nur zu sehr in Erfüllung gehen sollte. Mit dem Sohne seines Vetters, Herzog Moritz, nachmaliger Churfürst, hatte er gleich Anfangs Streit und Händel, die endlich in Zwietracht und in offenba ren Krieg ausbrachcn. Der Grund der Erbitterung die ser beiden Sachscnfürsten, aus welcher nachmals solches großes Unheil über unser Land erwachsen sollte, wird verschieden angegcbm in der Geschichte, und am wahr scheinlichsten ist Folgendes: r. Als sie noch Freunde waren, spielten diese Fürsten mit einander, und Moritz hatte an den Churfürsten all seinen Neichthum verloren, Moritz setzte eine Stadt aufs Spiel. Der Churfürst stand aus und tadelte deßhalb