AM LandcSgcschrchte von,1500 b8 1600. gedtmüthigte- Kaiser suchte MN 'bei Moritz um Friede au, der auch durch die Verunttelung seines Bruders Ferdinand, der Moritzens Busenfreund zu nennen war, in Passau sehr bald abgeschlossen wurde. Moritzens Plan und Wunsch war vollkommen erreicht; denn er hatte die ungeheure spanisch-östreichische Monarchie ynd Uebermachb in wenig Tagen über den Haufen geworfen Und dadurch gezeigt- was Schnelligkeit und Kühnheit vermag, wenn sie mit Weisheit gepaart ist. Kein Fürst in der Geschichte kann hier mit Moritz verglichen wer den, selbst Friedrich der Große nicht, der vier Mal stär ker die östreichische Monarchie angriff. Moritz stand al lein, denn der König von Frankreich wurde ermordet bevor der Kampf begann, und cs wäre ein Gustav Adolph nicht nöthig gewesen, wenn 80 Jahre später un ser Moritz Sachsen regierte; jedoch mußte sich Churfürst Moritz von seines Gleichen oft gar bittere Wahrheit sa gen lasten. Der Markgraf Albert von Brandenburg, sicher sein Herzensfreund, »nachte damals in Deutschland viel Unruhe, und Moritz erklärte diesem Störenfried in einem langen Schreiben den Krieg. Da sagte der Mark graf, als er den Brief gelesen hatte zu den» Ucbcrbrin- ger: „sage Deinem Herrn auf sein langes Schreiben nur so viel, daß er nun drei Mal Treue und Glauben ge brochen habe, dieses wäre nun das vierte Mal! er soll nur kommen, wir wollen sehen ober an mir seinen Rich ter findet!" Merkwürdige Worte, in Beziehung auf die Folge. Diese beiden wackersten Fürsten Deutschlands da mals, trafen kurz nachher in Niedersachsen mit ihren Armem aufeinander, und da kam es dein» bei dern Dorfe Sievershauseu in der lüncburgcr Haide zu der denkwür digen Schlacht. Der Markgraf Albert schmauste in» La ger mit seiner» Oficieren, die mit ihm alle trunken wä re»». Da gab er schnell Befehl zum Angriff auf die Sachsen. Auch Moritz war noch bei der Tafel, und nach damaliger Sitte berauscht, wie alle seine Feldobcr- sten, als der Angriff geschah. Er ließ sich schnell wapp nen, bis auf die Bauchschienm, die in der Eile »richt ar»-