Landcsgeschichte von 1500 bis 1000^ 30N derselben und Luthers Schm» und Schild. Seine Stand haftigkeit bewies; er Anno 1629, als der aufgehetzte Kai ser gegen alle Lutheraner die Acht anssprach. (Edickt zu Speier). Der Churfürst sagte hier: „Gott hat mich zu einem Fürsten gemacht, das; ich mit vielen Pferden rci- teil kann, will mich der Kaiser herunter bringen; so will ich gern mit zwei Pferden reiten, aber meinen Glauben soll er nicht antasten!" Arif dem großen Reichstage in Augsburg 1530 erschien er selber nnd übergab dem Kaiser das evange lische Glaubcttsbckcntttttiß, wobei er und seine Diener von den Katholiken verspottet wurden, weil er diesen die fünf Buchstaben mit Gold hatte auf die Aermcl sticken lassen: V. >. (vmlnim Domini »mmst in aotvk'- nnm, Gottes Wort bleibet in Ewigkeit!) Bevor er diese Reise antrat, ließ er zu Torgau sich eine Predigt halten über den Spruch: „wer mich bekennet vor den Menschen, den will auch ich bekennen vor meinem himm lischen Bater!" und schrieb diese Predigt nach seiner Ge- wohnhcit iil sciil Taschenbuch auf. Seine Theologen ba ten ihn, daß er Zurückbleiben und nicht mit nach Augs burg gehen sollte, da ihm der Kaiser nicht gewogen war; allein er gab zur Antwort: „Da sei Gott vor, daß ihr mich ausschließen sollet! Ich will mit. Euch meinen Herrn Christum bekennen!" Der Kaiser verbot ihn in Augsburg den Privat-Gottesdienst in seinem Zimmer, er ließ ihm jedoch sagen: er könne des -Wortes Gottes eben so wenig entbehren, als des Essens und Trinkens. Als hierauf der Kaiser in der Bcrsammlung ihm zumu- then wollte wieder katholisch zu werden, da sagte der Standhafte: „eh ich das thn, will ich mir lieber den Kopf abschtagen lassen!" und fiel auf die Kniee nieder. Der Kaiser, schnell ergriffen, hob ihn freundlich auf, schlug ihn auf die Achsel und sagte: „Ritt Kopf aff, mylt Först, lütt Kopf aff!" Seine Söhne hielt er zum Studieren und zur Got tesfurcht an, und als die Hofleute bemerkten, er solle aus ihnen keine Schreiber und Studenten machen, so sagte er: „Es lernet sich wohl voll selbst, wie man zwei