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22 feldherr Aratus eben jetzt Truppen und schrieb zugleich an die Ephoren. Cap. 14. Letztere schickten unverzüglich den Agis ab, dessen Stimmung durch den Ehrgeiz und den Muth seiner Mitstreiter sehr gehoben war. Die Meisten waren jung und gehörten der ärmeren Klasse an. Sie hatten hinsichtlich der Schuldenlast, die ihnen abgenom men war, nichts mehr zu fürchten und hofften vielmehr, nach ihrer Rückkehr ans dem Feldzug auf eine alsbaldige Vertheilung der Ländereien. Deswegen war nun ihr Benehmen, Agis gegen über, ein höchst ausgezeichnetes. So fanden sie auch die größte Anerkennung in allen Städten, weil sie, ohne irgend Schaden anzurichten, ganz ruhig und fast unhörbar durch den Pelopon nes marschirten, — zur Verwunderung der Griechen, welche sich fragten: „was das erst für eine Pracht von einem spartanischen Heere sein müßte, wenn es einen Agesilaus oder jenen berühm ten Lysander, oder den alten Leonidas an seiner Spitze hätte, da die ganze Mannschaft schon gegen einen jungen Mann, der sei nen Jahren nach fast unter allen Andern stünde, eine solche Ehrerbietung, einen solchen Geist der Unterordnung zeige!" Uebrigeirs war auch der junge Mann selbst durch seine Ein fachheit, sein freudiges Ertragen aller Strapazen, wie durch seine Kleidung und Bewaffnung, die sich in nichts vor der des gemeinen Mannes hervorhob (und eben dies war sein Stolz), in der That ein würdiges Schauspiel, das bei der Menge die höchste Bewunderung fand. Freilich den Reichen gefielen seine Neue rungen nicht;, denn sie fürchteten, er möchte durch sein Beispiel allenthalben dem niederen Volke einen Anstoß zur Bewegung geben. Cap. 15. In der Nähe von Korinth fand die Vereinigung des Agis mit Aratus statt. Letzterer besann sich noch über die Schlacht und Aufstellung gegen die Feinde; Agis aber zeigte die größte