14 der Menge seiner Schulden, von welchen er frei zu werden hoffte, wenn er eine Aenderung der Staatsverhältnisse herbeiführte. Sobald daher Agis diesen Mann gewonnen hatte, machte er unverzüglich einen Versuch, in Verbindung mit ihm auch seine Mutter zu überreden. Letztere war eine Schwester des Agesilaus, — eine Frau, die bei der Menge ihrer Clienten, Freunde und Schuldner einen bedeutenden Einfluß in der Stadt besaß, ja so gar vielfach auf die öffentlichen Angelegenheiten entscheidend ein wirkte. Cap. 7. Als diese Frau von der Sache hörte, erschrak sie anfänglich in hohem Grade und suchte den jungen Mann von seinen Be strebungen abzubringen, deren Verwirklichung ihr ebenso unmög lich, als unnütz erschien. Allein Agesilaus belehrte sie, wie schön der Plan und von welch hohem Interesse dessen Ausführung sei. Auch der König selbst bat seine Mutter, ihm ihren Rcich- thum für sein ehrenvolles und rühmliches Unternehmen zu über lassen. „An Geld und Geldeswerth," sagte er, „vermöge er freilich nicht, sich den andern Königen gleichznstellen. Der Diener eines Satrapen, der Sklave eines Hausverwalters bei Ptolemäus oder Seleukus besitze mehr, als alle Könige in Sparta mitein ander. Wenn er aber die Ueppigkeit jener Leute mit Mäßigung, mit Einfachheit, mit Seclengröße überbicte, — wenn er den Grund satz der Gleichheit und Gemeinsamkeit für seine Mitbürger wieder feststelle: so werde er sich den Namen und den Ruhm eines wahr haft großen Königs erringen." Diese Worte bewirkten einen völligen Umschlag in den Ge sinnungen der Frauen. Von den rühmlichen Bestrebungen des jungen Mannes wurden sie selbst gehoben; ja, sie wurden von einer solchen Begeisterung für das Edle erfüllt, daß sie sogar den Agis auch ihrerseits aufmurrterten und zur Eile antrieben. Sie beschicken ihre Freunde zu sich, sprachen ihnen zu und redeten auch mit den anderen Frauen; denn sie wußten eben recht wohl, daß die Lakedämonier stets willig aus die Stimme ihrer Weiber