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vonmsy, l2. 3uU l9l4. Leipziger Tageblatt. Nr. 349. Sonntags-Nusysde. Seite IS der Kind« beim Kgl. Lmtsaericht ein Vertrag abseschloslen worden ist der anrdrücklich Le- stimmt, in welcher Religion die Kinder erzogen wer den sollen. In Zweifelsfällen gibt das Schulamt im Stadthaus« nähere Äusrunft. * * Akademischer Ferienkurs»» 1« Leipzig. Der diesjäLrige vom Sächsischen Lehrerverein veranstal tete akademische Ferienkurfus findet in der Zeit vom 26. September bis 10 Oktober statt. Die Teilnahme sieht allen Lehrern und Lehrerinnen ohne Unterschied der Staatszugeihörigkeit und Konfession, ausnahms weise auch Angehörigen anderer Berufe, frei. Don Sonnabend, den 26., bis Dienstag, den 29. September, ist für die Teilnehmer am Ferrenkursus der Besuch des IV. Internationalen Kongressrsfür Volkserziehuna und Volksbildung, der in der Zeit vom 25. bis 29. September in Leipzig ab- geüalten wird, als 1. Punkt des Programmes vor gesehen. Ferner werden folgende Hebungen und Vorlesungen abgehalten: 2. Psychologische Hebungen. Privattutzent Dr. Brahn, Lehrer Rud. Schulze und P. Schlager: Einführung in das psychologische Experi mentieren. Institut des Leipziger Lehreroercins für experimentelle Pädagogik und Psychologie, Kramer- straße 4, II. 18 Stunden. 3. Die Altersstufen des Kindes. (Querschnitte durch sein Seelenleben in An knüpfung an einige psychologische Hauptprobleme.) Prof. Dr. Spranger. 8 Stunden. 4. Ziele und Wege der staatsbürgerlichen Erziehung. Prof. Dr. Barth. 8 Stunden. 5. Friedrich Nietzsche. Privatdozent Dr. Brahn. 7 Stunden. 6. Die politischen Parteien, ins besondere Deutschlands. Geh. Hofrat Prof. Dr. Bran denburg. 10 Stunden. 7. Deutsche Dramatiker des neunzehnten Jahrhunderts. Prof. Dr. Witkowski. 10 Stunden. 8. Bau und Entwicklung der Insekten. Mit Demonstrationen. Dr. Steche.' Zoologisches In stitut, Talstraste 33. 10 Stunden. 9. Wichtige Fragen der Schulgesundhcitspfleae. Mit Demonstrationen. Prof. Dr. Selter. Hygienisches Institut, Liebigstr. 31. 10 Stunden. Nähere Auskunft und ausführliche Pro gramme sind durch Lehrer Paul Friedemann, den Vorsitzenden des Ausschusses für akademische Ferien kurse, Leipzig, Bayersche Straste 77, Hl., zu erhalten. * Eine Vermittlungsstelle für Arbeiter, die ihren Beruf wechseln wollen, sei es, daß sie hierzu durch ihren Gesundheitszustand oder aus anderen Gründen gezwungen sind, ist in diesen Tagen dem Zentral arbeitsnachweis in Berlin angegliedert worden. Die Vermittlungsstelle hat den Zweck, den um Rat suchenden Arbeiter über einen neu zu ergreifenden Beruf aufzuklären und ihm mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Der Zentralarbeitsnachweis wird durch einen eigenen Beamten bei den einzelnen Arbeitgebern vorstellig werden, damit diese sich der neuen Vermittlungsstelle im Bedarfsfälle bedienen. Er richtet an die interessierten Kreise der Arbeit geber den warmen Appell, ihn in feinen Be strebungen zu unterstützen, die darauf hinzielen, vielen Hunderten von Arbeitern ihre Arbeitsfähig keit in einem für sie passenden Beruf zu erhalten. — Ob eine derartige Einrichtung nicht auch in Leipzig greifbare Erfolge zeitigen würde? * Die Verkaufsstellen für Vorzugsmilch gibt der Rat im Anzeigenteil der heutigen Ausgabe unseres Blattes bekannt. Diese Milch stammt aus Ställen, die der fortlaufenden Aufficht der städtischen Milch hygienischen Untersuchungsanstalt unterstellt sind: sie wird von Kühen gewonnen, deren Haltung. Fütte rung und Gesundheitszustand dauernd überwacht wird. Sie eignet sich infolge ihres Gehaltes und Wohlgeschmackes und ihrer Reinheit und auch des halb,.syqsl sie frei von Krankheitserregern und frem den ekelerregenden Bestandteilen ist, die bei gewöhn licher Milch oftmals vom Käufer nicht ohne weiteres wahrnehmbar sind, besonders für Säuglinge und Kranke. Die Vorzugsmilch wird in Flaschen ab gegeben, deren Verschluß mit einer vom Rat ge lieferten streifenförmigen Papiermarke von gelber Farbe mit blauem Ausdruck überklebt ist. * Zu der Nachfeier zum Sachsentage, die heute in Leipzig stattfindet, ist noch zu bemerken, dast der Beginn des Kommerses im Großen Saale des Hauptrestaurants infolgeunvorhergesehener Umstände auf '/«8 Uhr festgesetzt werden muhte. * Connewitz-Eohlis mit dem Autobus. Nachdem der Rat der Stadt Leipzig seine Genehmigung er teilt, fahren nunmehr wie aus dem Anzeigen-Teile der vorliegenden Ausgabe unseres Blattes zu er sehen ist, die Wagen der Leipziger Allge meinen Kraftomnibus-Gesellschaft in direktem Verkehr zwischen Connewitz und Gohlis. Der Weg der Linie ist folgender: Blücherstrahe, Parkplatz, Eutritzscher Strahe. Aeustere Höllische Straße, Kaiser- Friedrich-Straße, Pariser Straße, Lothringer Straße, Landsberger Straße bis Ecke Planitzstraße. Die Wagen verkehren von 6 Uhr früh bis nachts 1 Uhr in Abständen von 5—8 Minuten. Am Hauptbahn hof bietet sich unmittelbare Umsteiggelegenheit auf alle Stadtlinien einschl. der Ausstellungs- und Denkmalslinie. Am Roßplatz Anschluß an die Linie Mölkau-Engelsdorf. * Die Hunde haben ein großes Bedürfnis nach frischem, reinem Wasser. Die Unmöglichkeit, ihren Durst zu befriedigen, ruft Krankheiten hervor. Das gleiche ist der Fall, wenn sie, von Durstesqualen ge- peinigt, abgestandenes Wasser von Pfützen urw Tümpeln zu sich nehmen. Stellt darum saubere Trink gefäße, gefüllt mit reinem Trinkwasser, an zugäng lichen Stellen der Wohnung oder des Hofes auf! Denkt namentlich auch an die Kettenhunde, und er neuert, unter Auswaschung des Napfes, ihren Wasser. Vorrat täglich mehrmals! * Wie verteilen sich die Militärvereine über da» Königreich Sachsen? Die große vaterländische Kör perschaft des Militärvereins-Bundez verteilt sich im Königreich auf 30 Bundcsbezirke, deren Vereins zahlen und Mitgliederbestand die folgend, n sind. Es umfassen die Bezirke Annaberg 56 Vereine und 7917 Mitglieder, Auerbach 66 bzw. 6475, Bautzen 71 bzw. 9621, Borna 48 bzw. 4108, Burgstädt 11 bzw. 1388, Chemnitz 105 bzw. 13 496, Dippoldiswalde 43 bzw. 3845, Döbeln 52 bzw. 6252, Dresden 112 bzw. 23 388, Flöl>a 45 bzw. 5491, Freiberg 59 bzw. 7755, Glauchau 75 bzw. 7066, Grimma 59 bzw. 5908, Großenhain 58 bzw. 4615, Kamenz 49 bzw. 5543, Klingenthal 13 bzw- 1785, Leipzig 121 bzw. 16 767, Löbau 56 bzw. 6755, Marienberg 42 bzw. 4977, Meißen 40 bzw. 5655, Oelsnitz 59 bzw. 5554» Oschatz 28 bzw. 3179, Pirna 79 bzw. 7960, Plauen 68 bzw. 9462, Reichenbach 27 bzw. 4412, Rochlitz 41 bzw. 4945, Schwarzenberg 62 lzw. 9399, Stollberg 34 bzw. 4112, Zittau 45 bzw. 5960, Zwickau 128 bzw. 13154. Im gesamten Bunde sind 216 944 Mitglieder zusammengeschlossen. * Gesangs-Aufführung vom Domchor zu Leipzig tm Bölkerschlachtdenkmal. Die Vortragsordnung für die heute nachmittag 6 Uhr unter Leitung des Kgl. Musikdirektors E. Wohlgemut- vom Domchor stattfindende Gesangs-Aufführung ist die folgende: „Alta trinita", Chor aus dem 15. Jahrhundert. „Litanei" von Frz. Schubert, Solo für Alt-Stimme, Frau Helene Zeumer. „All' mein' Gedanken" von yerm. Unger, „Aller Berge Gipfel" von Rubinstein, Duett für Sopran und Alt, gesungen von Fräulein Charlotte Mäder, Konzertsängerin, Leipzig und Frau Helene Zeumer, „Sonntag ist's" von S. Brcu. — Der Einlaß beginnt '/L6 Uhr. * Die militärische Platzmusik findet heute vor dem Wohngebäude des kommandierenden Generals durch das Trompetetkorps des Feldartillerie-Regts. Nr. 77 statt. Beginn 11^ Uhr vormittags. Musik folge: 1. Kürafsiermarsch von Simon. 2. Ouvertüre z. Op. „Das goldene Kreuz" von Brüll. 3. Fantasie a. d. Musikdrama: „Die Walküre" von Wagner. 4. Paraphrase über „Grüße an die Heimat" von Nehl. 5. Selektion a. d. Optte. „The Mikado" von Sulli van. 6. Estudiantina, Walzer von Waldteufel. * „Leipziger Erundstücksmarkt." Wie aus dem Anzeigenteil der heutigen Ausgabe unseres Blattes ersichtlich ist, hat die Leipziger Treuhand gesellschaft derHausbesitzer m. b. H. eine für Grundstücksinteressenten wichtige Neuerung ins Leben gerufen. Um allen am Grunü stücksgeschäft be teiligten Kreisen zu nützen, wird eine Liste aller in Leipzig verkäuflichen Grundstücke, Villen und Bau plätze herausgegeben, in der Lage, Preis und Erträg nis der einzelnen Objekte angegeben ist. Die Liste träat den Namen „Leipziger Grundstücksmarkt", er scheint monatlich und soll den Suchenden Gelegenheit geben, möglichst viele Betkäufsobjekte länger und" Angehend vor Augen zu haben. Aber auch den all gemeinen Interessen der Stadt Leipzig soll der „Leip ziger Grundstücksmarkt" dienen, dadurch, daß er aus wärtige Geschäfts- und Privatleute veranlaßt, sich in Leipzig ansässig zu machen. Das reichhaltige Blatt wird auf Wunsch in der Geschäftsstelle Schulstr. 8 I an alle Interessenten kostenlos abgegeben. * Die Städtische Schule für Frauenberufe ver öffentlicht ihren vom Direktor Prof. Dr. Jahn verfaßten Bericht für das Jahr 1913—1914. Voran geschickt ist eine vom Oberlehrer W. Temper zu sammengestellte geschichtliche Uebersicht über „Die Frauenarbeit früherer Jahrhunderte und ihre Stel lung im Gewerbebetriebe". Das Kapitel „Die Or ganisation der Schule" gewährt «inen klaren lieber- blick über die Bestrehungen der Schule im einzelnen und zerfällt in die Kapitel: Abteilung für allge meine berufliche Weiterbildung, Die Handelsschule, Das Kindergärtnerinnenseminar und Die Gewerbe schule mit dem Fachlehrerinnenseminar. Die Schule, an der zurzeit 52 Lehrkräfte beschäftigt sind (30 Leh rer und 22 Lehrerinnen), wurde im Berichtsjahre von 1932 Schülerinnen besucht, was eine Zunahme von 155 Schülerinnen gegen das Jahr 1912/13 be deutet. Für die auszubikdenden Kindergärtnerinnen standen außer dem Kindergarten der Schule, der tm Berichtsjahre von 75 Kindern besucht war, 11 Kin dergärten des Vereins für Volkskindergärten zur Verfügung, die im vergangenen Jahre von 1132 Kindern besucht waren. Von besonderen Veran staltungen ist die einer „Allgemeinen Ausstellung" vom 26. und 27. März zu erwähnen, auf der die Prüfungsarbeiten der Schülerinnen von zahlreichen Besuchern in Augenschein genommen wurden. Diese Ausstellung soll nach einem früheren Beschlüsse aller zwei Jahre geschehen. Als niedliches Kur'osum ver dient vielleicht die Bitte der Direktion an die Eltern der Schülerinnen besondere Erwähnung, sich immer wieder danach zu erkundigen, ob die Töchter auch alles wieder mit nach Hause gebracht haben. Viele, auch wertvolle Gegenstände, wie Regenschirme, Geld täschchen, Nähkästrn, 'Schmucksachen, blieben oft in der Schule liegen, ohne daß sich jemand darum kümmere, wem die Dinge gehörten. * Tierschutz im Seebad. Der „Tierschutz-Korre spondenz" entnehmen wir folgende Warnung, die mit Rücksicht auf die bevorstehende Reisezeit besonders be herzigenswert erscheint: Eine Lieblingsbeschäftigung d:r Kinder am Strande ist das Fangen kleiner Fische, für die sie kleine Teiche im Ufersand bauen, in denen aber die Tierchen bald umkommen: andere Kinder heben die Fischlein in engen Spieleimern auf, deren Wassercrneuerunz von ihnen vergessen wird, so daß auch hier die Spielerei bald in Quälerei und Ver nichtung umschlägt. Die Eltern sollten derartiges nicht dulden, aber das Gemüt ihrer Kinder wecken. Man sage den Kindern, daß es ein großes Unrecht sei. die unschuldigen, harmlosen, kleinen Meeresbewohner aus ihrem Lebcnsclement herauszunchmcn. Viel schöner sei cs doch, wenn man sich an dem fröhlichen und munteren Spiel der Tierchen im großen Wasser erfreuen könne. Ein gut geartetes Kind, dem diese Aufklärung geworden ist, wird dann von seinem bis herigen Spiel ablassen. Es wird ohne Aufforderung sogar etwa verirrte Fische aus den sich bei unruhigem Meer stets bildenden Tümpeln herauslangen und wieder ins Meer zurücksetzen, damit die Tierchen bei der Austrocknung der Tümpel nicht elend verschmach ten müssen. * Em Sonderzug zu ermäßigten Preisen verkehrt am Sonntag, den 19. Juli von Leipzig, Bayrischer Bhf., nach Jäaersgrün, Scheibenberg, Johanngeorgen stadt und zuruck. Interessenten seien auf die in de: heutigen Ausgabe unseres Blattes erscheinende Be kanntmachung der Generaldirektion der Sächsischen Staatseisenbahnen aufmerksam gemacht. * Der Sächsische Gastwirteoerband veranstaltet eine hochinteressante, genußreiche Fahrt in der Zeit vom 12. bis 18. August nach der Wasserkante. Die deutsche Seehandelsmetropole Hamburg, Westerland auf Sylt, das meerumschlungene, romantische Helgo land, das prächtig gelegene Kiel und die altehr würdige Hansestadt Lübeck werden den Fahrgästen viel Sehenswertes bieten. Von Kiek aus führt ein Soirderausflug nach Kopenhagen (bis 22. August), von wo aus den Teilnehmern Gelegenheit geboten ist, die Baltische Ausstellung im nahen Malmö zu besichtigen. Die Rückreise erfolgt alsdann über die herrliche Insel Rügen und Stettin. Alles Nähere finden Interessenten im Anzeigenteile der heutigen Ausgabe unseres Blattes. * Schutz den Bäumen und Vögeln. Ein sächsischer Ministerialerlass beschäftigt sich mit der Erhaltung des Landschaftsbildes. In der Verfügung, deren Zn- halt wir bereits kurz meldeten, werden die zustän digen Stellen angewiesen, bei ihren Entschließungen, soweit es mit den Derkehrsverhältnissen vereinbar ist, auf die Erhaltung des für das Landschaftsbild charakteristischen Baumwuchses Rücksicht zu nehmen. Es gilt nicht allein, Alleen zu schützen, die der Landschaft zur Zierde gereichen, sondern auch Baumgruppen und einzelne Bäume, z. B. alte Dorflinden, deren Erhal- tung nicht nur der Belegung des Ortsbildes dient, sondern meist auch aus geschichtlichen Gründen im öffentlichen Interesse liegt. Auch für die Vogslwelt, auf deren Schutz besonderer Wert zu legen sei, habe die Erhaltung von Baumgruppen, Bäumen, Gebüschen usw. größte Bedeutung. Das Bestreben muß dahin gehen, durch Anpflanzungen neue Nistgelegenheiten und Unterschlüpfe für die Vögel zu schaffen, nicht aber vorhandene Bäume, Sträucher und Hecken zu beseiti- gen. Bet der Planung und Veränderung von Straßen würde es vielfach ohne Beeinträchtigung der Der- kehrsinteressen möglich sein, durch geeignete Linien führung erhaltenswerte Bäume usw. zu schonen. Es sei wünschenswert, daß derartige Daumanlagen in die Planentwürfe mit eingetragen würden. * Die Wasserrosen im Zoologischen Garten. Im großen Mittelbecken des Palmenhauses für Reptilien. Amphibien und Insekten werden m»-r«e Arten von Wasserrosen kultiviert. W-ist^ rot« »nd blaue find augenblicklich in schönster Blüte, and Wer des Mor- gens früh in unseren Zoo kommt, kann all« drei auf einmal nebeneinander geöffnet finden. Rur die blauen find nämlich Tagolüher, die roten und weißen öffnen sich des Nachts and schließen sich schon in den frühen Morgenstunden. Dicht be- decken die prachtvoll sattgrünen Blätter dieser Nymphaeen die eine Hälfte des Becken», den Blüten die nötige Kraft im Sonnenschein bereitend. Bi» 11V. Million Atem- oder Spaltöffnungen trägt ein solches Blatt auf seiner Oberfläche, die in steter Ar beit begriffen sind. Wie viele mögen erst die 1,70 m großen Blätter der daneben wachsenden Viktoria regia, der Königin unter den Wasser rosen, aufweisen! Die kolossalen Blätter schieben sich in steter Reihenfolge als stachelige Knospen über den Wasserspiegel, und man kann fast zusehcn, wie sich ein solches junges Blatt streckt und reckt, bis es in zwei dis drei Tagen seine ganze Größe erreicht hat. Jetzt heben sich auch schon die Ränder der Schwimmblätter, ein sicheres Zeichen, daß die Pflanze bo-'-d blühen wirb Die Blüten, die bald erscheinen werden, erreichen bis 40 .m im Durch messer, sii'd abends und nachts geöffnet und zuerst weiß, werden dann rosa und schließlich in der Mitte purpurrot. In der ersten Nacht muß die Blüte kiintzlich befruchtet werden, damit für das nächste Jahr wieder Samen zur Verfügung steht zu neuen Pflanzen, denn jedes Jahr muss die Viktoria regia frisch eingesetzt werden. Es steht, wie gesagt, zu hoffen, dag die Viktoria regia in unterem Zoo Ende Juli oder Anfang August blühen wird. * Der Mannergesangverein „Concordia" veran staltete am 6. Juli, abends 8'/4 Uhr im großen Saale des Zoologischen Gartens einen Liederabend unter Mitwirkung der Herren Ludwig Bcyde, Arthur Frisch bier llenor), und Max Weck lDassi lM. d. V.), am Flügel saß Herr Oswin Keller. Das Programm brachte Chöre non Adam, Becker, Koschat, SUcher, Schubert, Mendelssohn-Bartholdy u. a., die der Verein auch diesmal wieder unter der äußerst temperamentvollen und sichern Leitung seines Chormeisters W. H ä nßel wohlgelungen zum Vortrag brachte. Ganz besonders gelang ihm die Volksweise „Die Königskinder", die denn auch leb haft applaudiert wurde. Von den solistischen Dar bietungen ragten vor allem die von Herrn Max Weck gesungenen Büßlieder hervor, mit denen er sich stürmischen Beifall crsang. Obgleich die Witterung ziemlich schwül war, war der Besuch dock sehr gut. Auch dieser Abend bedeutete für die „Concordia" wieder einen Erfolg. * Verein der Dienstherrschaften. Die allgemeine Ortskrankenkasse versendet jetzt an die Mitglieder, deren Befreiungsantrügcn von der Krankcnversiche- rungspflicht ihrer Dienstboten stattgegeben worden ist, die Quittungskarten zur Invalidenversicherung für die betreffenden Dienstboten. Der Verein bittet diese Quittungskarten auf der Geschäftsstelle, Nan- städter Steinweg 6, abgeben zu wollen, da er das Einkleben und Entwerten der Beitragsmarken für seine Mitglieder übernimmt. * L. Wechselfälfchungen in grossem Umfange. Von der Kriminalpolizei in Haft genommen wurde gestern ein in Gohlis ansässiger Holzhändler und dessen Angestellter, die beide Wechsel- fälschungen in größerem Umfange vorgenommen haben. Die von den beiden durch gefälschte Wechsel erlangten Beträge werden sich auf etwa 60 000.^ be ziffern. BeidehabendieNamenhiesigerkreditfähigerGr- schäftsleute alsAkzeptanten auf die von ihnen ausgestHk- tenWechsetgesetzt und diese dann beihiefigenBankinstitu- ten diskontiert. Der Holzhändler will nach seiner An gabe größere Verluste in seinem Geschäftsbetriebe erlitten und die Fälschungen begangen haben, um sein Geschäft vor dem Konkurs zu schützen. Sein Angestellter will keinerlei Vorteile aus den Fäl schungen gezogen haben, sondern sich nur aus Mit leid mit seinem Prinzipal zu den Wechselfälschungen hergegeben haben. Angeblich schuldet ihm der Holz händler noch sein Gehalt auf mehrere Monate. ?. Wer kennt das Geschirr? Am 2. Juli 19l4 nachmittags '/,2 Uhr ist an der Ecke Dresdner Straße und Johannisplatz ein 12 jähriges Mädchen von einem einspännigen Kutschgeschirr umgcfahren und Lte» Novell WonKsU unä lllsnstsg ß siiill l!ie kviilsn IvßLlvn l'sgv D Saison z D V vis in allen unsren Abteilungen gebotenen Z sinel vnslsunlivk gi»oss. D