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— 8-2 — in den geringsten Kleinigkeiten so vollendete Werk steht ■wohl einzig in seiner Art da. Der König Ludwig Philipp Hess vor einigen Jahren einen Gyps-Abdruck davon verfer tigender sich jetzt imMuseum des Louvre befindet.—Auch die Decke des Saales zeugt von dem Fleisse und dem uner schöpflichen Erfindungsgeistedes unbekannten Künstlers, und —seltener Fall —, das Ganze ist, mit Ausnahme einer Verstümmelung an den Bildnissen Maximilians und Karls, des Kühnen, vollkommen in seinem ursprünglichen Zustande erhalten worden. Man sieht in diesem Saab! auch noch ein Gemälde von J. van Oosl, das Wappen des Freiheits-Magistrates (du Franc) vorstellend. — Auch enthält der Justizpallast noch eine Landschaft\onJ.Mom- per, mit Figuren von Breughel von Velours, so wie eine Ansicht der alten Burg. Die Salvator-Kirche (cathedrale du Saint-Sauvcur). Dieses Gebäude wurde, der Sage nach, vom hl. Eloy, einem frommen Heidenbekehrer, im Jahre G46 mit Un terstützung des fränkischen Königs Dagobert I. gegründet. Im Jahre 1558 zerstörte eine Feuersbrunst, durch Nach lässigkeit der Bleidecker veranlasst, den ursprünglichen Bau; er ward aber bald, und zwar in verschönerter Gestalt, wieder hergestellt. Das Aeussere ist schwerfällig und geschmacklos, ohne Portal, aus Backsteinen erbaut; das Innere aber von grosser Schönheit. Am 19. Juli 1839 brach abermals eine Feuersbrunst in der Salvatorkirche aus, und zwar, wie die erstere von 1358, durch Schuld der Dachdecker. — Glücklicherweise gelang es, durch schleunige Hülfe, besonders durch die auf der Eisenbahn mit unglaublicher Schnelligkeit aus Gent und Ostende herbeigeführten Feuerspritzen, der Wuth der Flammen Einhalt zu thun. Nur das Innere und