07 — istunslreitig eines der schönsten Gebäude in seiner Art ge bendem Platz, Kauter genannt, dem Schauspielbausegegen über, errichtet der nämliche Daukünstler gegenwärtig : Den Juslizpallast (palais dejustice), welcher in seiner Vollendung ebenfalls eine grosse Zierde Gents sein wird. Das Erdgeschoss wird als Börsenhalle dienen. Das Zuchthaus (maison centrale de detentions), einer der sehenswerthesten Gegenstände Gents. Die Kaiserin Maria Theresia legte den Grund zu diesem Gebäude 1 772, Wilhelm I. vergrösserte es bedeutend. Etwa 1200 Sträf linge sind hier eingesperrt und werden mit Arbeiten man cherlei Art beschäftigt; ein Theil des Ertrages kommt ihnen zu Gute und wird ihnen nach abgelaufcner Strafzeit ausbezahlt. — Bisher waren auch Frauen in diesem Ge fängnisse; seit 1842 aber besitzt Namur ein eigenes Straf- liaus für das weibliche Geschlecht, wohin die Verurtheil- ten aus dem ganzen Lande abgeliefert w erden. Um das Gefängniss besuchen zu können, bedarf es einer Einlass karte, die mit grosser Bereitwilligkeit im Gouvernements hause verabfolgt wird. Unter den Ueberrcsten alter Gebäude bemerken wir S’Gravesteen und die Alle Ciladelle. — ln uralten Zeiten erhoben sich da, wo jetzt die Stadt Gent stehet, zwei feste Burgen; die eine an der Lys, Gau da genannt, die an dere an der Schelde, mit Namen Ulandinium. Balduin/., Graf von Flandern, i. J. 868 erbaute an der Stelle dieser zwei Burgen das sogenannte Grafenstein oder Grafen schloss, S’Gravesteen, welches den Fürsten des Landes zur Besidenz diente, bis Ludwig von Maclc den, nun auch zer störten Prinzenhof (cour des princes) errichten Hess, wo Karl V. geboren wurde. Vom Grafenstein ist noch ein alter massiver Thurm übrig, welcher aber erst später i. J.l 180