iesemenArm; er heirathete die Prinzessin Judith, Tochter Königs Karl, des Kahlen, und erhielt zur Mitgift ein wei tes Gebiet, dessen Hauptstadt Arras war, und den Titel eines Grafen von Flandern (863). Balduin belebte Handel und Gewerbe in seinen Staaten, und umgab Brügge mit Mauern. Gegen Anfang des XIII. Jahrhunderts stieg der Handel und der Reichthum Brügges auf den höchsten Punkt; cs ward dasTyrus und Sydon jener Zeit, der Mittelpunkt des Verkehrs zwischen dem Süden und dem Norden Europas. Die im Mittelalter so mächtigeffansa oAerhanseatischcBund. (aus 85 Handelsstädten bestehend), errichtete inBrügge im Jahre 1252 eine von ihren vier grossen Niederlagen; die drei übrigen waren in London, Nowogorod und Bergen. Bald folgten mehrere andere handelstreibende Städte und Nationen diesem Beispiele, und im XIV. Jahrhunderte zählte man in Brügge siebenzehn fremde Faktoreien, Na tionen genannt, unter denen Genua, Venedig, Florenz, Milan, Portugal, England, den ersten Platz einnahmen. Eine jede dieser Nationen bildete eine eigene, privilegirtc Zunft, hatte ihre Syndiks oder Zunflhcrrn und besondere, grossartige Gebäude in den belebstesten Theilen der Stadt. Manche von diesen Börsen oder Zunflhäuscrn bestehen noch, aber alle mehr oder weniger verändert und entstellt. Zwanzig fremde Gesandte halten ihre Residenz in Brügge. Die Italiener, Lombarden genannt, brachten die Schätze Indiens und des südlichen Europas herbei, und nahmen als Rückfracht die Erzeugnisse des Nordens, vor allen die belgischen Tücher und Leinen, zurück. Nur einige we nige Beispiele vom damaligen Reichthum Brügges. Als im Jahre 1350 der Bürgermeister Simon van Ar- dycke, nebst einigen Schöffen nach Paris gesandt wurde.