Volltext Seite (XML)
— 81 Gegenstand von van Oosl behandelt; ein Märlyrlhum von Herrcgouls. Der Justizpallasl (Palais de Justicc). Dieses Gebäude, ganz in der Nähe des Rathhauses, diente als Residenz der Grafen von Flandern bis im Jahre 1-450, wo Philipp, der Gute, es dem Ilath der Freiheit • (magistrat du franc) ab trat, nachdem er für sich den, jetzt auch zerstörten Prin zenhof hatte erbauen lassen. Von jenem älteren Gebäude ist nur noch eine Seitenmauer, mit vier Thiirmchen, längs dem Canale, übrig, die Vorderseite und alles Uebrigc stammt erst aus dem Jahre 1722. Das Innere aber dieses Juslizpallastes enthält eine der grössten Sehenswürdig keiten Belgiens : den Versammlungssaal des Magistrats der Freiheit nämlich, und der in demselben vorhandene, wundervolle Camin, verfertigt im Jahre 1529 von einem unbekannten Künstler. Der Camin selbst, das heisst, der untere Theil, der den Ileerd bildet, besteht aus schwarzem Marmor. Die obere Einfassung, aus weissem Marmor, ent hält die Geschichte der keuschen Susanna; oberhalb dieser Bildhauerarbeit zeigt sich das Standbild Karls V., um geben von einer Menge Genien, Wappen, Blumen werk u. s. w.; rechts vom Camin treten Carl, der Kühne, und (wahrscheinlich) Margaretha von England, links Maxi milian von Oesterreich und Maria von Burgund hervor: alle diese Standbilder sind fast in Lebensgrösse und wie die ganze Vertäfelung des Zimmers und der Decke, aus Eichenholz, auf’s Vollkommenste herausgebildet. Dieses 1 Man bezeichnete im Mittelalter mit dem Namen le Franc, die Freiheit, einen Bezirk in der Umgegend einer Stadt, aber unabhängig von den städtischen Behörden, frei von den städtischen Abgaben. G