links vom Hauptaltar zwei Grabmäler Briigger Bischöfe. In einer gewöhnlich verschlossenen Capelle sieht man auf dem Altäre ein sauber gearbeitetes Kästchen, die Ge beine Karls, des Guten, enthaltend, welcher in der Kirche des hl. Donalins ermordet wurde. Dieser Capelle gegen über, an einem Pfeiler, sieht man das treffliche gearbeitete Grabmal der Familie Schieiere. Die Lieb [rauen Kirche (Eglise de Notre-Dame). Diese Kirche, deren Aeusseres nichts besonderes Sehenswerlbes darbietet, wurde zu verschiedenen Zeiten erbaut. — Die erste Gründung desselben ist das Werk des vierten Fores- liers (Wald-Fürsten) Flanderns, Esloredes, gegen 750; Radbod, Bischof von Tournay, zu dessen Bezirk Brügge damals gehörte, vergrösserte sie im Jahre 1091, und Karl, der Gute, 1119, vollendete das Chor. DieSeiten-Capellen wurden erst im XIV. und XV. Jahrhundert hinzugefügt. — Der Thurm stürzte im Jahre 1163 zusammen und wurde erst im J.1297 in seiner jetzigen Gestalt wieder auf gerichtet ; der untere Theil ist viereckig, der obere hat die Form eines abgestumpften Kegels, die Spitze wurde als baufällig vor etwa 20 Jahren abgenommen. Früher hatte man schon für rathsam gefunden, vier, achtzig Fuss hohe Thürmchen, welche, eines an jeder Ecke, den Thurm überragten, und die Nacktheit des Kegels verdeckten, ab zubrechen. Das Ganze hat ein schwerfälliges, ungefälliges Ansehen und sticht gar sehr von den vielen andern ge schmackvollen Gebäuden der Stadt ab. — Die Höhe des Thurmes beträgt jetzt etwa 435 Fuss; er dient den Schiffern auf demMeere zur Richtung ihres Laufes.— Das Innere der Kirche bietet manches Sehenswerthe an Gemälden und Bildhauer-Arbeiten dar; wir begnügen uns, die besten Stücke hier kürzlich anzuzeigen.