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6. Beilage Sonntag, 6. Oktolier 1907. Leipziger Tageblatt. vrr. sv/. LV1. Jahrqanq. Leipziger Handelszeitung. V' Die Mühlenbefterrerung. * Wir erhalten folgende Zuschrift: Unter der Ueberschrist „Verfehlte Mittel" bringen Sie in Nr. 272 Ihres Blattes einen Aufsatz, der be weisen will, daß die zur Besserung der Erwerbslage in der Müllerei angestrebte Mühlenumsatzbesteuerung eine verfehlte Maßnahme sei. Der Verfasser weist insbesondere darauf hin. daß diese Steuer eine Brotver- teucrung heroeiführen könnte, und versucht dies durch eine Reihe von Zahlen nachzuweisen. Da ich in dem Artikel wiederholt als Gegner dieser Steuer genannt werde, aber auch meine Bestrebungen an deren Stelle eine „Kontingen tierung" eingeführt zu sehen, ebenso als verfehlt hingestellt werden, darf ich mich wohl zu dieser Frage äußern, was hiermit geschieht. Die Annahme, daß der jährliche Brotkonsum 150 Millionen Doppel zentner Getreide erfordert, ist ziemlich richtig. Man rechnet auf den Kopf der Bevölkerung ca. A. lcs pro Tag oder ca. 250 K« pro Jahr, so daß sich für eine Bevölkerung von ca. 60 Millionen Seelen ein Be darf von noch etwas mehr als 150 Millionen Doppelzentner oder 15 Mil lionen Tonnen herausrechnen läßt. Auf den Tag ergibt sich ein Bedarf von ca. 45000 t. Es ist auch richtig gerechnet, daß, wenn eine Ver teuerung von 1 Pfg. pro Kilogramm Brot angenommen werden kann (durchschnittlich wird aus 1 lc« Getreide auch 1 K« Brot hergestellt), sich ein Geldbetrag von 150 Millionen Mark ergibt. Aber diese rechnerische Anhäufung von Zahlen hat gar keinen wirtschaftlichen Wert. Dieser ist vielmehr darin zu finden, sestzustellen, wieviel bei einer solchen An nahme auf den Kopf der Bevölkerung trifft. Bei Bedarf von ks und 1 Pfg. pro Kilogramm würde dies Ä. Pfg- pro Tag ausmachen, pro Jahr für jeden ca. 214. F. Für die Annahme einer solchen Verteue rung von 1 Psg. pro Kilogramm Brot gibt aber die angestrebte Steuer gar keinen Anhalt. Und die weitere Rechnung des Verfassers, dafür 6 Pfg. pro Kilogramm Brot einsetzen zu müssen, ist erst recht falsch und „verfehlt". Was der Herr als „Steuer auf den Sack Mehl zu 100 lc«" herausrcchnet (1,33 bis 8 Fs, ist ebenfalls ein Irrtum. Dies ergibt sich, wenn wir die Vermahlungsumsätze pro Tag, auf die der Verfasser hiuweist, und die dafür in Aussicht genommenen Steuerbeträge zu- sammenstellcn. Nach den Vorschlägen, die teils von mir, teils von einem Herrn Schüler für die Erhebung der Steuer gemacht worden sind, würde von den betreffenden Mühleninhabern zu zahlen sein bei einer täglichen Vermahlung von: 600 1000 2000 3000 4000 5000 D.-Zlr. oder 60 100 200 300 400 500 Tonnen ä 10 D.-Ztr. nach Sellnick. . 60 100 200 300 400 500 Pfennige nach Schüler. . 180 300 600 900 1200 1500 Pfennige pro Tonne! nicht pro Doppelzentner, denn die von mir vorgeschlagene Regel lautet: „Soviel Tonnen täglich, soviel Pfennige pro Tonne." Al>v, wie vorstehend angegeben: bei 100 r täglich 100 Pfg. gleich 1 F pro Tonne usw.; macht beispielsweise für 30 000 t jährlich (das Jahr zu 300 Arbeitstagen angenommen! 30 000 F. Schüler glaubt dreimal soviel verlangen zu können. Dann würde diese Mühle 3 F pro Tonne und 90 000 F jährlich zu zahlen haben. Der Verfasser des Artikels „Verfehlte Mittel" ist also in seiner Zahlcnaufstellung selbst sehr „seht"gegangcn, indem er ersichtlich die Steuereinheit anstatt auf die Tonne auf den Doppelzentner angewendet hat. Infolgedessen reduzieren sich auch die von ihm berechneten 6 Pfg. Aufschlag auf ein Kilogramm Brot schon auf nur 0,6 Pfg. Die Be rechnung auf einen Sack Mehl ist aber überflüssig, denn wie gesagt, aus 1 ><8 Getreide läßt sich bei guter Qualität auch 1 ><s Brot Herstellen. Der Bauer tauscht „Pfund auf Pfund" und zahlt ein kleines Backgeld. Aber auch diese Rechnung stimmt noch lange nicht. Denn Mühlen, die so große Mengen Getreide pro Tag vermahlen, wie vorstehend an- genommen, sind „sehr dünn gesät". Im Königreich Sachsen gibt es deren nur zwei, die mehr wie 100 t täglich vermahlen und noch nicht 200 t erreichen. Für sie würde also die Steuer nur 1 bis 2 F Pro Tonne betragen, also 10 bis 20 Pfg. pro Doppelzentner, OK bis 0,2 Pfg. pro Kilogramm Getreide und pro Kilogramm Brot! Wo bleiben da schon die vom Verfasser der „Verfehlten Mittel" ins Treffen geführten 1 Pfg. und 6 Pfg.? Und das, was diese Mühlen zu zahlen hätten und eventuell als Vrotverteuerung zur Geltung kommen könnte, entspricht noch lange nicht dem Durchschnitt, der einer solchen Rechnung zugrunde gelegt werden müßte. Andernfalls würde ja der tägliche Bedarf der 45 000 r von nur 450 solcher Mühlen, die täglich 100 t vermahlen, be friedigt werden. Es gibt aber Mühlen, die sehr viel weniger ver mahlen, denn cs sind derer noch ca. 30 000 im Deutschen Reiche für die Vermahlung von Brotgetreide im Betriebe. Mindestens 10 000, die sogar weniger wie 5 t täglich vermahlen und dafür im Falle einer Mühlenbesteuerung nur 5 Pfg. pro Tonne zu zahlen hätten. Wieviel dies auf das Kilogramm Brot ausmacht, wenn diese Steuer beim Mchlpreisc daraufgeschlagcn würde, mögen die Leser sich selbst aus rechnen, und vor allem sich dabei beruhigen, daß die Mühlenumsatz- stcncr irgendwie das Brot verteuern kann und wird. Wenn die Er- werbsverhältnisse der deutschen Landwirtschaft durch einen Getreidezoll gesichert worden sind, der den vierten bis dritten Teil des Getreide preises beträgt, warum soll die Müllerei nicht darin Nutzen suchen, daß sie eine Steuer von nur dem hundertsten Teile des Getreidepreises ver langt? Qb sic einen Nutzen davon haben kann, haben wird? Ob die Steuer, wie der Verfasser der „Verfehlten Mittel" fragt, einen Zweck habe, wenn sie eine Erhöhung der Produktionskosten für die großen Handelsmüblen nicht herbeiführe, wie meine vorstehende Berechnung auch darlegt, — darüber werde ich ein andermal berichten und meine Vorschläge der Kontingentierung klarlegen. Dr. Sellnick. Börsen« «nd Hanvelsweserr. *- Leipziger Hypotheken- nnd Grundstücksmarkt im September. «Bericht von Vicweger «X: Co. in Leipzig.! Die Lage des Hypo- thekenmarktes war während des Septembers ebenso ungünstig wie in den Vormonaten. Die Nachfrage nach Hypothekengeldern war an dauernd sehr lebhaft, dagegen blieb das Angebot sowohl für erststellige als auch für zweitstellige Hypotheken sehr mäßig, und die Beleihungs grenzen wurden durchweg sehr eng gezogen. Das Geschäft war infolge- dessen sehr schleppend; für nahe Termine waren Gelder nur in sehr be schränktem Umfange erhältlich, und die meisten Abschlüsse erfolgten für später, teilweise seihst für Ostern 1908. Der Zinsfuß hat unter diesen Umständen eine Acnderung nicht erfahren und betrug durchschnittlich 4 bis 4'/s bis 414 Proz. bei mündelsicheren Hypotheken, 414 bis 41b, teilweise auch 414 Proz. bei erststelligen Beleihungen in der Altstadt Leipzig, 414 bis 414 Proz., teilweise auch etwas darüber, für solche in den Vororten, und 5 Proz., teilweise darüber, für zweitstellige Hypo theken. Außerdem war fast in allen Fällen mit einer reichlichen Äb- schlußprovision zu rechnen, die selbst bei erststelligen Hypotheken vielfach 114 bis 2 Proz. betrug und bei Bankgeldern teilweise sogar 3 Proz. er- reichie. Auf dem Grundstücksmarkte war das Geschäft äußerst träge. Tie Nachfrage war im allgemeinen nur geringfügig und erstreckte sich beinahe ausnahmslos auf gute Zinshäuser und Geschäftsarundstücke. Die Nachfrage nach Bauplätzen und Arealen war auch in dieiem Monat ganz unbedeutend, und die darin erzielten Umsätze sind kaum nennens wert. Nach Auskunft des Rats der Stadt wurden im September ver kauft 69 behaute Grundstücke zum Gesamtverkaufspreise von 3 533 161 F nnd 9 unbebaute Grundstücke zum Gesamtverkaufspreise von 154 861 F, insgesamt also 78 Grundstücke zum Preise von 3 688 022 F. Diese Um- sakzisfer ist die niedrigste in allen Monaten dieses Jahres. Die Zahl der Zwangsversteigerungen am Königlichen Amtsgericht stellte sich im September merklich höher als im Vormonate. Zur Zwangsversteige rung gelangten im ganzen 31 Grundstücke im geschätzten Werte von 1887 850 F, von henen 5 im Werte von 216 340 F außerhalb des Stadt gebietes lagen. Unter den versteigerten Grundstücken befanden sich 7 un- vollendete im Werte von 276 640 F, 1 Bauplatz im Werte von 20 400 F nnd 2 Grundstücke im Werte von 61 860 F, die zur Aufhebung der Be- sitzgcmcinschaft versteigert wurden. Bank- «n- «kslöwese«. 8 Spar- und Vorschußverein in Leipzig-Reudnitz (S. G. m. b. H.). Ter seitherige Direktor Moritz Köhler ist infolge hohen Alters ans seinen Wunsch am 1. Oktober aus seiner Stellung geschieden. Zu seinem Nachfolger ist Oscar Müh In er, bisher Prokurist der Firma Irene k Co. und seit 1898 Mitglied des Aufslchtsrats, gewählt worden. Als stellvertretende Direktoren werden auch weiterhin Schlosserobermeister Alfred Thalheim und Privatmann Hermann Schmidt wirken *— Sächsische Bodenkreditanstalt in Dresden. Auf Grund der ver öffentlichen Bekanntmachung sind 15 Millionen Mark 4proz. Hypo- ihekenpfandbriese, Serie VII, vor 1914 nicht rückzahlbar, an der Dresdner und Leipziger Börse zum Handel und zur Notiz zugelasien worden. Die Pfandbriefe sind in Abschnitten zu 5000, 2000, 1000, 500, 200 und 100 F ausgefertigt und mit April-Oktober-Coupon versehen. Die Pfandbriefe sind von den Inhabern unkündbar. Die Gesellschaft löst sie nach vorausgegangener Auslosung oder Kündigung innerhalb läng stens 70 Jahren ein. Eine Auslosung oder Kündigung zur Rückzahlung vor dem Jahre 1914 darf nicht stattflnden. Von den 4proz. Hypotheken pfandbriefen Serie Vll wird ein Teilbetrag von 2 Millionen Mark zur Zeichnung aufgelegt. Die Zeichnung findet auf Grund des von den Zeichnungsstellcn zu beziehenden Anmeldeformulars Dienstag, den 8. Oktober in Leipzig bei dem Bankhause H. C. Plaut, bei der Filiale der Sächsischen Bank zu Dresden und bei der Leipziger Filiale der Deutschen Bank statt. Der Sub skriptionspreis ist auf 99,50 Proz. festgesetzt zuzüglich 4 Proz. Stück zinsen vom 1. Oktober bis zum Tage der Abnahme und zuzüglich Schluß- notenstempel. G Ungarische Hypothekenbank. Die Semestralbilanz weist einen Reingewinn von 2,87 l3,60> Millionen Kronen auf. Nach Deckung des Kursverlustes an Wertpapieren verbleibt eine Reserve von 314 Millio nen Kronen. Die Verminderung des Reingewinnes ist darin begründet, daß die Pfandbriefe infolge der Geldknappheit einen geringeren Absatz hatten. H Russische Staatsbank. (Mitteilung der Kaiserlich Russischen Fi nanz- und Handelsagentur in Berlin.! Der Wochcnausweis gestaltet sich zum 29. September sin Millionen Rubels wie folgt: Aktiven: Gold in den Kassen und auf besonderen Konten 957.3 (Vorwoche 956,6h Gold der Bank im Auslande 284,4 (271,3h Silber nnd Scheidemünze 57,9 (59,4s, Diskont- nnd Spezialrcchnungcn 186,1 (184,7s, Spezialrechnungen, sichergestellt durch Wechsel und Wertpapiere 153,2 (151,1h sonstige Vor schüsse 110,1 (149,7s, vrotcstierte Wechsel und prolongierte Schulden, sicher-gestellt durch unbewegliches Eigentum 5,2 (5,2h Wertpapiere 90,1 (89,0h Wertpapiere auf Kommission erworben 1,5 (l,7h Summen zur Verrechnung mit den Adels- und Bauern-Agrarbanken und anderen Regierungsinstitutionen 3,8 (3,8h Unkosten der Bank und verschiedene Konten 51,2 (52,9h Saldo der Konten mit den Reichsr-ntcien 30,8 (36,0s, zusammen 1961,6 (1961,4s. Passiven: Kreditbillette 1253,5 (1239HH Kapitalien der Bank 55,0 (55,Os, Einlagen und lausende Rechnungen 424,5 (426,5s, laufende Rechnungen der Departements der Neichsrentei 110,1 (91,7s, verschiedene Konten 77,8 (75,7j, Saldo der Rechnung der Bank mit ihren Filialen 40,7 (73,0s, Saldo der Konten mit den Reichs renteien 0 (Oh Berg« und Hüttenwesen. ir. Die Gewerkschaft Bürbach in Magdeburg bringt für das dritte Quartal 1907 wieder 200 F Ausbeute pro Kux zur Verteilung. L Die Gewerkschaft Walbeck in Magdeburg, von deren Kuxen sich ein Teil im Besitz der Gewerkschaft Bürbach befindet, bringt für das dritte Quartal 1907 wieder 65 F Ausbeute pro Kux zur Verteilung. Die Aktiengesellschaft Neußer Hütte in Neuß erzielte im Jahre 1906/07 einen Bruttoüberschuß von 174 989 (173 490s F. Dieser wird wieder in voller Höhe zu Abschreibungen verwandt, so daß die Unter bilanz von 488 825 F unverändert bestehen bleibt. Gewerkschaft Hannover. Der Vorstand schreibt von der bewil ligten Zubuße die sechste Rate von 25 F zum 15. Oktober und die siebente Nate von 20 F zum 30. November aus. Gleichzeitig wird eingehend über den Stand des Unternehmens berichtet. Von den drei ausgcführten Tiesbohrungen haben zwei gute Ausschlüsse gebracht und ein Abbaufeld von 3 Millionen Quadratmeter nachgewiesen. Bei einer durchschnittlichen Mächtigkeit von 5 m ergibt das Lager ein Quantum von 200 Millionen Toppelzenincr Kalisalze. Es soll jedoch noch nicht mit dem Schachtbau begonnen, sondern das Terrain noch durch Flachbohrungen weiter auf- geichlosfcn werden. Man will eine günstigere Konjunktur abwartcn, be vor man den Schachtbau in Angriff nimmt. *— Vom Ruhrkohlenmarkt schreibt die Berg- und Hüttenmännische Zeitschrift „Glückauf" in Essen: Auf dem Ruhrkoylcnmarkt hat die Nach frage unvermindert ungehalten. Da die Förderung im Vergleich zum Vormonate, soweit zu übersehen ist, arbeitstäglich nachgelassen hat, kam es wieder zu einer Kohlenknapphc.it in allen Porten. AIS Grund für das Nachlassen der Förderung wird die verminderte Leistung der Ar beiter angeführt. Die Versendung nach den Ruhrbäfen hielt sich auf der Höhe des Vormonats. Der Wasserstand des Rheins hatte sich gegen Ende des Monats so verschlechtert, daß die Schiffahrt auf der Strecke oberhalb Mannheims wie im August eingestellt werden mußte. Die Wagengestellung war im allgemeinen befriedigend; nur an einzelnen Tagen im letzten Monatsdrittel machte sich Wagenmangel geltend. In Fett- sowie in Gas- und Gasflammkohlen, Eß- und Magerkohlen blieb der durchschnittliche Tagesvcrsand im September gegen die Augustziffern zurück; der Nachfrage konnte nicht genügt werden. Auf dem Koksmarkt ist in der Stärke der Nachfrage keine Veränderung zu verzeichnen. Hoch- ofcnkoks konnte trotz vereinzelter weiterer Aufbestellungen ohne Schwie rigkeit untcrgebracht werden. Die Nachfrage nach Brech- und Siebkoks gestaltete sich sehr lebhaft, so daß die Abnehmer nicht ganz zu befriedigen waren. Die Brikettfabriken hatten ausreichende Beschäftigung. Oc Vcitscher Magnesitwcrke. Der in der Generalversammlung er stattete Geschäftsbericht weist abermals eine namhafte Steigerung des Gewinnes gegenüber dem Vorjahre aus. Nach Vornahme von Abschrei bungen von 682 224 (613 035s Kr. verbleibt ein Reingewinn von 1723 018 (1216 787) Kr. Davon werden dem Reservefonds 100 000 Kr. zugewie- fen, dem Untcrstützunasfonds 20 000 F, 1 Million .Kronen als 12laproz. Dividende auf die Prioritäts- und die Stammaktien verteilt, einem außerordentlichen Reservefonds 250 000 Kr. zugeführt und 247 718 Kr. aus neue Rechnung vorgetragen. -- Sambre- und Äoselle-Hüttcnwerke. Der Betriebsübcrschuß für das abgelaufene Geschäftsjahr beträgt 4 527'093 (2 152 824s Frcs., der Reingewinn 988 372 (366 588s Frcs., aus dem eine Dividende von 37st> (25s Frcs. auf die Vorzugs- und von 1214 (Os Frcs. auf die Stammaktien verteilt wird. Stosfgewerbe. *— Die Firma von Bary L Co., G. m. b. H., in Leipzig ist in das Handelsregister eingclraoen worden. Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb von Kommissions- und Agenturgeschäften in Waren, im be sonderen in Wolle. Das Stammkapital beträgt 250 000 F. Zu Ge schäftsführern sind bestellt die Kaufleute Mariano von Bary in Ant werpen und August Andreas in Leipzig. h H. Brüninghaus Söhne, Aktiengesellschaft, in Barmen. Der Ab schluß für das Geschäftsjahr 1906/07 ermöglicht nach reichlichen Ab schreibungen (i. V. 42053 Fs und Rückstellungen (i.V. 22137 Fs die Ver teilung einer Dividende von 714 17) Proz, die der Generalversammlung am 29. Oktober vorgcschlagen werden soll. O. Etablissements Herzog, Aktiengesellschaft, in Logelbach (Elsaß.) Das erste volle Geschäftsjahr nach der Reorganisation hat laut Rechen schaftsbericht von den günstigen Verhältnissen in der elsässischen Textil industrie Nutzen ziehen können. Das Unternehmen schließt mit einem Bruttogewinn von 457 450 F, wovon 250 000 F auf die Betriebsanlagen abgeschrieben und 150 000 F als Reserve für im Portefeuille befindliche Titres zurückgestellt, 2872 F als statutarische Reserve verwandt und 54 578 F vorgetragen werden. Eine Dividende gelangt somit nicht zur Verteilung. 0.1'. I. Die vereinigten österreichisch.ungarischen Bindsadensabriken haben die Preise durchschnittlich um 10 Heller erhöbt. L 1.1. Venedig als Banmwollmarkt. Die Meldung verschiedener Blätter, daß in Venedig ein Baumwollmarkt errichtet werben wird, muß als verfrüht bezeichnet werden. Tic Angelegenheit des Baues von Banmwolldocks hat dort deswegen noch keine definitive Erledigung ge sunden, weil die italienische Regierung selbst geneigt scheint, die Aus führung der Docks auf Staatskosten zu übernehmen, nachdem das bezüg liche Terrain allerdings- schon von den vereinigten Baninwollindnstricllen ongekanst worden ist. Es wird noch geraume Zeit dauern, ehe die Ver handlungen mit der Negierung erledigt sind, und erst dann wird ent schieden werden, ob ein börsenmäßiger Baumwollhandel in Venedig ein geführt werden wird oder nicht. Braugewerbe. II. Aktienmalzsabrik Niemberg bei Halle. Nach dem in der gestrigen AnfsichtSratssitznna vorgelegtcn Geschäftsbericht stellt sich der Brutto- acwinn auf 151 476 (132 2W) F. Nach Abschreibungen von 33 587 130 320s F werden 5894 (50941 F dem Reserve onds zugeführt nnd 15 449 (11717, F als Tantieme verwandt. Ter am 25. Oktober ftattfindcnden Generalversammlung wird die Verteilung einer Dividende von 8 (7s Prozent vorgcschlagen werden. vr. Kulmbacher Rizzibräu, Aktiengesellschaft. Der Aufsichtsrat schlägt für 1906/07 eine Dividende von 314 (Os Proz. auf die Aktien Llt. F und 70 (30s F auf die Genußscheine vor. verschiedene In»ustriegesellschaften. sl Die Aktiengesellschaft kür Vürstenindustrie in Striegau schlägt bei reichlichen Abschreibungen (i. V. 56 593 Fs 10 (9j Proz. Dividende vor. Aus der hannoversche» Zementindustrie. Die Verhandlungen über die Verlängerung des Vertrages zwischen den in der Verkaufsoer einigung hannoverscher Zementfabriken zusammengefchlossenen Werke sind noch nicht zum Abschluß gekommen. Es handelt sich noch darum, daß ein anderer Verrechnungsmodus für die Beteiligung der einzelnen Werke eingeführt werden loll. Wenn auch die Verhandlungen wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen werden, so ist doch nicht daran zu zwei feln, datz eine abermalige Verlängerung des Vertrages von allen Werken genehmigt werden wird. Trachenberger Zuckersiederei in Breslau. Laut Geschäftsbericht verarbeitete die Gesellschaft im Jahre 1906/07 1 269 520 Ztr. Rüben. Durch den günstigen Verkauf der zu niedrigen Marktpreisen am 30. Juni 1906.in die Bilanz eingestellten etwa 160006 Ztr. Zucker ist die Gesellschaft in der Lage, aus dem Erlös des nach Abschreibung von 81 187 (80965s F betragenden Reingewinns von 194 551 F (120 000 F Verlusts den Reservefonds I durch Ueberwcisung von 20 000 F wieder auf die statutarische Höhe von 150 000 F zu bringen nnd außerdem dem Reservefonds H 80 000 F zuzufübren. Die Aktionäre erhalten, wie schon kurz gemeldet, 5 (0) Pro.',. Dividende mit 75 000 F. Zu Tantiemen und Gratifikationen werden 19 063 F verwendet und 488 F vorgetragen. Verftcr«ernngswese«. tz Von der schweizerischen NnfaNversichcrnngs-Aktiengescllschast in Winterthur wurden im September 8633 Schäden reguliert, nämlich: 29 Todesfälle, 165 Jnvaliditätsfälle, 8062 Kurfälle, 319 Sachschäden, 58 Einbruchsdiebstahl- und Kanuonsoersicberungen. An Entschädigungen gelangten von Januar bis Juni 5 327 936 F und seit 1875 bis 1906 113 371 893 F zur Auszahlung. Innen« nnö Bntzenh<rn-el. '* Die Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten von Amerika aus dem Konsulardistrikt Bremen betrug im dritten Vierteljahr 764725 (488 078, Doll. 8 Amerikanische Ausfuhr. Ter Wert der in der vergangenen Woche eingesührten Waren betrug 13 86.3 000 Toll, gegen 15 322 000 Toll, in der Vorwoche; davon für Stoffe 3091000 (3 878 000s Doll. Transportwesen. ** Der Süddeutschen Eisenbahngesellschast in Darmstadt ist vom Großhcrzoglich hessischen Staatsministcrium die Genehmigung zur Aus gabe von 4proz. Schuldverschreibungen aus den Inhaber bis zum Be trage von 3 000 000 F erteilt worden. r»etrieb»au»«v«is<. VV-n. Bnschtiehrader Eisenbahn. Im September wurden verein nahmt auf der F-Linie 929 971 s-f- 3000, Kr., auf der 8-Linic 1568 500 (-1- 115 300> Kr. Das Ncgulierungsplus im Mai ergab bei der F-Linie 9364 Kr., bei der H-Linie 10816 Kr. Tie Gesamteinnahme betrug bei der F-Linie 6 788 070 (-st 369 364s Kr., bei der 8-Linie 12 013 207 (mehr 769 394) Kr. Amerikanische Eisenbahnen. Einnahmen der Central os New Jersey im August: roh 2557 0M (-st 114 000s Doll., rein 1 191000 (— 76 000) Dollars. Schantung-Eifenbahngesellschast. September 143 000 (161 711s mex. Dollars, seit 1. Januar 1 660 693 (1531500) mex. Doll., mithin eine Steigerung von 8,43 Proz. Vevkuisehter. nli. Tritt Rußland der Brüsseler Zuckerkonvcntion bei? In den letzten Tagen des verflossenen Monats tauchte in der Tagespreise die Meldung auf, daß in Petersburger offiziellen Kreisen der vor einiger Zeit angckündiqtc Beitritt Rußlands zur Zuckerkonvention als vollzogen angesehen wird. Es sei. so hieß es, eine Einigungsformcl gefunden. Hätte sich diese Meldung bestätigt, so würde eine Hauptforderung der Zuckerindustrie erfüllt sein. Leider beruht die angeführte Meldung nur auf Kombinationen. Rußland bat noch keineswegs bindende Schritte in dieser Hinsicht unternommen. Und cs ist auch so gut wie keine Aussicht vorhanden, daß das geschieht. Die Gründe liegen in dem Interesse der russischen Zuckerindustrie, der Konvention fern zu bleiben. U<. Ocffcntlichc Vanteu in Venezuela. Der Minister der öffent- lichen Arbeiten in Caracas hat nnterm 23. Mai dem Senat und der De- putiertciikammer Venezuelas eine Denkschrift vorgelegt, in der die öffentlichen Gebäude, Straßen- und Brückcnbauten. Eisenbahnen, Hasen, anlagen, Wasserleitungen usw. zum Teil unter Beifügung von Abbil dungen und Plänen eingehend besprochen werden. Die Denkschrift liegt bis zum 11. Oktober auf der Kanzlei der Leipziger Handelskammer, Neue Börse, Tr. 8, zur Einsichtnahme aus. Generalverfamnrlniigen. Leipziger Pianosortesabrik Gebr. Zimmermann, Aktiengesellschaft, in Mölkau bei Leipzig. Ordentliche Generalversammlung am 21. Oktober, vormittags 10 Uhr im Reichshof in Leipzig. Die Tagesordnung be findet sich unter den Anzeigen der vorliegenden Nummer. Törstewitz-Rattmannsdorfer Brannkohlcn-Jndustriegcscllschast zu Rattmannsdorf. Ordentliche Generalversammlung am 25. Oktober, mittags 12 Uhr in Halle a. S. Die Tagesordnung befindet sich unter den Anzeigen der vorliegenden Nummer. Hinterlegungsstelle für die Aktien ist in Leipzig das Bankhaus H. C. P l a u t. Zahlungseinstellungen usw. o. Au» Kackten Name und Stand Wohnort AmlSgerichl sröff- NUN1 nmu- -iriii -ldl. Verl. vrü,.. lcrin. 1) I. Levi, Kim, Inh. b. Firma MarFriedebera Abzahlungsg Glauchau Glauban 3.10 5.11 29.10 19.11 2) Fr. A. Messt, Baiikgeschäfl Ilicia R!e'a 4.10 30.10 2.1 > I6.I I 3) I. I. Itur-e. Fa'uradhänvIerZlttnu Zulau 3.10 25.10 26.10 6.11 Konkursverwalter: zu 11 Rechtsanwalt Häußler in Glau lau; zn 2> RcchlSanwall Friedrich in Riesa; zu 3) Rechtsanwalt Dr. Mötig in Zittau. d. A Neinhold Mende Kviilmaiin n» dein Reiche. Lrandenl'urgsVrandenbnra 2.10 16.11 27. U 27.11 S. Sichel, Fnd. ter Firma Ge- flügelhof Germania a. H. Vnchen a-H. Buchen 2.10 23.10 31.10 31.10 I. Engelhardt, Ziegeleibesitzer Jmmentaus. Grebenstein 2.10 2.11 25.10 26.11 Fr. W. Lüderitz, Kaufmann Halle a. S. Halle a. S. 3.10 1.11 4.11 4 11 Oskar Redrcker, Kaufmann Hannover Hannover 3.10 28.K 2.11 2.11 Tr. Hittmann. Kauim. Nachl.) Kvtzenau Lüben,Schlei. 1.10 4.11 31.10 21.11 Handelsgeselstchait Wimmer L Kalteis in Liga. München München 2.10 24 10 2 11 2.11 C. I. O. P. Nourney, Kaufm. Osnabrück Osnabrück 2.10 22.11 25.10 5.12 Heinrich Legge, Buchbändler swinemünde Swinemnnde 3.10 7.11 30.10 16.11 G. W. -l. Wagner, Geichirrbalt. Weimar Weimar Weißenfels 210 26.10 2.11 27.11 Hugo Voigt, Schnlüabrisant G. Grimmrrt, T'schler (Rach!.) Weißenfels 3.1015.11 25.10 29.11 Wernigerode ^Wernigerode 1.10/11.10 24.10s 12.11 *— In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Tabak- und Zigarrenhändlers Friedrich Wilhelm Müller, Inhabers von Tabak- und Zigarrengeschäften in Leipzig, ist der Schlußtermin auf den 4. No- vember, vormittags 11 Uhr vor dem Königlichen Amtsgericht Leipzig, Peterssteinwez bestimmt worden. * In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Bäckers Löwin Gott'öder in Goldba? bei Bischofswerda i. S. soll die Schluß verteilung cr olgcu. Der verfügbare Bestand beträgt 4251,70 F. Zu berücksichtigen sind 44 F bet, rrechtigte und 3220,75 F nicht bevor rechtigte Forderungen. AMang»V«rste!geru«g vor dem Königlichen Amtsgericht Leipzig. Ta» im Grundduche iür l!c p,tg-2ohlt« Blatt 173» auf dm Namm d«0 Zimmer- polier« Friedrich Hermann Nägel in Leipctg eingetragene Grundstück soll am 08. November, vormittag« 10 Uhr an der Ser!cht«N,lle im Wege der Zwang«vo!Utr«kung verNeiaerl werden Ta» Grundstück ist nach dem Flurbuch » groß und in seinem fetzige» Zustande auf N8 o x> «r geschätzt worden.