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Sein Bemühen blieb hoffnungslos; wenn das Modell nicht mehr verriet als das Wrack, war die Arbeit der drei letzten Halbjahre um- ionst getan, und es galt wieder da einzusetzen, wo Städel gestanden hatte, als er dem von den Soldaten heimkommenden Sohn anvertraute: »Jetzt hab' ich s! den Ballon muß man lenken, nicht die Gondel." Ackermann hatte sich bescheiden zurückziehen wollen, als sie die Schmiede betraten, aber er mutzte mit hinauf; vielleicht fiel ihm doch noch etwas Wichtiges ein. Nun standen die vier in der Hexenküche, aus der sie vorhin den Herrn hinausgetragen hatten, und Karl mutzte sich eindringlich sagen, datz es nach Vaters Wunsch und Willen geschähe, wenn sachverständige Männer seinem Luftschiff wieder zum Fluge verhülfen, sonst wär's ihm wie ein Unrecht erschienen, datz er den Glaskasten vom Modell hob. „Hier", sagte er langgsam. Ackermann machte sich an der Lampe zu schaffen, aber ihr Oel war in der letzten Nacht verbrannt worden; w zündet« er die beiden Totenkerzen an, die jetzt auf dem Arbeitstisch vor Pilatre de Rozier standen. „Hier", sagte auch er und hob die eine Kerze so hoch, datz sie dem Holzengel gegen das Kinn schien und dem Modell in all seine Geheim- nisse leuchtete. Alle vier neigten sich darüber und schauten. Endlich sagte Karl mühsam: „Nichts. Dies da zeigte mir der Vater damals vor zwei Jahren, aber der Motor fehlt überhaupt, und eben diese Flügel verwarf er dann wieder, und was er mir drautzcn auf der Wiese zeigte, war ein ga>nz anderes Ding." „Dies vielleicht!" Ter Fremde zeigte auf ein kleineres, etwas zurückgeschobcncs Modell. Karl fah zur Saite. „Dies? Das wäre möglich", antwortete er zögernd, „aber es sieht so vernachlässigt aus und als sei es verbogen —" „Durch einen Sturz verletzt —" Sie nahmen das Modellchen zur Ha-nd und betrachteten cs von allen Seiten; unter der kleinen zerrissenen Ballonhülle spannte sich längsrund ein Reifen, ein Halbreifen wölbte sich über ihm hin, beide waren beweglich und konnten sich erweitern und verengern. Aber was diese Rqifen bewegt hatte, wie sie sich mit der Gondel verbinden mutzten, und auf welche Weise sie die Richtung beeinflussen könnten, war nicht mehr zu erkennen. „Verbogen." „Zerbrochen." „Zum Unglück verdorben." Line Städel, die schon seit geraumer Zeit -unbeachtet in der Türe stand, kam langsam näher. „Ja", sagte sie, „ich stürzte gegen den Tisch, dabei fiel es herunter." Sie sah so traurig aus, datz Ackermann sehr schnell sagte: „Das war auch noch nicht das letzte — nur der Motor ist derselbe geblieben, die Lenkvorrichtung ist erst drautzen ausprobiert worden, von Tag zu Tag mit Versuchen und Verwerfen. Dies hier war nur so ein Ge- stnmpre, wie bei der Schwalbe, die zum ersten Male aus dem Neste schlüpft, traut ihr keiner zu, daß sie mal übers Wasser fliegen wird. Vielleicht steht mehr nn dem Buch, er war ein grotzer Rechenmeister und hat alles Tag für Tag sorgfältig ausgeschrieben." „Das Buch!" rief der Luftschiffer feurig. „Wenn Sic mir das Buch, das Wrack und dies verdorbene Modell verkauften?" Zunächst antwortete Karl gar nicht, sondern suchte nach dem Buch — Line stand atemlos mit vorgeneigtem Kopf da und folgte seinen Bewegungen. Karl hatte das Tagebuch des Vaters nur flüchtig beobachtet; als er ein altes Heft sand mit allcrloi vorläufigen Berechnungen, wo Falsches und Richtiges unkritisch nebeneinander stand, meinte er das Gesuchte zu haben und schob es dem Fremden hin. Der griff hastig danach, blätterte flüchtig und sagt«: „Ich denke, mit Hilfe dieser drei würde ich mich hineinfinden. Ich habe gesehen, wie der goldne Engel sich oben bewegte, ich stecke mit all meinen Gedanken in diesem Problem — Sie haben sich nicht selbst mit der Sache ab gegeben, gegen Dilettanten verhält sich dergleichen spröde, und der da drüben scheint auch nicht viel davon zu verstehen —" „Gar nichts", fiel Karl mit schwerem Tone ein, „er war dafür, datz Vater das lenkbare Luftschiff erfände, und di« Nothnagels Geld dran verdienten — weiter verstand er nichts davon." „Nun also", fuhr der Fremde fort, während Line den Bruder ver wundert ansah, „verkaufen Sie's mir." „Verkauf' es, Karl", bat die Schwester leise, ihr fiel gar nicht ein, datz die Hälfte Recht an dem Luftschiff ihr Recht war. Ackermann räusperte sich. „Sogleich? So Hals über Kopf?" Er meinte, die Geschwister würden mehr Geld für den goldnen Engel be kommen, wenn sie zu zeigen vermöchten, durch welchen Handgriff er gelenkt worden war. Karl mutzte es ja finden, es war ja so einfach gewesen. Opfer hatte der Engel wahrlich genug gekostet, mochte er nun auch etwas einbringen. Karl dachte nicht an die Städtischen Schulden, nicht an die Ver pflichtungen gegen Ackermann, nicht an das Geld, das ihnen der Goldne nach einem Jahrzehnt« alten Versprechen bringen sollte; er dachte an seines Vaters Ruhm und wünschte etwas Fertiges aus der Hand zu geben, damit es den Namen Städel in die Welt hinaustrüge, als den, dem es endlich gelungen war. Gab er jetzt die Bruchstücke her, und der Mann, der mit gierigen Angen vor ihm stand, sand den Zusammen- Hang wieder, so trug der Ehre und Erfolg als leichte Beute davon, den Vater aber nannte höchstens ein wenig gelesenes Buch über die Geschichte der Luftschiffahrt als einen von den Hunderten, die versucht hatten, die Luft zu überwinden, und dabei gescheitert waren. „Nein." Karl sprach dies Nein so laut und deutlich, datz Line zusammen schrak. Dann sügte er riubiger hinzu: „Sie müßten die Katze im Sack kaufen, oder ich müßte die Arbeit eines Menschenlebens verschenken — daS kann ich auch nicht. Lassen Sie mich sehen, was ich aus dem Uebriggebliebcncn und meiner Erinnerung zusammenbringe, und dann noch einmal darüber reden." Line sah den Bruder entsetzt an. „Karl! Du — du willst —!" Ackermann legte ihr beschwichtigend die Hand auf den Arm. „'s ist recht so, 's ist gut so, Fräulein Linchen. Was für einen Preis soll einer machen, der nicht Weitz, was er verkauft? Erst mal besinnen." Line dachte an die Schulden und an alles, was Ackermann für den Lenkbaren getan hatte, und schwieg. Aber die Angst, die alle Angst vor dem Gespenst, die sie heute unter stillen Tränen und heitzen Gebeten mit in die Erde gebettet zu haben meinte, war wieder da und packte sie noch rauher als vorher. Wär's jetzt nicht besser, wenn das Modell schadlos unter seinem Glaskasten stünde? Barmherziger Gott, und ich bat dich zu tun, was gut sei! Es gab noch ein kurzes Hin- und Herreden, dann beschieden sich dir Fremden. Ter Offizier sagte: „Wenn Sie irgend Rat und Förderung brauchen, Herr Städel, wenden Sie sich an uns. Ich werde den gün- stigsten Bericht erstatten und jederzeit für Ihren -goldnen Engel zu haben sein." Ter andere sagte noch weniger, dachte aber: ich komme wieder. Im Gehen stieben die Herren auf den alten Nothnagel. Atemlos und schwindlig lehnte er am Türpfosten und bereute, daß er sich hatte aus dem Bette jagen lassen. Es ging ja auch ohne ihn alles nach Wunsch, die Neugierigen, die bequem zum Erfolg kommen wollten, zogen mit leeren Händen ab, und er behielt die Fäden beisammen. Aber da er nun einmal hier stand, hätte es doch seltsam ausgesehcn, wenn er in der Tür umgekehrt wäre, und er trat ein, um den Stadels ein gutes Wort zu sagen. Wunderlich, daß ihm dieses Wort nicht einfiel, daß er nach dem goldnen Engel an der Wand schielen mußte, wie ein vom schlechten Gewissen Geplagter, daß ihm Ackermann, der Schmiedemcister, mit seinem gelassenen Blick jede Ueberlcgung davonjagte. Endlich, da Ackermann nicht ging und keiner daran dachte, die Kerzen zu löschen oder das Zimmer zu verlassen, setzte er sich schwer aus den nächsten Holzstuhl und sagte: „Ich bin kra-nk; aber ich sah die beiden heraufkommen und dachte, ihr könntet Dummheiten machen; da stand ich wieder auf, um euch zu Hilfe zu kommen. Ich bin sehr krank" — er hustete heftig —, „und 's wär' gar nicht nötig gewesen, ihr war't schon alleine klug." Einen Augenblick lang dachte Karl 5aran, das Zimmer zu verlassen, ohne Antwort, denn es widerstrebte ihm, heute schon abzurechnen, wo noch der Duft der Totenkräitze in der Luft lag. Aber dann besann er sich anders. Gerade heute, wo dieser Tust ihn noch wie der lebendige Atem des Vaters umschwebte, würden ihm di« rechten Worte am sichersten kommen. „Lb das, was wir getan haben, klug ist, Herr Nothnagel, weiß ich nicht, ich weiß nur, daß ich im Sinn« des Vaters gehandelt habe, und klug nach Ihren Begriffen ist der nie gewesen." Nothnagel räusperte sich wenigstens, ganz still konnte er das nicht hinnehmen, aber was er dazu sagen sollte, wutzte er nicht, und Karl sprach weiter. „Vor allem aber dürfen Sic mir hier nicht mehr dreinreden; was noch zu tun blieb, tue ich, ich allein, dem Andenken des Vaters zu Ehren. Sie werden keinen Teil mehr daran haben. Jetzt bekam der Apotheker die Sprache wieder. „So? Keinen Teil? Und mein Recht? Meine Arbeit? Meine Unkosten?" Karl gab knappe Antwort. „Wenn Sic ein Recht an dem Ballon hätten, so wüßten Sie Bescheid und könnten Ihre Erfindung über unfern Kopf weg ausführen oder verkaufen. Ihre Arbeit daran ist wahrlich nicht groß gewesen, und di« Unkosten, die Sie etwa gehabt haben, sind reichlich bezahlt, Sie wissen am besten, durch welches saubere Geschäft." Zornig fuhr der Alte auf, aber er mochte reden, so viel er wollte, und derabZ68etrt. In nur 8oiiden Qualitäten AeianAen kolbende ^Varen 2uw ^U8verkauf: SeläkNLtoSe, LlviävrsLosss, LLwwsto, üsrrenstoffe, Kurdinen, LonßresstoSs, MöbvktoSs, Visokäsvkvii, vLwvllvLsoks, vsUäLwLÄv, üandtüvder, Vsäsoks, 8ekneil8ten8 2U räuwen, 8teiie ieb diermit 8äwtliebe Vorräte 2UW Fs.rislisk.sn. L.ra.svsrlLs.ra.t. Obxleied weine b,äxer, seriell deinen- und LauinzvoUwaren, au8 ^.b8edIÜ88en von «lei» vnonmvn Pnvi88lvigenung bereden, dg.be ied weine bwderiASn — al8 billig bekannten Verkaufgpreme — bi8 ru HM**' HUssvAsn KvsokAGLs-Flullüsun Hw8tänd6dalber 8ede ied wied Aerrivun^en, da8 8eit ea. 15 .labren unter äer k'a. 8, Uo«Iv8 beredende 6e8edäkt ru liquidieren. 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