Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Erscheinungsdatum
- 1907-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-190710060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19071006
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19071006
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-10
- Tag 1907-10-06
-
Monat
1907-10
-
Jahr
1907
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Einhundert Mark Lelahnung. Als heute nachmittag Uhr eine auswärts wohnende Dame einer im Hause Gottschedstraße 15, III. hier wohnenden Dame einen Besuch abstattcn wollte, drängte sich ein von ihr vorher nicht bemerkter, ihr unbekannter Mann Plötzlich von hinten vor ihr durch die Haustüre des bezeichneten Grundstücks und ging, als ob er zu den Haus bewohnern gehöre, die Treppe bis zum zweiten Absatz hinauf, drehte sich dann Plötzlich, ohne ein Wort zu sprechen, um und fiel die Dame an, indem er ihr mit einem In strument, vermutlich einem Messer, eine leichte Schnittwunde am Hals und eine eben falls leichte Stichwunde am Nacken befrachte. Obwohl die Dame ein Handtäschchen mit Geld in der Hand hielt, auch Brillant- ohrringe sichtbar trug, hat der Unbekannte doch nicht nach diesen Wertgegenständen ge griffen, sondern ist auf die Hilferufe der verletzten Dame hin entflohen. Diese beschreibt ihn als etwa 170 bis 172 em groß, schlank, schmächtig, etwa 26 Jahre alt, mit wohlgcbildctem Gesicht, schwarzem, gutgepflegtcm Schnurrbart, gesunder Gesichtsfarbe, braunen, stechenden Augen, dunkelm, feinem Rockanzug, rundem, steifem, schwarzem Filzhut. Alle Wahrnehmungen, die zur Ermittlung des Unbekannten zu führen geeignet sind, wolle man schleunigst der Kriminalabteilung des unterzeichneten Polizciamts mittcilcn. Auf die Ermittlung des Unbekannten wird eine Belohnung von hundert Mark -mkgrsctzt. Leipzig, den 5. Oktober 1907. Das Polizeiamt der Stadt Leipzig. In daS Handelsregister Ist beute auf Blatt 13436 die Firma von Vary Ar bo., Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Leivzig eingetragen und weiter folgendes ver lautbart worden: Ter GesellschastSvertrag ist am 3t. August 1907 abgeschlossen worden. Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb von KommissionS- und Agenturgeschäften in Waren, im besonderen in Wolle. TaS Stammkapital beträgt 250 000 ./l Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so ist jeder Geschäftsführer zur alleinigen Vertretung der Gesell- schäft unv alleinigen Zeichnung der Firma berechtigt, wenn nicht ausdrücklich Kollektivvertretung bei der Bestellung mehrerer Geschäftsführer bestimmt ist. Zn Geschäftsführern sind bestellt die Kaufleute Mariano ron Bary in Antwerpen und August Andreae in Leipzig. Leipzig, den 4. Oktober 1907. sesr Königliches Amtsgericht, Abt. Hk. Montag, den «. Lttobcr 100«, vormittags lö Uhr sollen im Bersteigernngsraume des Kgl. Amtsgerichts, hier, ein Posten Brillanten, Gold- und Silberwaren als: 1 Paar gold. Boutons, I Paar gold. Ohrringe, 1 Paar gold. Ohrichrauben, 2 Paar gold. Manschetten knöpfe. 1 golv. Schlipsnad-l, 14 gold. Ringe, l gold. Damenuhr mit Eprungdeckel, 1 sitb. Damenuhr, eine desgl. von Stadl, 4 sitb. Herren-Rem -Uhr?n, 7 Sick. Tamenuhrketten — DublS —, 32 Stck. .Navalieiketten — desgl. —, 1 Kasten m. Gewichten (teilw. Platin und l braunes Geiellichaftskleid meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Leipzig, am 5. Oktober 1907. 8«82 Der Gerichtsvollzieher vcs König!. Amtsgerichts. Bekanntmachung. Durch da? Kirchengesey vom 22. November 1906 ist in hen Vorschriften iiberdicÄtrchenvorstanVswahlcnsinsosern eine Aruderung eingeireten, als nickst mehr vor jeder ilirchen- vorftandswabl eine besondere Wählerliste anszustellen ist, son dern rin für alleinal eine fortwährend auf dem Laufenden zu haltende Wählerliste angelegt werden soll. Nach 8 8 Abs. 2 des obengedachten Gesetzes erfolgt die Aufnahme in die Wählerliste nur ans eigene Anmeldung, welche zu jeder Zeit geschehen kann. Die Anmeldung erfolgt beim Pfarramt während der geordneten Geschäftszeit, kann aber auch dem- feloen übersandt werden. Tie Anmeldung must mit der ein zeln abzugebenden und durch eigenhändige Unterschrift zu vollziehenden Erklärung verbunden sein, daß der sich An- meldende bereit sei und sich verpflichte, Las kirchliche Leben in Uebereinstimmung mit den Ordnungen der Kirche zu fördern. Formulare zu diesen Anmeldungen können in der Kirchen expedition und in der Geschäftsstelle des Hans- und Grund- besitzer-BereinS, Lützner Straße 34, Part., in Empfang ge- nommen werden. Leipzig-Li., den 3. Oktober 1907. Der Rathanaelkirchenvorstand daselbst. s«67 E. Sorge, Pf. Sparkasse Schönefeld. Geschäftsstelle: Rathaus. orr» Geschäftszeit: Montag» bi» Freitags vorn». 8—1 und nachm. 3—5 Ukr, Sonnabends vorm. 8 bi» nactnn. 2 Uhr. Sparkasse Schönefeld bleibt wegen Reinigung der Geschäftsräume Montag und TienStag, den 7. und 8. Oktober d. I., geschlossen. Dringende Geschäfte werden an beiden Tagen vorm. l 1—l ll l>r erledigt. or«9r Sparkasse Wahren-Leipzig. GcschSftSktelle: Rathaus. Zinssatz: ÜD Einlagen an den zwei ersten Werktagen eines Monats werden für diesen Monat mit verzinst. Geschäftszeit: Montags bis Freitags vorm. 8—1 und nachm 3—5 Ubr. Sonnabends vorm. 8 bis nachm. 2 Ubr. oirsr ailinkin-k-SMllaffc Mlih-Wkndkrg. Geschäftszeit: Montag bis Freitag vorm. S—I Ubr und nachmittag L—5 Uhr, Sonnabends nnr S-1 Ubr. Station Leutzsch. Haltestelle der Leipziger Außenbahn Leivzig-Gnndorf. «irrs Gemeindesparkasie Oetzsch. Gemeindeamt, Nähe Bahnhof (Bayr. Bahn) u. Straßen- ! Stern») bahn-Haltestelle: »Postamt Oetzsch" Geschäfts zeit 9—1 und 3—5, Sonnabends 9—2 Uhr. Einlagen an ocn drei ersten Werktagen eines Monats werde» auf diesen Monat mit verzinst. ons» -Ill5 aen übrigen Amttdlanern. In das GiiterrechtSregister ist eingetragen worden: - Der Ingenieur-Chemiker Otto Thnmmel in Leipzig« Sclsteußig und seine Ehefrau Elisabeth geschieh. Wehle geb. Rohde haben durch Vertrag vom 24. Juni Gütertrennung vereinbart. — Ter Ratsexvecient Franz Paul Gottschalk n Leipzig und seine Ehefrau Louise Helene Martha geb. Grnndke haben durch Vertrag vom 7. September Güter trennung vereinbart. — Ter Bäckermeister Franz Richard Weber in Leipzig-Reudnitz und seine Ehefrau Luise Emilie geschieh. Loren; geb. Busch haben durch Vertrag vom I. Oktober Gütertrennung vereinbart. Leipziger Angelegenheiten. Leipzig, 6. Oktober. Eekpzig al- Lreni-ensta-t. In ncmerer Zeit sucht jede Stadt nicht nur wirtschaftlich sich eine Position zu verschaffen, sondern sie sucht auch Bedeutung als Fremden stadl zu gewinnen. Dem liegt ja auch ein wirtschaftliches Interesse zu grunde, und zwar darf man dieses seinem Werte nach nicht gering veranschlagen. Manchen Städten wird es wun sehr leicht, eine Nolle als Frcmdenstadt zu spielen. Lage und Umgehung fallen dabei sehr ins Gewicht. So ist Dresden als Eingangstor zur Sächsischen Schweiz eines Zuzugs von Zchntausenden immer sicher, München desgleichen als Eingangstor zum bayrischen Hochgebirge und zu den Alpen. Ein Besuch von Köln wird stets mit dem Beginne oder der Beendigung einer Nheinreise verbunden sein. Andere Städte, wie Hamonrg, weisen in ihren Hafenanlagen und ihrem Schiffsverkehr Sehenswürdigkeiten ersten Ranges auf. Aber auch in diesen Städten bestellen trotz solcher natürlichen Vorzüge noch Fremden- und Bcrkchrs- vereinc, und man sorgt dafür, daß der Ruf nach außen hin immer wach erhalten bleibt. Unser Leivzig befindet sich demgegenüber in einer viel schwierigeren Lage, als die eben genannten Städte und noch viele ,,'ndere kleinere, die wie Goslar, Hildesheim, Rothenburg usw., ein L tädtcbild des Mittelalters ihren Besuchern präsentieren oder, wie gar Zst'icr, mit der Porta nigra und den Kaiserbädern glänzen können. Auch die Umgebung unserer Stadt bietet nur intime Reize, die erst von den Kundigen ausgesucht werden müssen, nicht aber großartige oder pitto reske Gebirgslandschaften oder besonders schöne Flußtäler, die ohne weite res Berühmtheiten darstellen. Leipzig muß also selb st Attraktionen aufweisen, mm sich als Fremdenstadt neben andere n günstiger gestellten Städten bchaupen zu können. Besitzt es nun sr'lche Attraktionen ersten Ranges? Wenn wir ehrlich sein wollen, wenigstens unter uns, so müssen wir das verneinen. Attraktionen für Spez ialisten haben wir ja in Hülle und Fülle. Unser 'Grassimuseum sBöltcrku nde und Kunstgewerbef kann sich den allerbesten in Deutsch land zur Seite stellen, unser Bildermuseum birgt seltene Schätze sEa- lamc, Delc. roche usw.j, die Wandelhalle der Universität, die Universi- tätsbibliochv'k und vieles andere mehr sind Dinge, die einen Freund der Kunst u nd Wissenschaft sicher anreizen. Aber Attraktionen für die Allgemeinheit sind es nicht. Wesentlicher ins Gewicht fällt schon mnser Neues R a / h a u s. Für Führungen wurden im vergangenen Jahre rund 6720 .kl vereinnahmt, so daß man annetzmen kann, daß unser Neues Rathaus von 20 000 Personen besucht worden ist. Aber diese hohe Ziffer ist z.unächst auf den Reiz der Neuheit zurückzuführen, denn viele Leipziger se.lbst dürften im ersten Jahre nach der Fertigstellung zu den Besuchern gehört haben. Es muß noch abgewartet werden, ob cs unier Neues Rathaus zu einem allgemeinen Rus als Sehenswürdig keit bringen wird. Dazu gehört ja sehr viel. Aus alledem ergibt sich eins: Wir müssen.unablässig arbeiten, um uns Anziehungen von Rus zu verschaffen, und wir müssen weiter darauf bedacht sein, daß die vorhandenen Schätze allen Fremden leicht zugäng lich gemacht werden und an wichtigen Stellen ihren Platz erhalten. Wir können da manches von anderen Städten lernen. Just zur rechten Zeit wird unser Altes Rathaus fertig. Der Bau präsentiert sich schon jetzt als eine Sehenswürdigkeit. In Verbindung mit einem st a d t g e s chi ch t l i ch e n Museum könnten wir hier einen An ziehungspunkt ersten Ranges schaffen. Ter Verfasser dieser Zeilen bciucbtc kürzlich das stadtgeschichtliche Museum Hamburgs. Wie geschickt war albes arrangiert Eine vollständige Apotheke mit ihren merkwürdigen Zubehören aus dem Anfänge des 17. Jahrhunderts, die Wohnungseinrichtung einer Senatorenfomilie zu Beginn des 18. Jahr hunderts, sodann ein vollständiger Kaufmannsladen aus der Zeit vor 50 Jahren, Duchdruckprcssen von den ersten Anfängen her bis jetzt, und endlich eine Ncliefdarstellung des großen Brandes von 1842 mit vielen aus den Trümmern hcrvorgezogencn Gegenständen. — Das alles und vieles andere war so interessant, daß man Stunden in der Sammlung verweilen . konnte. Und dennoch können wir Leipziger mehr bieten! Breitenfeld und Lützen, die gewaltige napoleonische Zeit mit ihrem Abschluß, der Völkerichlacht, das An gedenken an die großen Koryphäen der deutschen Literatur — bei uns vereinigt sich, wie in keiner zweiten Stadt, alles, nm uns die Grund- lagen für das bedeutendste stadtgeschichtliche Museum Deutschlands zu geben. Nur ausgenntzt muß es werden, und vereinen müssen sich alle Kräfte, nm unter städtischer Führung und Leitung Großes zu schaffen. In einem gewissen Zusammenhänge mit diesen Dingen steht unser V ö I k e r s ch l a ch t d e n k m a l. Es wird, das läßt sich .unschwer Vor aussagen, in seinen gigantischen Formen.unserer Stadt einen Ruf durch alle Lande verschaffen. Zehntausende wallen jährlich znm Niedcrwald- und zum Kyfshäuscrdcnkmal, mehr noch werden nach dem Völkerschlacht denkmal bei Leipzig wandern. In richtiger Würdigung der Bedeutung des großen Werkes müssen es sich daher alle Leipziger angelegen sein lassen, dasselbe nach Kräften zu fördern. Auch i'm neuen Haupt bahnhof dürsten wir ein Bauwerk erhalten, das in dieser Größe einzig in Deutschland dasteht. Es wird deshalb Aufgabe der städtischen Vertretungen sein, nach Möglichkeit auf eine künstlerische Ausgestaltung dieses Bauwerks hinzuarbeiten. Weiter sei gedacht der geplanten Schaf fung eines E l st e r b as s i n s. Ob ein solches allerdings in einer lang gestreckten, dabei aber verhältnismäßig sehr schmalen Form Eindruck machen wird, möchten wir bezweifeln. Es ist kein Gedanke daran, daß es jemals die beiden Alste'-bassins in Hamburg mit ihrem lebhaften Dampferverkehr sfür 5 und 10 Pfg.lj je erreichen wird. Es will wohl überlegt sein, w i e man hier die erforderlichen Millionen aufwcndet. Endlich muß dafür gesorgt werden, daß alle Museen und Sammlungen entweder unentgeltlich oder gegen ein nur geringes Entgelt besichtigt werden können. Nichts schadet mehr, als hohe Eintrittspreise. Nach- ahmenswert ist ferner, daß, wie es in verschiedenen Städten Brauch ist, die Kirchen, soweit sie Sehenswürdigkeiten in sich bergen, zu gewissen Jahreszeiten geöffnet sind. Endlich wäre noch zu erwägen, wie man den Fremden Kunstgenüsse, namentlich im Winter sKonzerthaus, Theaters leicht zngängig machen kann. Auch das gehört dazu, um nach außen einen Ruf zu erlangen. Wir wissen, daß mit dem, was in vorstehendem ausgeführt ist, bei weitem nicht alles erschöpft wird. Es handelt sich einesteils nur um Ausblicke, andcrtcils um Anregungen. Gezeigt sollte werden, daß Leip zig wohl in der Lage ist, eine Fremdenstadt ersten Ranges zu werden, wenn sich nur alle Kräste zu diesem Zwecke vereinigen und wenn es an der richtigen Führung nicht fehlt. In wenigen Jahren werden wir den Fremden mehr bieten können, als die meisten anderen deutschen Städte. Tun wir es, im Interesse unseres eigenen Vorteils! * Gewerbekammerwahlen. Wir machen unsere Leser auf die mor- gen, Montag, von 10—5 Uhr nachmittags stattfindendcn Wahlen für die Gewcrbekammer aufmerksam. Das Wahlrecht kann ohne besondere Legitimation von jedem selbständigen Handwerker, welcher ein Ein kommen von 600 .il und darüber versteuert, ausgeübt werden. Wahl lokale für Leipzig und Vororte siehe die entsprechende Bekanntmachung im Inseratenteil der heutigen Nummer dieses Blattes. Die Wahl lokale für die Ortschaften Schönefeld, Stötteritz, Liebertwolkwitz, Möckern und Großzschocher befinden sich in den Gemeindeämtern da selbst. * Tie Stadtverordneten werden in ihrer nächsten Sitzung über ver schiedene wichtige Angelegenheiten zu beschließen haben. Wir nennen vor allem die Vorlage über versuchsweise Einsührung der Familienpflege für Geisteskranke in erweitertem Umfange. In Verbindung steht hermit die Errichtung einer neuen Arzlstelle bei der Heilanstalt Dillen Diesem Arzte soll die Ueberwachuug der in Familienvfleie unteraebrackitcn Geisteskranken obl egen. Gegen den ganzen Plan Hai en sich in verschieden-n Kreisen Bedenken erhoben, die wohl auch in ter MittwochSsitzung zum AnStruck kommen Linkten. Wir erwähnen dann weiter die VerlehrSordnung der Stadt Leipzig, die ebenfalls einige Neuerungen bringt, sowie die Eingabe von ostvor- städtischen Vereinen, betreffend die Uebekiiände bei Ausübung des StraßrndandelS. Die Petenien wollen bekanntlich in manchen Punkten seine Besteuerung der Straßenhändler heibcigesiihrt wissen. Endlich ist noch darauf hinzuweisen, daß mit ter Generaldebatte über den Haushalt- plan sür 1908 begonnen werden soll. Cie dürste sicb ziemlich ausgiebig ge stalten, vorausge'etzt natürlich, daß frühzeitig genug begonnen werden kann. Wegen der übrigen Punkte verweisen wir auf die unter amtlichen Bekannt- machungen abgedruckte Tagesordnung. Postschaltcrdienst am Sonntag vor Weihnachten. Einem im letzten Jahre hervorgetrelenen Wunsche entsprechend, hatte die hiesige Handelskammer bei der Kaiser!. Obcrposidirektion angeregt, am Sonn tag vor Weihnachten neben den Paketschaltern auch die Brief, annahmcsch alter nachmittags von 5 bis 7 Uhr offen zu halten, damit eilige Bestellungen, die sich erfahrungsgemäß in den letzten Tagen vor Weihnachten häufen, auch am Sonntag durch Briefsendung erledigt werden könnten. Tie Kaiser!. Oberpostdirektion hat sich daran,- hin bereit erklärt, in diesem Jahre am 22. Dezember wenigstens bei den Postämtern 1 und 13 lAugustusplah) in der Zeit von 5 bis 6 Uhr nach- mittags auch die Annahmeschalter für Einschreib- und Wertbriefe offen zu halten. Außerdem werden an diesem Tage, wie im Vorjahre, bei allen Postanstalten Leipzigs die Schalter mit Ausnahme der Stunden des Hanptgotlesdicnftcs <9—11 Uhr vormittags) wie an Werktagen offen gehalten werden mit der Einschränkung, daß von 1 Uhr nachmittags an, von der erwähnten Ausnahme abgesehen, nur Annahme und Ausgabe von Paketen stattfindet. * Tie HanSltsten sind wieder anSzufüllcn. Wir verweisen auf die Bc- kannimachung im amtlichen Teile der vorliegenden Nummer. * Mehrkosten der BernfS- und BetriebSzählnng. Für die am 12. Juni d. I. vorgenommene Beruf?- und Betriebszählung war in den HanS- baltvian ein Betrog von 30 «00 ./L cingeüellt wordert. Es hat fick aber gezeigt, daß mit diesem Belrage nicht auszukommen ist, und zwar hauptsächlich aus dem Grunde, weil die Zählung wider alle Erwartung und Erfahrung außer ordentlich mangelhafte Ergebnisse gebracht hat, sodaß die nachträglichen Erörterungen zur Pirüfung und Berichtigung des eingeliefertcn Materials einen im voraus nicht zu übersehenden Umfang gewonnen haben. Die Zählung wußte nahezu noch einmal im Statistischen Amte geleistet werden, da sich in nicht wenigen Zählbezirken die Noiwendigleck ergab, die ErbebungSsormulare zu einem großen Teile (bis zu 95 Proz.) nochmals auszustellen. Die Schuld lag an den gelieferten Formularen mit ihren übermäßig zahlreichen, umfäng lichen und schwülstigen Fragen, die so schwer verständlich waren, daß sie vielfach von den Zählern und noch viel mebr vom Publikum mißverstanden wurden, lieber einzelne Punkte haben sich sogar die Statistischen Aemter erst bei der Zentralstelle darüber vergewissern müssen, was eigentlich geineint sei. So ist es gekommen, daß die Prüiunq und Berichtigung des Materials bis heute noch nicht beendet ist und die sür die Zählung vom Statistischen Amte angenommenen Hilfsarbeiter noch einige Monate weiter beschäftigt werden müssen. Die hcwil- ligten Mittel sind al er nufge raucht und der weiiere Bedarf ist nach sorgfältiger Schätzung vom Statistischen Amte aus 9000 veranschlagt. Der Rat ersucht die Stadtverordneten um die enisvrechende Nachbcwilligung. — Weiter machen sich 1200 erforderlich zur Ausführung ter am 2. Dezember 1907 statt findenden Viehzählung. Auch hier ersucht der Rat um Zustimmung. * Frauenarbeit tm Handelsgewerbe. Ter Deutichnalionale Handlung?« gehilien-Verband, der ein Gegner >ecer weiteren Ausbreitung der Frauenarbeit im Handelsgewerbe ist, hat eine große öffentliche Versammlung nach dem Sanssouci, Elsterstraße, für Dienslag, den 8. Oktober, abends ' .9 Uhr einbe- rufen. Redner ist Alfred Roth, Hamburg, daS Thema lautet: Für rder ggen die Frauenarbeit im Handelsaewecbe? Nach dem Vorirage ist eine freie Aus sprache vorgesehen, zu der an die verschiedenen Richtungen Einladungen ergangen sind. Wir machen alle interessierten Kreise auf tiefe Versammlung aufmerksam. * Volksbildungswrsen. Wie ans dem Anzeigenteile unserer heutigen Nummer ersichtlich ist, veranstaltet der hiesige Verein für Volkswohl im bevorstehenden Winterhalbjahre eine Anzahl Vortragsreihen zur För- derung des allgemeinen Wissens über Stoffe, die mit dem täglichen Leben auss innigste verknüpft sind und zu denen Herren und Damen jeden Alters und jeden Standes gegen Erlegung einer Anmeldegebühr von nur 25 Pfg. für jede 4—8 Vorträge umfassende Vortragsreihe Zu tritt haben. Ueber das P r o g r a m m ist im Inseratenteile alles Nähere zu ersehen. * Lchrerstelle. Zu besetzen: die Stelle eines provisorischen Lehrers an den Volksschulen in Freiberg Neujahr 1908. Kollator: der Stodtrat daselbst. Einkommen: 1500 F einschließlich Wohnungs geld. Bewerber, die die Wahlfähigkeitsprüfung mit gutem Erfolge bc- standen haben, spvllen Gesuche mit Zeugnissen bis »um 20. Oktober an den Stadtrat in Freiberg einreichen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)