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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Erscheinungsdatum
- 1907-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-190710060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19071006
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19071006
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-10
- Tag 1907-10-06
-
Monat
1907-10
-
Jahr
1907
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Autor
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Leipziger Tageblatt L5830 8pmrMI»i ik t2! VS. 4380 2 bei NO 2. TT. Ssl^röä'bSr 14 » - 3 s 8 S 0 V gke IS7Z ^nükv Lxomplare, selten im ttanäsl liseken llrsprunxs in unvvr^üstiieker Haltbarkeit. beivirkv iek äirekt in äen in kraxs kommenäen Hanäelsplätren s Im ^6I88i^-8aU8 hlkUINLI'Kt 18 eielie I, da? rniic-n ver handel st sich g des > oder intür- dieser z der ' wird lcklieb Attest g^fur ig der ^elien : Noch- »L«L0 los, sebr korrekt. ilttlisil! Sill- D flivstt rii llngiiisllädsilipstittii. kr8tl«l»88ll8« 8<attv 8»iil»«rv Ver- »rkeitnnk. ni»nr1v II »88Oii8. Nr. 277. 10L. Jahrqanst. > gesunden der russischen Petersburger ! umschwärmt. -? s -L. s - > s s- kt v dir 5. Beilaqe Sonntag, tt. Oktober 1907 -ar- ag! men. lir. irig VON en. KierrtennLvlLLn ckurelnveg kieukelten mittleren uuck eleganten Oenres. 6aor besonderes Oocviekt ihren Othello Schönheiten der ganzen ' Jahrgangs heiß hat, ge- Haupt- Lebewelt Aber liii- KMi'mii'öekv iiiitl ii«8tüniv llvilj» V. I^eiTchriK: SriMMLlsvkorSteillvoßlS, I.Urze. L-UT8HA5ZN Lavk. - - »itr <Ii» H«rk8t- ii»«t ^V1«1vr8»i8»i» unterbultvn am diesigen ?Iat2 permanent Kager flanlmte oder ob andere Gründe dabei mitsprachen, darüber meldet dl« Chronik nichts. Jedenfalls genossen sie mehrere Monate lang heimlich vor aller Welt ein stilles Liebesglück, das jetzt vor aller Oefftntlichkeit durch Abschlicßung einer Ehe bekräftigt wird zum großen Aerger ihrer Verehrer, die sich durch einen Neger verdrängt sehen, besonders da die vielfach Angebetete in ihren Ehegemahl ganz närrisch verliebt sein soll. Er holt sie jeden Abend aus dem Theater ab, und an seinen Arm ge schmiegt, hat sie für keinen der feurigen Liebesblicke ihrer Anbeter ein Auge, sondern lebt ganz ihrem „Joe". Der bevorzugte Neger ist von stattlichem Wuchs und verhältnismäßig intelligentem Gesicht, aber ein Backfischideal sieht trotzdem anders aus. Liste Ver «etauttcn. Vom 27. September bis mit S. Oktober. TbomaSkirche: H. A. Springer, Gastwirt- T. — O. F. C. Gieyel, Buchhalter- S. — Th. O. H. Wtetasch, Sergeanten- S. »iilvlaikiraic: ff. A. Schneider, Kaufmann- S. - W. ff. Kleppel, fflctschcrineistcrS T. — ff. ff- Zetsliig, Trosci lenbesitzeis S. — O. H. Helling, fflcischerincistcrs S. — I. A. Bormann, Schneidcrmettter- T. MittthlitkirMc: MI. C. Kramer, Handel-Mann- T. — A. I. C. Noack. Buchhalter- T. — K. ff. Gcipel, Händlers S. Pcterskiräie: ff. ff. R. Köhler, Kaufmanns S. - A. H. Mehner, Kutschers S. — A. H. Spiegelberg, Schneiders T. — F. H. L. H. Schuchow, Kaufmanns S. — I. R. Reinhardt, Braucreidireklors I. Luthertirche: I. A. Krippendors, TapezierermetsterS S. — ff. O. Kindler, Kupfer schmieds T. Unsrea-kircke: P. B. Ackermann, Geschäftsreisenden- T. — ff K. Röder, Zimmerers S. — A. A. I. ff. Becker, BeamienS S. — I. O. Glalthor. Schuhmachers S. — N. F. Moder, Buchhalters T. — G. H. Thomas, Kaufmanns T. — A. R. Wapplcr, Kaufmanns S. — R. P. Wetdimann, Briefträgers S. — I. I. Winkels, Kaufmanns T — K. H. W. P. Zander, Maschinenbauers T. — F. E. Brotzmann, Stellmachers S. — A. L. N. M. Finne, rrodutlenhändlers T. — P. E. Kraub. Kartographcns T. — I. K. Löffler, Zimmerers S. — ff. Schmidt, Malers T. — M. <L. O. Horn, (rngrosschlächters T. ^ohanniskirätc: C. G. Stollberg, Maler- T. — Außerdem 14 Kinder in der Uni- vcrsiläts-ffrauenüinik. Mickneliskirche: ff. H. Röier, Hilf-wcichenstcller- T. — W. H. Ranysch, Lehrers S. — W. O. MI. Wittig, SelimicdS S. — P. ff. Haake, Arbeiters S. — M. (!. T>. Mühlcr, In genieur- und Fabrikanten- in L.-Gohli» T. -.tlcsormicrie Kirche: C. MI. E. Raumann, Schlossergesellens T. — R. P. K. Jung, Rittergut-Pächters T. v », uoä KostümnövlLvn, ^Ils denkbaren 8tokk- arten und karben in Wolle und Leide, secke Kirchliche Nachrichten. Leuysch: Früh 1-10 Uhr Gottesdienst, Predigt: Pastor Magawlo. Schönau: Nachm. 2 Uhr KindergottcSdienst. Lifte Ser Getrauten. Vom 27. September bis mit ». Oktober. ThouiaSkirche: R. Findling, Sergeant zu Möckern, mit I. M. C. ged. Altmann aus Tominium SicgcrSdors — I. Th. K, L. von Gosen, Kaufmann zu Antwerpen, mir C. Th. H. geb. Tode! von hier. — F. E. Lüykcndorf, Sergeant ,11 Möckern, mit G. MI. geb. Knott das. — M O. Raumann, Trogin hier, mit A. G geb. Winter von hier — P. O. Henlsch, Schlosser zu Halle a. 2., mit A. M. E. geb. Karbauin au- Schteudty. — tt. ff. Berger, Schlosser za L.-Connewitz, mit E. F. geb. Brunner von hier. — C. St. Zaros, Pelzwarcn- bändler ,u L.-Ltndenau. mit L. Th. geb. Schaarichmidl daselbst. — W L. M. Kropp, Kauf mann zu Berlin, mit M. Cb geb. Har.ch von hier. Rtkolaitirchc: ff. AI. Mehlis, Schaltwärter zu L.-Eutritzsch, mit A. H. verw gcivcs. Albrecht geb. Fuchs hier. — H. L. Wach« Sattler hier, mit E. E. geb. Toll hier. - G. M Rcitzau, Kellerarbeiter zu Lützschena, mit A. M. geb. Roack zu Hänichen. — G. E. von der T' cken, Rittergutsbesitzer, Rittmeister ». D. hier, mit E. geb. Ctarus zu Grimma. I. G. Reiche,dt, Buchdrnckereibesiyer hier, mit I. MI. geb. Dumas hier. — MI. G. Junge, Pfarrer zu Cunnersdorf, mit E. geb. Krouse hier. Matthälktrchc: E. M. W '»runwald Delitz, Ingenieur zu L.-GohItS, mit M. E. geb. Müller au- Schkeuditz. — G. K. Schnrtg, Markihelfer hier, ivir B. A. geb. Liebau aus Langenbogen. — C. W. Bernhardt, Ansivärler beim Köntgl. Amtsgericht hier, mit I. A. geb. Klas von hier. — K. H. König, VUeseldwebel beim 106. Int.-Regiment zu Möckern, mit F. E. geb. Börnert von hier. — R. O. »litzsch, Maler zu L.-Reusladt. mit H. I. geb. Franz von hier. — R. E. Eyring, Maurer hier, mit MI. A geb. Ködderitzsch aus Plcnba. — I. W. Töhlcr, Psarrcr zu BorSdorf, mit MI. geb. Kospoth von hier. — F. A. E. I. Ackermann, Tr. jur.. Rech «sichrer hier, mit E. M geb. Grzywotz von hier. Pctrrskirche: P. H Scherf, Korrespondent zu Berlin, mit E. P T. geb. Rcichardl hier. - B. A. Pöhl, Ataschinenlechntter hier, mit MI. I. geb. Kirchner hier. — K W. Forwerg, Rechtsanwalt, Dr. jur. hier, mit M. E. geb. Ztesing hier. - T. Breitenba», Hoteidtrcklor zu Trafoi in Tirol, mit A. N. S. M. oeb. Heß hier. — E. M. Sonntag, Ralsbole zu L.-GobliS, mit I. M. geb. Sylbe hier. — F H. Rössel, Lehrer hier, mit A. Mi. verw. Eickhoff geb. Jrmscher hier. — I. T. Schaarschmidt, Semtnaroberiehrer, Professor zu Grimma, mit L. H geb. Loewe hier. — W. A. Kruyger, Etienbabnschafsne zu L -Volk- mare-dors, mir M. A. geb. Kern hier. -WC. Boehme. Friseur hier, mit A M. E. geb. Rudolph hier. Lutbcrklrche: N. A. Sauter, Kellermeister hier, mit M H. B. geb. Schütz von hier. — O. W. P Schmidt, Kausmann hier, mir A. I. geb Pit, von hier. — A. Gerling. Zahn, lechniker hier, mit I. B. M. geb. Albrecht von hier. — C. Beck, Tr. phil., Kaiserlicher RegierungSrar. Leutnant der Landwehr zu Berlin, mit E. A geb. Frege von hier. Aiisronc-kirchc: H. R. Mahn, Korrespondent zn Mannhechn. mit P. O. M. E. oeb. Starke ans L.-Neustadt. — F. R. Paul, Schlosser Iner, mit A. MI. K. geb. Huber aus Hoi. — O. W. Löffel, Werlführer hier, mit H. H. geb. Schladitz aus Großzöisen. — E. M. Bauer, HandclSkammcrtnamter hier, inil E. K. ged Meyer von hier. — I. E. Joffion, HandlungSkommis hier, mit I. M. Eh. geb. Schubert au- L.-Volkmar-dorf. — G. E. Stohrcr, Arlitz hier, mit Th. E. verchel. gew Fischer geb. Gebhardt von hier. — E. F. Stange, Klempner zn L.-Lindenau, mit MI geb. Lznmansly aus Teulsch-Tamerau. — L. A. F. Walter, Lbcrmaschtncnmcisicr hier, mit M. D. geb. Weber aus L. Eonn-witz. Fohnniiislirche: W. C. Zwanziger, Babnarveiicr zu L.-Reudnitz, mit A. E I. geb. Töchcrt von hier. — A. MI H. Lippmann, Lehrer hier, mit A. H. geb. Miaut von hier. — I. Ramm. Buchdruckcreibesttzcr hier, mit MI. geo. Wintler in L. Reudnitz. — K. Arnold, Kaufmann zu L.-Reudnitz, mit A. M. E. geb. Peyold zu L.-Rcudnty. — O. F. G. Schmidt, Hilfstchirrmann zu L-Reudnitz, mit E. MI. vcew. Reiche geb. Si bert zu L.-Rcudnitz. — I. E. Saupe, Buchbindereiv.fitzer zu L.-Reudnitz, mit L. A. geb. Günther daselbst. — C. Beck, Lehrer zu Meerane t. S., mit H. M. geb. Kültner tn L.-A.-Crottendors. — G. O. K nd, Schriftsetzer vier, mit L. B. geb Kausmann von hier. Michneltolirchc: M. R. Potter, Fabrikbesitzer hier, mit E. M. A. vom Hagen hier. Reformierte Kirche: W. Voller, Dr. med., Assistenzarzt zu Uchtsprtnge. Kicts Garde legen. mit B. MI. ged. Jacob aus Grimma. — P. A. Ulbricht, Handlungsgehilfe hier, mit MI. E. H. geb. Schäffner aus L.-Plagwitz. plötzliche Erkrankung der beliebten Künstlerin dachte, die kreidebleich und um Luft ringend das Podium verliieß. Zur größten Beruhigung der Versammlung erschien Mme. Nicholls nach wenigen Minuten wieder an der Rampe und konnte ihre Arie nunmehr unter frenetischem Beifall zu Ende führen. Schließlich löste sich auch das Geheimnis der Plötz- liehen Unterbrechung auf. Beim Singen war der Dame eine Fliege m «den Mund geflogen nud steckte ihr in der Kehle. Hinter den Kulissen beseitigte die Sängerin die Störung auf die einfachste Weiie: sie schluckte die Fliege hinunter. Das universale Papier. Ans Amerika kommt ein Verfahren, wo nach unter Anwendung ungeheuren hydraulischen Druckes oas Papier eine solche Härte und Festigkeit gewinnt, daß cs als Ersatz für Eisen verwandt werden kann. Unter anderem werden Wagenräder damit ge schützt, was überdies den großen Vorteil hat, das Wagengeraufch fast ganz zu unterdrücken. Eine zweite, nicht minder sinnreiche Erfindung Amerikas ist die Papierflasche als Ersatz der Glasflasche. Milchkonsu- menlen werden die Milch fortan nur in reinstem Zustand erhalten, da die Papierflaschen so gut wie nichts kosten und darum täglich erneuert werden können. Das Herstellungsverfahren ist höchst einfach: in eine Paraffiwlösung getaucht, werden die Pahierslaschen kolossaler Hitze aus gesetzt, das Papier nimmt das Paraffin auf und wird dadurch völlig wasserdicht. Wie Rochefort nach Hause kam. Von Henri Rochefort erzählt der jüngst verstorbene Ernest Blum eine amüsante Geschichte. Der heiß köpfige Politiker war während des zweiten Kaiserreiches ins Gefängnis geietzl worden und wurde bei dem Sturz Napoleons am 1. September 1870 mit den anderen Gefangenen aus den Mauern von Sainle-Pülagic befreit. Er konnte nun nach Hause zurnckkehren. Rochefort hatte nach seiner Rückkehr aus Brüssel lange Zeit im Hotel gewohnt und sich erst im April des Jahres 1870 eine Wohnung gemietet. Aber kaum war er eingezogen, so hatte ihn der Arm des Gesetzes erreicht und er war in Hast gesetzt worden. Die Rückkehr „nach Hause" hatte also für ihn den Reiz der Neuheit. Er steht vor dem Gebäude, in dem er sich eingemietet und dessen Straßennnmmcr er sich sorglich gemerkt hatte, er klingelt, der Hausmeister öffnet, und nun steigt Rochefort die Treppen hinan. Es war drei Uhr frühmorgens. Plötzlich bleibt der Herausgeber der „Laterne" auf der Treppe stehen, er schlägt sich vor die Stirn, er kann sich nicht mehr erinnern, in welcher Etage er wohnt. „Teufel," denkt er, „wenn ich jetzt wieder runter gehe, dann hält mich der Portier sicher für einen Einbrecher." Er denkt nach, er zerbricht sich den Kopf, es fällt ihm nicht ein! Jst's im drillen, oder im vierten, oder im fünften? Die verschiedenen Stockwerke des großen Gefängnisses von 'Lainie- Pelagie haben ihm ganz den Kopf verwirrt. Was tun? Er faßt einen verzweifelten Entschluß, denn er, als Mitglied der neuen Regierung, als Staatsoberhaupt, kann doch nicht die Nacht auf dem Treppenilur verbringen, und dabei ist er so müde, daß er beinahe vor Schlaftrunken heit umfällt. Er entschließt sich, an einer fremden Tür zn läuten. Mehrere Male hallt die Klingel hohl wider in dem totenstillen Hause, wo alles schläft; endlich nach einiger Zeit erscheint ein mangelhaft be kleideter Herr in einer Schlafmützc und öffnet ihm. „Verzeihung," sagt der Minister höflich, „Herr Rochefort?!" „Aber das sind Sie ja!" ant wortete der Herr erstaunt. „Das weiß ich wohl," meint nun Rochefort, der weiter mit der Sprache herausrückcn muß, „ich möche ja nur wissen, in welcher Etage ich wohne." „Eine höher, mein Herr." „Tausend Dank." Und so kam Rochefort endlich nach Hause. Tie L7percttcndion und ver Reger. Eine sensationelle Eheschließung beschäftigt augenblicklich, wie wir aus Petersburg erfahren, die dortigen Gesellschaftskreise. Es handelt sich um die Liebesaffäre, die zwischen der bekanntesten Petersburger Operettendiva und einem Neger spielte und nun in einer Heirat ibren Abschluß fand. Diese Petersburger Des- demona, die nun jetzt hört zu den gefeiertsten stadt und war von jüngeren und älteren „ in der letzten Zeit sand niemand bei ihr Gehör, die zärtlichsten LiebeS- worte und die — kostbarsten Geschenke blieben gleicherweise erfolglos vor diesem Herzen, das plötzlich unempfindlich nnd aus Stein geworden zu sein schien. Der junge Fürst M., ein bekannter Lebemann, soll ihret wegen die ungeheuerlichsten Ausgaben gemacht und sich fast ebenso wie sein väterliches Erbe dabei ruiniert haben, ohne daß er jedoch die Neigung der grausamen Schönen erringen konnte. Man wunderte sich über diese plötzliche Sinnesänderung der gefeilten Diva, bis jetzt endlich auch diesem Rätsel die Lösung gefunden wurde. Sie hatte schon seit vielen Monaten eine heftige Zuneigung zu einem Neger gefaßt, die selbstver- stündlich von feiten des schwarzen Gentleman erwidert wurde. Der Neger soll in dem Operettentheater, wo die Diva allabendlich ihren Triumph feierte, als — Portier angestellt gewesen sein. Dabei hat ihn die Sängerin kennen gelernt, und der Neger eroberte L la Othello ihr Herz im Sturm. Ob er auch irgendwo einmal als General siegreich war und durch die Erzählung begangener Heldentaten Ne junge Dame ent- Vermischtes. Ein Abenteuer des Prinzen Battenberg. Aus Perugia wird uns geichrieben: Ein unangenehmes Erlebnis hatte vor einigen Tagen Prinz Francis von Battenberg, her Onkel des Königs von Spanien. Als der Zug, den der Prinz mit seinen zwei Begleitern benutzte, auf dem Bahn- bof zu Perugia hielt, wurden die drei Herren von der Polizei in Empfang genommen und nicht gerade höflich in die Amtszimmer geleitet. Hier stellte sich heraus, daß die Herren verhaftet waren, und zwar auf Ver- anlassnng des Bahnhofsvorstandes von Florenz, der nach Perugia tele graphiert hatte, daß drei in dem Zug befindliche Engländer auf dem Bahnhof eine Brieftasche mit mehreren 1000 Lire Inhalt gestohlen bälten. Nach Feststellung ihrer Persönlichkeiten wurden der Prinz und icinc Begleiter selbstverständlich sofort unter den größten Entschuldigun gen der betreffenden Beamten entlassen — und an ihrer Stelle drei andere Engländer, drei Brüder Sfogford, verhaftet. Die Polizei hatte aber augenscheinlich in dieser Angelegenheit gar kein Glück, denn diese Herren konnten ebenso wie die prinzliche Reiiegcsellschaft ihre Unschuld sofort klar beweisen. Die Unsicherheit in Paris. Man schreibt uns aus Paris: Ueber die Pariser „Apachen" ist beinahe schon gerade soviel geschrieben wor den, wie über die italienische Kamorra und Maffia. Der Unterschied liegt nur darin, daß es den italienischen Behörden zu gelingen scheint, die Banden auszurotten, während die Pariser Polizei den immer mehr überhand nehmenden Exzessen machtlos gegenüber steht und ihre Un fähigkeit offen eingesteht. Bis jetzt haben die „Apaches" ihre Schand taten meist unter dem Deckmantel der Nacht verübt. Diese „Arbeitszeit" scheint ihnen aber nicht mehr zu genügen, denn die Anzeigen über Raub und Gewalttaten am Hellen Tage mehren sich in ganz bedenklichem Maße. Vor wenigen Tagen ereignete sich auf dom Friedhof Pankin ein Vorfall, der für die Taten der Banden charakteristi'ch ist. Ein Herr Juen be gab sich mit seiner Frau aus den Friedhof, nm Blumen auf den Gräbern keiner Kinder niederznlegcn. Plötzlich wurde das Paar von einem Dutzend verwegen aussehender Burschen umzingelt, und während einige Herrn Inen die Messer vorhielten und drohten, ihn beim ersten Laut zu erstechen, zerrten andere seine schreiende Frau in den Graben und versuchten, ihr-Gewalt anzutun. Mme. Juen wehrte sich mit Beißen und Kratzen und kam schließlich auf den Gedanken, ihr Portemonnaie, das sie in der Hand hielt, zwischen die Kerle zu werfen. Während diese sich um den Besitz des Geldes stritten, gelang es der Frau, ihren Mann zu erreichen, und da, durch das Hilferufen angelockt, mehrere Passanten aus dem Schauplatz erschienen, ergriffen die Appachen die Flucht. Mr.Juen machte dem Polizeikommissar des Reviers Mitteilung von dem Ge schehenen, erhielt aber von dem Beamten die tröstliche Mitteilung, daß derartige Taten fast täglich in dem Revier Vorkommen, daß er aber machtlos sei, dagegen einzuschreiten, da ihm nicht die genügende Anzahl von Polizcibeamten zur Verfügung stehe. Hans Richters Humor. Hans Richter, der auch in diesem Jahre wieder die Londoner Sinfonie-Konzerte leiten wird, besitzt eine große Popularität in England und es kursieren eine Fülle amüsanter Be merkungen, die er während der Proben gemacht hat. Einst war er mit dem Vortrag einer Stelle aus „Tristan und Isolde" so unzufrieden, daß er abklopfte und entrüstet ausrief: „Spielen Sic doch cdler^ wür diger. Isolde ist doch eine Königstochter und keine Köchin." Ein an dermal gefiel ihm das Spiel der Celli in Tschaikowskys „Romeo und Julia" garnicht: es schien ihm zu wenig Leidenschaft und Wärme darin zn sein Er ließ die Melodie von den Cellisten wiederholen, aber noch immer kam sie nicht feurig genug heraus: „Meine Herren, meine Herren," sagte er nun kopfschüttelnd, „Sie spielen ja wie Ehemänner und nicht wie Liebhaber." Tas gestörte Konzert. Die Musikfeste zu Cardiff erlitten vor wenigen Tagen eine unangenehme Störung. Die bekannte Sängerin Mme. Agnes Nicholls trug mit gewohnter Grazie eine wundervolle Arie vor und alle Anwesenden lauschten mit Entzücken den silberhellen Tönen, die der Kehle der Sängerin entquollen. Plötzlich aber schnappte die Stimme beim schwierigsten Teil der Arie über, und mit einem unartiku lierten Laut mußte die Sängerin ihren Vortrag unterbrechen. Der Zuhörer bemächtigte sich eine ungeheure Aufregung, da man an eine Mitteilungen aus der Ratsplenarsttzung am 2. Oktober 1807. Vorsitzender: Herr Oberbürgermeister Justizrat Dr. Tröndlin. 1s Zunächst erfolgt die feierliche Wiederverpslichtung des nunmehr auf Lebenszeit zum besoldeten Stadtrate gewählten Herrn StadtratS Dr. Ackermann durch den Herrn Vorsitzenden. Zunder Feier sind auch mehrere Vertreter des Stadtverordnetenkollegiums erschienen, an deren Spitze Herr Vorsteher Dr. Rothe die Glückwünsche der Stadtverordneten überbringt. Herr Stadtrat Dr. Ackermann dankt für das ihm erneut entgegen gebrachte Vertrauen und sichert auch für die Zukunft treue Pflicht erfüllung zu. 2s Man nimmt Kenntnis: u. von einem Dankschreiben des Senatspräsidenten Förtsch für die Glückwünsche des Rates zu seinem 50jährigen Dienstiubilaum, b. von einer Einladung des Vereins „Soldatenheim" zur Grund steinlegung für das neue Vereinshaus Ecke Treitschke- und Garnison straße in Leipzig-Gohlis am 0. Oktober 1907, mittags l4l Uhr. P Der Leipziger Tierschutzverein hat 10 Exemplare des Buches „Lösung der Vogclschutzfrage nach Freiherrn von Berlepsch" sowie Svnderabdrücke einzelner Kapitel des Buches zur Verteilung an die in Betracht kommenden städtischen Abteilungen üoerreicht. Dem Leipziger Derschutzverein ist zu danken. t> Gelegentlich der Beratung des Kontos 88 des Haushaltplans 1908 war im Stadtverordnetenkollegium angeregt worden, die Kosten des Slraßenunterbaus zu Lasten des Stammvermögens oder der Anleihe zu verrechnen. Nach dem Vorschläge der Tiefbau- und der Finanzdeputation wird beschlossen, auf die Anregung nicht einzugehen. 51 Von der vom Tiesbauamte herausgegebenen Tabelle der Steigungsverhältnisse in den eine größere Steigung aufweisenden Straßen des Stadtgebiets nimmt man Kenntnis. Os Der Verkauf eines Landstreifens an der Lothringer Straße zu Leipzig-Eutritzsch an einen dortigen Anlieger wird genehmigt. 7s Vergeben werden die Maurerarbeiten für den Umbau des Maschinenhauses 1 in der städtischen Kläranlage sowie die Schleusen bauarbeiten in der Berggartenstraßc zu Leipzig-Gohlis von der Mencke- bis zur Knaurstraße. Zu den Punkten 4 und 5 ist den Stadtverordneten Mitteilung zu machen, zu 6 ihre Zustimmung cinzuholen. ! VH u.vveite, et^kj^e ! F ^Lockerungen kostöll- M Dinsk-Vippirtl-Ostttill», Usuo Lrrsu§m886 orionta- Dsn Linkauk
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