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768 Stahl und Eisen. Die elektrothermische Erzeugung ton Eisen und Eisenlegierungen. 24. Jahrg. Nr. 13. steht. In diesen Kanal kommt geschmolzenes Guß eisen; die Enden des Ka nals bilden Stahlblöcke, die innen mit Wasser gekühlt werden und welche die Stromzuleitung übernehmen. Beim Stromdurchgang wird so viel Wärme erzeugt, um die Masse in Fluß zu halten und die für die Raffina tionsreaktionen nötige Tem peratur zu erzielen. Der Ofen bildet mit dem mehr mals gewundenen Kanal so zusagen eine Art Glühlampe, dessen Faden aus geschmol zenem Metall besteht. Für praktische Zwecke besteht der Apparat aus einem auf Rädern laufenden Abbildung 29. sondern der Rahmen selbst enthält eine Durch brechung, in welcher ein Feldmagnet rotiert, wodurch ebenfalls ein beständiger Kraftlinien wechsel hervorgebracht wird. Verfahren von Gin. Das Prinzip des Verfahrens von Gin be ruht darauf, einen dünnen Metallstrang durch Stromzufuhr zu erhitzen. Das Patent (Franzos. Patent 263 783) stammt bereits aus dem Jahr 1897, das Verfahren scheint aber nicht viel über das Versuchsstadium hinausgekommen zu sein. Jetzt wird allerdings berichtet, daß eine Anlage nach diesem Verfahren in Wagengestell mit einem Aufsatz aus feuerfestem Material, in welchem die Kanäle A hin und her laufen; die Enden bilden die Stahlblöcke B (Abbildung 30 bis 33), welche durch die Schiene G Strom erhalten. Die Einrichtung für die Wasserkühlung der Blöcke zeigt Abbildung 31. Der Wagen wird unter ein Gewölbe gefahren, um die Ausstrahlung möglichst zu verhindern, die Stromquelle mit G verbunden und durch Trichter H Roheisen eingegossen. Auch Gin beabsichtigt, sowohl reinen Schrottprozeß, wie reinen Erzprozeß auszuführen. Wenn Roheisen oder Roheisen und Schrott eingeschmolzen ist, wird Erz eingeschaufelt, es entsteht ein leichtes Auf- Plattenberg im Bau sei, wo der Pro zeß in einigen Monaten ausgeführt werden soll. Sollen in flüssigem Roheisen elek trothermische Reaktionen ausgeführt werden, so entstehen große Schwie rigkeiten, weil das Eisenbad kaum 200 Mikrohm Widerstand f. d. cm aufweist. Die vorher angeführten Verfahren erzeugen deshalb den Jo ul eschen Effekt in einer Lage aufschwimmender Schlacke, die we sentlich höheren Widerstand besitzt, oder man läßt einen Induktionsstrom durch das Bad gehen. Gin sieht in beiden Arten Stromausnutzung große Mängel und wendet deshalb einen Ofen* an, der aus einem sehr langen Kanal von geringem Querschnitt be- * „L’clairage electr.“ 1904, 48. „Electroch. Industry" 1904, 20. Abbildung 32 und 33.