1. Juli 1904. Stahl und Eisen. 753 Die Dampfturbinen und ihre Amvendung usw. Die Abdichtung des Gehäuses nach außen geschieht durch eine Art Labyrinthdichtung, so daß als einzige metallische Berührungsflächen lediglich die beiden Lager verbleiben. Da nun die Turbine, wie die Abbildung zeigt, sehr eng baut, so ist auch die Lagerentfernung nur eine geringe. Überhaupt gestattet die Beanspruchung der Lager auch hier ohne weiteres ein Arbeiten mit normalen Konstruktionsmitteln. Dement sprechend ist unsere Turbine mit Ringschmier weiter vermindert werden, da die Herumführung der Ein- und Ausströmungskanäle um die eigent liche Turbine zwar vorteilhaft, aber nicht durch aus notwendig ist. Man braucht also nur die Dampfzuführung zu ändern, um die gewünschte Gewichtsverminderung zu erreichen. Die Regulierung der Elektra-Dampfturbine hat, abgesehen von ihrer großen Empfindlichkeit, den weiteren Vorzug, daß durch sie der Quer schnitt der Einströmungsdüse immer nur pro- Abbildung 2. lagern ausgerüstet. Die Einfachheit des Auf baues und der konstruktiven Anordnung der Turbinen beweist eigentlich am besten, wie gesund das Prinzip ist, das ihrer Konstruktion zugrunde liegt, und es bedeutet sicher ein hohes Lob, daß man von ihr sagen kann, daß sie den höchsten Effekt mit den einfachsten Mitteln erreicht. Es ist jedenfalls unbestritten, daß unsere Turbine zurzeit wohl denjenigen Typ der Dampfturbinen darstellt, welcher bei geringsten Abmessungen und geringstem Gewicht die größte Leistungsfähigkeit besitzt. So wiegt eine 100 P. S.- Turbine etwa 1500 kg, eine 50 P.S. etwa 900 kg und eine 10 P.S. gar nur 275 kg, und zweifellos kann das Gewicht der Turbinen noch portional geändert wird, daß also lediglich die einströmende Dampfmenge, nicht aber die Dampf geschwindigkeit bei dem Auftreten von Belastungs schwankungen sich ändert. Der Regulator selbst ist ein Achsenregulator, der ohne Übersetzung von der Achse aus angetrieben wird. Er gewähr leistet also eine erhöhte Betriebssicherheit, da er funktioniert, solange die Welle läuft. Abbildung 2 zeigt die einzelnen Teile einer auseinandergenommenen 50 P. S.-Turbine. Man sieht das Gehäuse, ein Gußstück mit den beiden eingeschraubten Einströmungsdüsen, und erkennt ferner die beiden Öffnungen für den Abdampf; man sieht weiter die Laufradscheibe mit der Welle und an deren einem Ende die elastische XIIT.24 2