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FulMa« bis 28. MM verlängert Berlin. 24. August. Mit Rücksicht aus den außerordent lich starken Besuch der „12. Großen Deutschen Rundfunkaus stellung" und die vorliegenden zahlreichen Meldungen von weiteren Sonderzügen, wird die Ausstellung noch um drei Tage. d. h. bis einschließlich Mittwoch, den 28. August, ver längert. Diese Tage werden als Volkstage durchgesührt. Der sonst geltende Eintrittspreis von 1 RM wird als Einheits preis auf 0,50 RM herabgesetzt. Lediglich Erwerbslose zah len 0,39 RM. Der Umfang der Ausstellung bleibt in den Verlän^erungstagen genau so wie bisher. Dienstag und Mittwoch finden Sonderveranstaltungen der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" unter dem Motto: „Volk sendet für Volk" statt, die gemeinsam mit dem RDR. und der Volkssenderleitung durchgeführt werden. An den beiden KdF.-Tagen erhalten die Vesucher der Rund» funkausstellung ab 18 Uhr freien Eintritt-in die Sommer blumenschau. Mühselige Bergungsarbeit Ausschachten der Linsturzstelle über 6 Terrassen. In den drei Tagen und drei Nächten, die seit dem Ein sturzunglück in der Hermann-Göring-Straße in Berlin ver gangen sind, ist von allen Mannschaften fast Unmenschliches geleistet worden, aber die ungeheuren Erdmassen, die in den Schacht gestürzt sind und den Tunnel zertrümmerten, können nur langsam Schaufel für Schaufel heraufbefördert werden. Inzwischen ist in der bisherigen Tunnelmitte ein acht Meter breiter Schacht gusgehoben und mit Holzpfählen ge- sich^t würben. Äon hier aus hofft man endlich die Tunnel sohle zu erreichen und den Schacht nach beiden Richtungen weiterführen zu können. Sechs Terrassen übereinander sind angelegt worden. Von Terrasse zu Terasse wird der Sand hinaufgeschaufelt, bis er oben an der Straßenoberfläche in Sandloren geschippt und später mit Lastkraftwagen weiter transportiert wird. Jede einzelne Schaufel Erdreich, die unten herausge hoben wird, muß also siebenmal weiterbefördert werden. Da aber zwei Kompagnien neben den Stammarbeitern schaf fen, konnte dieser Mittelschacht schon in etwa 10 Meter Länge durchgeführt werden. Eine wahrhaft mühselige Arbeit! Preßlufthämmer zertrümmern einen weiteren Teil der Stra ßendecke. Schweißbrenner und Motorsägen, das Spezialgerät der Pioniere, müssen immer wieder eingesetzt werden, damit sich die Aufräumungsmannschaften wieder einen halben Me ter weiter vorarbeiten können. Ein rascher Erfolg ist so nicht zu erhoffen. An der Südseite des Bauschachtes ist ein Behelfskran fertiggestellt worden, mit dem die viele Zentner schweren Einzelteile des in den Tunnel gestürzten Greifbaggers an die Straßenoberfläche geholt werden können. Wenn in dem mittleren Längsschachl die Tunnelsohle erreicht sein wird, werden die Bergarbeiter von neuem eingesetzt werden. Sie sollen von der mittleren Stelle aus einen neuen Ouerschacht m Richtung Tattersaal, und dann im Bogen nach beide»- Seiten parallel zur Hermann-Göring-Straße vortreiben. La« eiaes offenen Stollens Die Aufräumungsarbeilen an der Einsturzstelle. Berlin, 24. August. Der Trichter der Einsturzstelle in der Hermann-Göring-Straße zeigt in Durchführung der von Reichsbahndirektor Geh. Vaurat Dr. Schaper angeordneten und mit Erfolg durchgeführten Maßnahmen gegenüber dem Vortag folgendes Bild: Von der Mitte der Einsturzstelle aus ist ein 7 Meter breitet offener Stollen nach beiden Seiten vorgetrieben worden; er hat bereits eine Länge von 25 Me iern erreicht. Bis zur Sohle der ursprünglichen Baugrube erhält dieser Stollen eine Tiefe von 4,50 Metern. Die Verlän gerung dieses Stollens nach beiden Seiten wird besonders nach Beseitigung der Trümmer an den Kopfenden der Cin- sturzstelle mit Energie vorwärts getrieben, da die Hoffnung besteht, auf diese Weise die Vermißten zu finden. Es ist vorgesehen, im Falle eines Mißerfolges dieser Arbeit sofort Seiten- und Hilfsstollen von diesem Stollen aus vorzulrei- ben. Für diese Arbeit stehen die Bergleute zum sofortigen Einsatz in Reserve bereit. Die eingesetzten Pioniere arbeiten an der weiteren Ab flachung der nach den Ministergärten zu liegenden Böschung, um auf jeden Fall eine Gefährdung der Arbeiten in den offenen Stollen zu verhüten. Die Schaufelarbeit ist durch zwei eingesetzte Greiferkräne beschleunigt worden. Der Einsatz aller zur Verfügung stehenden Kraske der Pionierkompagnien, der Feuerwehr, der Bergleute, der Tech- nischen Rolhilse, der Spezialunternehmer bleibt in vollem Umfange ausrecht erhalten, bis der Erfolg in den Bergungs arbeiten Erzielt ist. Am Freitag sind in der ersten Schicht 680, in der zweiten 74Z und in der dritten 890 Mann ein gesetzt worden. Schon diese Zahlen beweisen, daß aus dem verhältnismäßig beschränkten Raum die Ansetzung von Kräf ten in vollstem Umkange erfolgt ist. 2200 Mann arbeiten in drei Schichten ine Rettungsarbeiten in der Hermann-Göring-Straße ln Berlin haben trotz übermenschlicher Anstrengungen noch zu keinem Bergungserfolg geführt; das liegt allein an den ungeheuren Schwierigkeiten, die bei der Art des Einsturzes den Arbeiten im Weg stehen. Am Freitag sind in der ersten Schicht 680, in der zweiten 743 und in der dritten Schicht 800 Mann eingesetzt worden. Schon diese Zahlen beweisen, daß auf dem ver hältnismäßig beschränkten Raum die Ansetzung von Kräf ten im vollsten Umfang erfolgt ist. In jeder dieser Schichten waren vertreten die Wachtruppe Berlin mit 70 Mann, die Pioniere mit 140, die Feuerwehr mit 60 Mann, außerdem mit wechselnder Stärke die Männer der Technischen Not hilfe, die ihre Arbeit noch nach ihrer Berufsarbeit verrichten. Ferner sind für jede Schicht rund 400 Facharbeiter Berliner Baufirmen herangezogen worden. Hinzu kommen die Berg männer, die zur Zeit mit Sonderarbeiten, wie z. B. mit der Anlegung von Pumpenschächten zur Absenkung des Grund wassers, an der auch die Feuerwehr arbeitet, betraut sind. Unter diesen Umständen hat in der Nacht zzim Sonnabend vor allem der Einbau des breiten Längsstollens, von dem j man sich sehr viel für die Bergung der Verschütteten verspricht, i ansehnliche Fortschritte gemacht, obwohl man nach der Tieie immer wieder auf wirr durchrkstanderliegende Trümm:r stößt. > so« Millionen nm. Schatzanweisungen Unterbringung von weiteren 500 Millionen RM. Reichsanleihe bei den Sparkassen Berlin, 24. August. Im Zuge der Durchführung der von der Reichsregie rung in Angriff genommenen Aufgaben legt das Deutsche Reich durch da» unter Führung der Reichsbant stehende Anleihekonsortium 599 Millionen RM 4'/<prozentige Reichs schahanweisungen zum Kurse von K8^ v. H. zur öffentlichen Zeichnung aus. Die Laufzeit dieser Reichsfchahanweifun- gen beträgt 10 Jahre, beginnend mit dem 1. Oktober d. Js. Von 1941 ab werden jedes Jahr 20 o. h. des Emissions- betrages der SchahanweisuNgen ausgelost werden. Die Zahlungen durch die Zeichner auf zugeteilte Reichs schatzanweijungen haben in der Zeit vom 3. Oktober bis 20. Dezember d. Js. zu erfolgen, und zwar am 3. Oktober und 2. November je HO p. H., am 27. November und 20. De zember je 20 o. H. des zugcteilten Betraaes. Frühere Zah ¬ lungen sind zulässig. Der Lauf der Stückzinsen beginnt ich dem 1. Oktober d. Js. Die Reichsschatzanweisungen sind mürtdelsicher und bei der Reichsbank tombardsähig. Die Zejchnungsfrist läuft vom 4..bis V. Kalember 1SS5. Die Reichsbank ha« ferner für Rechnung des Reiches mit der Deutschen Girozentrale weitere 599 Millionen RM der viereiHalbprozenllgen Deutschen Reichsanleihe von 1935 zum Kurse von 98)4 zur Unterbringung bei den Sparkassen abgeschlossen. Die Anleihe wird getilgt mit jährlich 2 Prozent der ur- sprünglichen Summe unter Verwendung der Zinsersparnisse. Die Abnahme und Bezahlung der Anleihe erfolgt mit 25 Prozent am 15. Oktober 1935, 25 Prozent am 25. Novem ber 1935, 25 Prozent am 15. Januar 1936 und 25 Nrmen/ am 15. Februar 1936. Reue Besprechung in Loudon England schützt seine Linflußgebiele in Afrika Am Freitag fand in London unter dem Vorsitz des amtierenden Ministerpräsidenten MacDonald eine zwei stündige Besprechung über den italienisch-abessinischen Streit fall statt, an der der Außenminister, der Kriegsminister, der Erste Lord der Admiralität, der Kolvnialminister und die Abteilungsleiter des Auswärtigen Amtes und andere Re gierungsstellen teilnahmen. Die französische Regierung ist von den Entscheidungen des britischen Kabinetts'auf diplomatischem Weg unterrich tet worden. In unterichteten Kreisen wird darauf hinge wiesen, daß nicht beabsichtigt sei, irgendeine beson dere Mitteilung an Italien zu richten. Die hier , und dort aufgetauchte Behauptung, daß Eden in Kürze nach j Paris zu einer Aussprüche mit Laval fahren werde, gilt > zum mindesten als verfrüht. Reber den Inhalt der Beratungen des Kabinetts sind ' inzwischen einige weitere Einzelheiten durchgesickerl. Die im allgemeinen gut unterrichtete Zeitung „Star" schreibt, i das Kabinett habe sich einmütig aus den Standpunkt gestellt, ! daß der Tana-See und die Quellen des Blauen Rils unter keinen Umständen unter die Gewalt einer fremden Macht fallen dürsten. Ferner sei beschlossen worden, gewisse lebens- ! wichtige militärische Punkte aus der Verbindungslinie des j Weltreiches zwischen dem Mutterland und dem Roten Meer m verstärken. j Regierungslrise in Belgrad Belgrad, 24. August. Die seit einigen Tagen erwartete Regierungskrise ist „usgebrochen. Drei Mitglieder, nämlich der Minister für Sozialpolitik Preka, der Justlzminister Auer und der Forst- minister Stefanowitsch überreichten ihre Rücktrittsgesuchs dem Ministerpräsidenten und Außenminister Stojadino- witsch, der gerade aus Veldes zurückgekehrt war, wo er vom Prinzregenken Paul in Audienz empfangen wurde. Wie verlautet, sind die zurückgetretenen Minister mit der Gründung der neuen Regierungspartei, bestehend aus den ehemaligen Serbisch-Radikalen, den bosnischen Musel- ! manen und der Slowenischen Volkspartei, nicht einverstan den, weil sie darin eine Erschwerung zur Lösung der kroa tischen Frage erblicken, deren Bereinigung insbesondere in »Offizierskreisen gewünscht wird. Weltbild (M.) Funkausstellung ehrt den Fernseh-Erfinder. Aus Anlaß des 75. Geburtstages des Fernseh-Erfinders Paul Nipkow fand in der Rundfunkausstellung eine Feier statt. In Anerkennung seiner Verdienste wurde er von der Universität Frankfurt a. M. ehrenhalber zum Doktor er- rannt. Unser Bild zeigt Paul Nipkow (Mitte) mit Ministe rialrat Dreßler-Andreß (links) und Reichssendeleiter Hadamovsky. Boit gestern bis henLs Lhina schenkt Bilder. Die Uebergahe der 16 Malereien moderner chinesischer Künstler, die von der chinesischen Regierung der Ber liner Staatlichen Museen geschenkt wurden, fand in dem dafür geschaffenen Sonderraum des Ostasiatischen Museums durch den chinesischen Gesandten Exzellenz Liu Ehung Chie statt. Reichsminister Rust erklärte, daß die Befreiung der deutschen Kunst von oolksfrcmden Einflüssen auch das Schauen auf die alten Kulturen mit ihrer echten zeitlosen Kunst frei gemacht habe, und dankte der chinesische Regie rung und den Künstlern für die Stiftung. Die Danzig-polnischen Verhandlungen. Die Pressestelle des Danziger Senats teilt mit: „Die Danziger Abordnung für die Verhandlungen zur Durchfüh rung der Danzig-polnischen Verständigung vom 8. 8. ist aus Warschau zurückgekehrt. Bei den Verhandlungen in Warschau haben beide Delegationen ihren grundsätzlichen Standpunkt dargelegt und darüber diskutiert, soweit dies erforderlich war, um das Verhandlungsprogramm festzu stellen. Es besteht beiderseits der Wunsch, nunmehr unver züglich in die sachlichen Erörterungen einzutreten. Die Ver handlungen werden in Danzig stattfinden. Es ist anzuneh men, daß die Delegationen in Kürze wieder zusammentreten werden. Das Erwachen der sudetendeutschen Arbeiter. Dieser Tage fand die Wahl für den Arbeiterbetriebs ausschuß in den weltbekannten Schichtwerken von Außig- Schreckenstein statt. Dort sind augenblicklich 2218 Personen beschäftigt. Von den abgegebenen gültigen Stimmen erhiel ten die marxistischen Gewerkschaften 681 Stimmen und fünf Mandate, die vereinigten nationalen deutschen Gewerkschaf ten 1059 Stimmen und sieben Mandate. Die Marxisten verloren demnach gegenüber der Wahl 1933 208 Stimmen und zwei Mandate, während die nationalen Gewerkschaften 371 Stimmen und drei Mandate, somit die Mehrheit, ge wannen. i Siegesfeier in Asuncion. Die Hauptstadt Paraguays steht im Zeichen der Feier des Sieges über Bolivien. Mit dem triumphalen Einzug des Oberstkommandierenden, an der Spitze der heimkehren den Fronttruppen erlebte Asuncion ein nie gesehenes mili tärisches SchauspiA. Der Vorbeimarsch,.der Truppen vor der Tribüne des Präsidenten und der Regierung dauerre mehrere Stunden. Während der Parade stießen zwei von Kriegsfliegern geführte Flugzeuge zusammen. Die Flieger kamen mit Verletzungen davon. Allerlei Neuigkeiten Zwei Jugendliche am hochkalter abgestürzt. Der 17jäh- rige Malerlehrling Konrad Reichel aus Nürnberg und der gleichaltrige Schlosserlehrling Josef Doll aus Dachau nah men beim Abstieg vom Hochkalter bei Berchtesgaden den schwierigen Weg über die Westseite des Berges. Beide, die ohne jede alpine Ausrüstung waren, stürzten ab. Reichel wurde leicht verletzt, Doll fand den Tod. Fünf holländische Bauernhöfe eingeäschert. In Becst in der Provinz Gelderland fielen fünf Bauernhöfe mit sämt lichen Vorräten einem Großfeuer zum Opfer. Infolge der großen Trockenheit stand die Feuerwehr zunächst dem Brande völlig machtlos gegenüber. Nach vierstündigen Löscharbeiten gelang es dann, dem Feuer Einhalt zu ge bieten. Die Getreide- und Futtervorräte waren nicht ver sichert. Feuer in einer Pariser Garage. In dem Pariser Vor ort Levallois brach in einem großen Schuppen, der zur Un terstellung von Automobilen diente, Feuer aus. Der Schup pen brannte nieder, außerdem sind 12 Automobile zerstört worden. Erdstöße in Sumatra. In Atjeh, auf der Insel Suma tra, ereignen sich fast täglich Erdstöße, die die Bevölkerung stark beunruhigen. Vermutlich werden die Erdstöße von dem Vulkan Telon verursacht, der nach 80jähriger Pause jetzt wieder in Tätigkeit getreten ist. 110 Todesopfer der Schlafkrankheit in Japan. Nach einer Pause von zehn Jahren ist in >MMN erneut eine Schlafkrankheit ausgebrochen. Aus dem Wege, den die Epi demie nimmt, werden alle Altersklassen von der tückischen Krankheit befallen. Bisher sind im ganzen 200 Fälle be kanntgeworden. 110 Todesopfer werden gezahlt. s Raturschuh- und Raturdenkmalspflege. Aus Grund des Erlasses des Führers und Reichskanzlers vom 26. Juni 1935 ist die Bearbeitung der Angelegenheiten des Naturschutzes und der Naturdenkmalspflege, sowie des Vogelschutzes im gesamten Reichsgebiet nach Benehmen,mit den beteiligten Reichs- und preußischen Ministern nunmehr auf den Reichs- - forstmeister «nd Preußischen Landesforstmeister überae- . aunn-"