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Nach dem Giftmordverfuch an der Frau -es leidenschaftlich begehrten Mannes ließ Christina Edmonds durch Schulkinder mehr mals Schachteln Konfekt in dem Geschäft umtauschen und gab dafür aydere, kurz vorher dort gekaufte Packungen zurück, die äußerlich unverletzt erschienen, deren Inhalt sie aber vergiftet hatte. Sie mochte damit erneut nach dem Leben ihrer Rivasin gezielt haben: bei der Unwahrscheinlichkeit, daß gerade Frau Sidney eine der vergifteten Packungen erhalten würde, mag ihr bei dem teuflischen Plan aber auch schon die Gewißheit genügt haben, daß irgendeine ander« Person dem Gift« im Konfekt zum Opfer fallen werde. Dann würde man, so hatte sie gerechnet, dem Konfitürenhändler den Prozeß machen, und. Dr. Sidney würde dann erken nen, wie bitter unrecht er ihr mit seinem Verdachte, sie habe seiner Frau wissentlich Gift beibringen wollen, aetan war die Karle nicht verdächtiger und nicht unverdächtiger als andere Offertschreiben, und doch klagte sie den Schreiber an! Unter der Datierung der Karte „Berlin, den 21. Aug. 08" -stand, von dem B. überschrieben, fast verdeckt und kaum noch leserlich, ein „Fo.". Bei Forst war die Leiche gefunden worden, der Schreiber hatte um ein Haar „Forst" geschrieben und sich dann schnell verbessert. Hier war ein Mann, der schon vor dem Morde mit dem späteren Tatort in Gedanken verbindung gestanden hatte. Jeder Kriminalist kennt das Gefühl, das ihn wie Iagd- fieber überfällt, wenn er darüber grübelt, wer der Mörder sein mag und dann plötzlich einen solchen Fund in der Hand hält. Da zwingt ihn die Erregung vom Sitze hoch, und seine innere Spannung entlädt sich in einem tiefen Atemzug. Das sind die Minuten, die für den Krimnalisten auf der Mör dersuche die bedeutsamsten sind, in denen er die innere Ge wißheit erhält, auf der richtigen Spur zu sein. Alles, was danach noch kommen kann, mühselige, oft monatelang« Ar beit wird leicht getragen und verblaßt vor dem Eindruck dieser Minuten. Der Nachweis, daß -er Verdächtige auch wirklich der Täter ist, so schwer er auch zu führen sein mag. sinkt herab zu einer bloßen Frage der Geschicklichkeit.und der Zähigkeit, sobald uns die innere Gewißheit trägt, daß wir den Mörder kennen. Sengers Berliner Adresse war auf der Karte ange geben. Dieser Senger war in Forst ausgewachsen und war wiederholt, auch mit Zuchthaus, schwer vorbestraft. Er war arbeitslos, und doch fanden die Kriminalbeamten jetzt bei Durchsuchung seiner Wohnung hinter einem Sims versteckt 130 Mark. Unter Wäsche versteckt fanden sie einen Revolver mit Patronen. Sie fanden schließlich auch ^in Beu telportemonnaie aus grauer Leinewand. Den Leinewandbeutel erkannten der Bruder Frankes und andere Zeugen als Eigentum des Ermordeten. In ihm hatte er die SOO Mark getragen, als er mit dem Un bekanten die Reise angetreten hatte, von der er nicht heim kehrte. Das im Kopf des Toten gefundene Geschoß wies un regelmäßige Eindrücke von den Zügen eines Pistolenlaufs auf. Alle Geschosse, die aus dem in Sengers Wohnung ge fundenem Revolver zur Probe abgefeuert wurden, zeigten genau die gleichen Unregelmäßigkeiten. lieber den Erwerb der 130 Mark gab Senger Erklärun gen, die restlos widerlegt wurden. Darüber hinaus wurde ihm nachgewiesen, daß er am Tage vor dem Morde kein Geld besessen hatte, daß er nach dem Morde aber größere Ausgaben gemacht und noch am 8. September 250 Mark im Besitze gehabt hatte. Senger behauptete, Franke überhaupt nicht zu kennen. Daß a-.ch er sich am Nachmittag des 24. Auaust auf mehrer« Mit, daß ein Bekannter Frankes am ihm zum Mörder ge worden sei. Doch waren ihm auch aus der Kriminalgeschichte und aus seiner eigenen Praxis Fälle genug in der Erinne rung. in denen Raubmörder ihr Opfer in dem Moment ge funden hatten, als sie bet der Lektüre von Zeitungsinferaten den Bleistift zogen, um ein«s der Stellungsgesuche anzukreu zen. Ein Bleistiftkreuz auf einem Zeitungsblatt hat schon manchesmal die Bedeutung eines Totenkreuzes erhalten. Und manches Inserat, in dem eine Stellung angeboten wurde, war nur ein Lockmittel, um Stellungsuchend« und der Bitte um ihr« Verzeihung zu ihr eilen würde, hofft« sie, sich leicht zu unterwerfen. Wie dann aber alles anders kam, als sie sich errechnet hatte, als das Gericht nicht an die Schuld des Konfitüren händlers glauben wollte, da schrieb sie in ihrer Ungeduld di« drei anonymen Briefe und überspannte damit den Bo gen. Sie sollten die Strafverfolgungsbehörden erneut auf den Mann Hetzen und setzten statt dessen den Inspektor Gibbs auf ihre eigene Spur. Christina Edmonds wurde zum Tode verurteilt, aber das Urteil nicht vollstreckt Sie wurde für geisteskrank er klärt und in eine Irrenanstalt eingeschlossen. Vielleicht wurde dieses Ende der Frau eher gerecht als das Todes urteil, denn wenn man die Ungeheuerlichkeiten chr«r Tat überblickt, den wildausschweifenden Zug in ihr«m ganzen Plan, so spiegelt sich darin das grelle Aufleuchten phantasti scher Gedanken in einem der nüchternen Verstandeswelt ent rückten. krankhaft überreizten Gebirn (4. Fortsetzung.) Bisher wurde erzählt: Zn Brighton (England) tauft ein Geschäftsmann in einem konfitürenladen eine Schachtel Konfekt, um sie seinem Zungen zu schenken. Das Kind stirbt nach dem Genuß an Slrychninvergistung. Wer hat das Konfekt vergiftet? Die Unschuld des konsilürenhändlers ist bald festgestellt. Dem Vater des vergifteten Zungen gehen drei anonyme Briefe zu. geschrieben von einer Frau. Der Konfitürenhändler erinnert sich nun. daß eine junge Dame einige Male Konfekt in Schachteln gekauft, aber etwas später immer wieder zurückgegeben hat. Die Kriminalpolizei ermittelt Fräulein Edmonds, jung, vielumworben und Tochter wohlhabender Eltern, dls die Säuferin. Sie stellt aber auch fest, daß Christina Edmonds in verschie denen Apotheken Strychnin gekauft hat. Die Edmonds wird verhaftet. Ls stellt sich heraus, daß sie mit dem vergifteten Konfekt die Trau eines von ihr heimlich geliebten Arztes umbringen wollte. ihre Gekdkaution heranzulocken, und es wurde von einer Hand niedergefchvieben, die sich bald danach um eine Mord waffe krampfte. Auch Franke hatte ein Inserat aufgegeben und auf Inserate geschrieben, hatte Zuschriften und Antworten er halten. Jeder der Schreiber, mancher der Antworter konnte der Mörder sein, doch bei der Durchsicht der Briefschaften in Frankes Wohnung behielt der Kommissar eine Posttarte test in der Hand. Ein Albert Senger aus Berlin schrieb in ihr aus das von Franke aufgegebene Inserat, er könne ihm «ine schöne Stellung mit 150 Mart Monatsgehalt bei freier Wohnung, freiem Liebt und Heizung Nachweisen. Der Inhalt der Karte war an sich nicht verdächtiger und nicht unverdächtiger als der anderer Zuschriften, höchstens, daß der verlockende Zusatz: „Die Stell« ist pensiotrsverechttgt Argwohn hätte reg« werden lassen können. Jin ganzen Jeder Verbrecher nimmt sich vor, Fehler zu vermeiden, und doch spricht man geradezu wie von einer Gesetzmäßigkeit, oon der „einen großen Dummheit, die jeder Verbrecher nacht". Wer von einer solchen Verbrecherdummheit in -er Zeitung liest, findet es unbegreiflich, daß einem sonst so oorsichtigen Täter ein so grobes Versehen unterlauf«» konnte, ^a. wenn Verbrechen in derselben Ruhe begangen würden, mit -er man sie in der Zeitung liest! Das Herz klopft, und die Pulse schlagen, wenn sich die Hand heimlich nach rem-em Gul oder fremdem Leben ausstreckt, und die Auf regung ist die Mutter von tausend Fehlern. Auch muß illes schnell gehen in den Minuten oder Stunden der Tat, veil das Feuer einer stets möglichen Ueberraschung auf )en Nägeln brennt. Dabei fließen alle Griffe und Bewe- zungen mechanllch ineinander über, so daß die einzeln« Handlung dem Täter kaum zum Bewußtsein kommt, aber «de kann ein verräterisches Zeichen hinterlassen, so klein und schwach, daß es der Mann selbst nicht sieht, und das hn doch fängt. Wird ein Verbrechen gar von langer Hand wrbereitet, so kann der Täter bei seinen Vorbereitungen läufig noch nicht erkennen, was verräterisch wird, wenn )er Kriminalbeamte von der Tat aus auf alles Vorher gehende zurückblickt, und es zu ihr in Beziehung setzt. Die Vorgeschichte einer Tal ist das Gelände, in dem die Suche nach einer vom Täter begangenen Sorglosigkeit oft zu über raschenden Funden führt. Waldarbeiter, die am 27. August 1908 in den Wal lungen südöstlich der Niederlausitzer Fabrikstadt Forst Holz schlugen, sahen zwischen den Bäumen etwas Weißes chimmern und standen, hinzutretend, vor der Leiche eines Mannes. Der Tote lag auf dem Rücken, sein offener schwar zer Gehrock ließ die Helle Weste frei. Auf dem Unterleib ag der Ueberzieher des Toten, so wie er ihm beim Hin- j stürzen vom Arm geglitten war. über dem er ihn getra- l zen haben mußte. Der Tod war offenbar in dem gleichen Augenblick eingetreten, als der Mann den Schuß erhi«lt, »essen Einschußöffnung sich am Hinterkopfe fand. Aus l«r rechten Beinkleidtafche hing das Taschentuch heraus, ein Teil der Tasche war mit herausgezogen. Im übrigen war der Anzug des Toten offensichtlich nicht von fremden Hän den berührt worden. Der Mörder — die Richtung des Schusses und das Fehlen der Schußwaffe sprachen deutlich für Mord — mußte gewußt haben, wo die Beute zu finden / war, auf di« er abzielt«, als er schoß. Zeugnisabschriften in der Rocktasche lauteten auf August Frank«, Agent der Filiale Berlin-Weißenfee der Lebens- oerstcherungsgesellschaft Viktoria. Der Berliner Kriminalpolizei war dieser August Franke schon als vermißt gemeldet. Er hatte am 25. August seine Berliner Wohnung verlasfen, um sich auswärts durch per sönliche Borstellung um ein« neu« Stellung zu bewerben. Ebn Freund, so hatt^ Franke feinen Wirtsleuten erzählt, habe Hm die Stellung vermittelt und werde ihn auch dort einführen. Als er die Wohnung verließ, hatte er 500 Mark in einem Leinenbeutel bei sich, um die geforderte Kaution gleich stellen zu können, falls er eine Zusage erhielte. Geld und Beutel fanden sich nicht bei der Leiche. Ihnen hatte jener ein« Griff des Mörders in di« Hosentasche des Erschaffe nen unzweifelhaft gegolten. Weder die Wirtsleute noch die Verwandten des Toten kannten den Mann, von dem Franke als seinem Freund gesprochen hatte, sie hatten ihn ni« gesehen. Franke hatte wie jeder Mensch vielerlei Bekanntschaften, und der alltäg liche Sprachgebrauch bezeichnet auch einen Fernerstehenden wohl einmal al» Freund. So war Tür und Tor zu man- chettel Vermutungen geöffnet. Der Berliner Kriminalkommissar Tegtmeyer, dem die Nachforschungen nach dem Mörder oblagen,. rechnete da Tage aus seiner Wohnung entfernt hab«, sei reiner Zu- * fall gewesen. Wo er in diesen Tagen, wo «r insbesondere am Mordtag« gewesen sei. darüber macht« er wechselnde An gaben, von denen sich keine bestätigte. Dagegen traten Zeu gen auf, die in den letzten Tagen vor dem Morde Franke und Senger in Berlin zusammen gesehen hatten, und ein Zeuge hatt« Senger gar in Begleitung des an seinem schwarzen Gehrock leicht kenntlichen Franke am 24. August auf der Durchreis« nach Forst in einer Wirtschaft in Cottbus getroffen. Durch den Mund eines weiteren Zeugen wurde auch der Ermordete noch zum Ankläger gegen Seng«r. Diesem Zeugen, einem Bekanntes, hatt« Frank« am 22. August die Sengerfche Karte gezeigt und hinzügefügt, daß er über-, nlorgen mit dem Senger nach Forst fahren wolle, um sich, tzm die Stellung zu bewerben. (Fortteküna kolatZ Beilage zur Weißeritz-Zeltung, Sonnabend, 24. 8., Nr. 187