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Zweijähriges Fohle» hat SommerrätLe. Mein gutgenährtes zweijährisi«; Fehlen de» kommt am Maule bis zur Brust kleine, kahle Stellen (Sommerräude). Auch scheuert es sich sehr an der Schwanzrüde. Was kann ich da- zegen tun? H. S. in D. Antwirt: Reiben Sie die kahlen Stellen mit Odylen oder Perugen ein. Die Schwanj- cübe ist mit lauwarmem Seifenwasser gut zu säubern und mit reinem warmen Wasser gut »bzuspülen. Sollte darauf keine Besserung ein- rreten, mühten Sie vom' Tierarzt ein paar Perlacar-Einspritzungen machen lassen. R. SrUltungshuste» -er Ferkel. 3m Frühjahr dieses Lahres begannen einige Zuchtläufer im Gewicht von 30 kg zu husten. Weil noch einige ein Fahr alte Tiere etwas husteten, führte ich den Husten auf Erkältung zurück. Scheinbar mit Recht. Der Husten bei den älteren Tieren verschwand bereits nach zwei Tagen, bei den Läufern, als diese 75 kg wogen. Rur die nachfolgenden jungen Tiere husten noch etwas. Rauschen und Zunahmen waren stets gut. Alle Zuchtläufer über vier Monate wurden auf Weide Tag und Nacht draußen ge aalten. Natürlich mit Schutz in guten Weide mitten. Bei den jetzigen Würfen husten die Ferkel mit vier Wochen schon manchmal. Die Tiere wiegen mit vier Wochen 8 dis 10 kg t« Stück. Wie kann ich den Husten be- kämpfen? M. Sch. in O. Antwort: Der bei den Schweinen, be sonders bei den Ferkeln, beobachtete Husten ist ourch einen Katarrh der oberen Luftwege be dingt und wahrscheinlich auf Witterungseinflüsse zurückzuführen. Bei der naturgemäßen Haltung der Schweine im vorliegenden Falle ist jedoch mit Sicherheit anzunehmen, daß sich der Husten bald verlieren wird und eine besondere Be handlung nicht erfordert. Vorbeugend und heilend kann die regelmäßige Beigabe von Bromblau versucht werden. R. Troarwelsucht bei Kaninchen. In kurzer Zeit sind mir vier Zuchtkaninchen tragend oder während der Säugezeit verendet. Fütterung besteht aus Hafer, Heu, Rüben und Kartoffeln. Was ist die Ursache? R. S. in H. Antwort: Als Ursache des Verendens kann Trommelsucht, vielleicht auch eine Futter schädlichkeit, heroorgerusen durch verschimmelte oder angekeimte Kartoffeln oder mit Pilzen befallenem Hafer oder Heu, in Frage kommen. Auch Kokzidiose (Erkrankung infolge Befalls mit tierischen Schmarotzern) kann die Ursache des Derendens sein. Diese Krankheit ist be sonders dann gefährlich, wenn die Tiere durch Inzucht ihre Widerstandsfähigkeit gegen Krank heiten eingebüßt haben. Wir empfehlen, zu nächst das Futter zu untersuchen und, falls es fick um Kokzidiose handeln sollte, den Stall zweimal wöchentlich zu reinigen und täglich mit kurzgeschnittenem Stroh nachzustreuen. Heu und Grünsutter sind in einer Raufe, Weich- sutter in einem glasierten Tonnapf zu ver abreichen: denn manchmal ist der Umstand an schweren Erkranlmngen schuld, daß Weichfutter in Holzklsten oder unglafierten Blumenunter- sätzen gegeben wird, in welchen Gefäßen die Futter reste ost schimmeln, verderben und somit Ursache von Magen- und Darmstörungen sind. R. Schäferhündin hat Furnnkulose. sechsjährige Säfäserhündin bekam vor drei Wochen einen eitrige» Ausschlag an den Gelenken der Vorderläufe, der sich jetzt schon auf den ganzen Körper verbreitet. Am schlimmsten ist es zwischen den Zehen, wo sich kleine Löcher bilden, so daß die Hündin vor Schmerzen kaum ausstehen kann. Als Nah-' rung erhält die Hündin dasselbe, was wir essen. Ich habe sie schon mit essigsaurer Tonerde- Lösung, mit Kamillentee und. Blutreinigungs- tabletten behandelt, aber ohne Erfolg. Ein jüngerer Schäferhund ist mir unter denselben Erscheinungen eingegangen. Was kann ich gegen diese Krankheit tun? B. G. in G. Antwort: Es ist durchaus nicht ange bracht, daß die Hunde dasselbe „Futter" be kommen wie wir. Gewürzte und salzige Speisen und Tunken sind ihnen sogar schädlich. Bei Ihrer Hündin wird es sich wahrscheinlich um Furunkulose handeln. Pinseln Sie die auf- s UZeht -Augustmond au« dem Mord, hakt da« (Wetter dauernd an; zieön die Störche fetzt schon fort, rächt der (Winter Lakd heran. geplatzten kleinen Geschwüre mit Jodtinktur und lassen Sie der Hündin durch den Tierarzt ein paar Perlacar-Einspritzungen machen. R. Ist Kartoffelkraut zur Srüufütterung geeignet? In welcher Form wird es am zweck mäßigsten verfüttert? N. K. in N. Antwort: Das Kartoffelkraut ist im grünen Zustande zur Berfiittcrung sehr wenig geeignet und aus diesem Grunde nicht zu emp- fehlen. Anders verhält er sich mit getrocknetem und gesäuertem Kartoffelkraut. In beiden Fällen stellt es ein durchaus brauchbares Futtermittel dar. Getrocknetes Kartoffelkraut enthält 8 dis 9 °/o Wasser. 10 bis 13 °,o Roh protein, 1 bis 3 °/o Rohsett und 25 bis 40 »/o stickstofffreie Ertraktstö-fse und 20 bis 40 o/o Rohfaser. Will man Kartoffelkraut als Futtermittel verwenden, so muß es in grünem Zustande geschnitten werden. Angetrocknetes oder vergilbtes Kartosselkraut hat wenig Futterwert. Beim Schneiden von grünem Kar toffelkraut ist jedoch die Gefahr gegeben, daß die Ausbildung der Kartoffeln leidet. Am besten wird daher Kar offelkraut nicht ver füttert, sondern kompostiert oder untergepslügt. Verschwendung ist es. das Kartoffelkraut zu verbrennen. R Hamster im Tarten. In meinem Gartenland macht sich der Hamster sehr bemerkbar. Die Kartoffeln werden besonders angegriffen, so daß die Kartoffel stöcke eingehen. Was ist dagegen zu tun? I. D. in G. Antwort: Zur Bekämpfung des Hamsters ist es wichtig, die bewohnten Baue ausfindig zu machen. In den Bau werden mittels eines Lappens 30 bis 50 g Schwefelkohlenstoff ge gossen, ties hineingestoßen und dieser sofort zugemacht. Da diele; Mittel sehr feuergefähr lich ist, ist grüßte Vorsicht geboten. Auch mit einem kleinen Frettchen können Hamster cr- folgreich gejagt werden. R. Anpflanzung eines Wrinspalieres. 15 Meter langer, fensterloser Giebel nach Slldost-Ost soll mit Weinspalieren versehen werden. Ich wünsche eine möglichst schnell wachsende, süße, weiße Traube, wenn möglich auch blaue Sorte. Der Boden ist gute Garten erde. Wann kann ich pflanzen? Welche Traubensorte ist zu wählen? Ist besondere Düngung zu empfehlen? Was ist sonst zu be rücksichtigen? 2. R. in 3. Antwort: Die frei« Giebelfläche — die Höhe sollte man wissen — kann auch in dieser Lage mit frühen Traubensorten vorteilhaft an- gepflanzt werden. Wenn keine DogelfraßKtfahr besteht, können auch blaue Sorten Hur An pflanzung kommen. 3e nach der Flachenhöhe lassen sich mehrere Traubensorten anbauen. Bor der Anpflanzung ziehe man das waage- rechte Drahtgerüst und ziehe danach die Form des waagerechten Kordons. Für den Ansang genügen ja fünf bis sechs Drähte im Höhen abstand von 30 am bei 15 bis 20 om Wand abstand. Es ist anzunehmen, daß bei ent sprechender Höhe fünf Sorten auf 3 m Ab- stand gepflanzt werden können. Mit Topfreben kann schon im Herbst« die Pflanzung erfolgen, doch ist die Zeit im April rötlicher. Man wähle: Pariser und Thomeriegutedel, Kgl. Magdalenentraube, Triumphtraube und Per rantraube und als blaue Sorte Früher blauer Burgunder und Portugieser. Lange vor der Pflanzung die Pflanzstellen- (am besten in 15 m Länge) 60 bis 80 om tief und 1 w breit durcharbeiten, mit Kalk, Thomasmehl und Holzasche genügend vermischen — etwa 7,5 kg Dungkalk, 1,5 Kg Thomasmehl und 3 kg Holzasche — unter Beigabe von Kompost. 3. G. Stachelbeerniem mit kratzigem Geschmack. Ich mache seit fünfzehn Jahren aus den noch vorhandenen Johannis- und Stachelbeeren einen Ballon von 50 Liter Wein. Im letzten Jahre habe ich nun -um ersten Male keinen rechten Erfolg gehabt. Meine Weine waren sonst immer etwas stark. Im letzten Jahre hatte ich etwas weniger Beeren, und zwar waren es hauptsächlich Stachelbeeren und wurde der Wein etwas leichter. Ich habe, wie immer, auf den Ballon etwa 12,5 kg Zucker genommen und ohne Hese vergoren. Der Wein ist hell in der Farbe und ganz klar, Kat aber einen etwas kratzigen Geschmack. Ick übersandte Mnen eine Probe. Was kann ick mit dem Wein an- fangen, um ihn wenigstens' verwmdungssähig zu machen? R. H. in M. Antwort: Der zur Begutactstung über gebene, in der Hauptsache aus Stachelbeeren hergestellte Wein zeigt mehrere Fehler: Er besitzt einen etwas muffigen Geruch und einen kratzen den Nachgeschmack. Scheinbar sind diese Uebel auf Verunreinigungen aus den Beeren zurück- zusühren. Der etwas Herde, kratzende Geschmack träte weniger in Erscheinung, wenn zum Ver gären etwas mehr Zucker angewandt worden wäre. Auf Grund eines praktischen Versuchs zur Brauchbarmachung rate ich. den Wein mit etwa 150 bis 200 g Adsorptionskohle, wie diese zur Weinschönung im Handel ist, zu ver- setzen und ihn damit «inen bis zwei Tage unter öfterem Umschütteln stehen zu lassen. Man läßt dann absetzen, zieht den obenstehenden klaren Teil vorsichtig ab und filtriert ge gebenenfalls den trüben Rest. — Als Adsorp tionskohlemarken werden u. ä. angewandt: Ecolit 0, Adsorptionskohle Ingelheim oder Kohle Ler Peska-Union. Bei der Behandlung mit Kohle verschwindet der muffige Geruch ebenso wie der kratzende Geschma«; allerdings wird auch die hellrötliche Färbung fast in reines Weiß verwandelt. Falls dies unerwünscht, wäre, sofern der Wein lediglich für den Haus- bedarf bestimmt, mit einer rötlichen oder gelb lichen Nahrungsmittelsarbe, wie sie i« feder Apotheke oder Drogerie erhältlich sein sollte, nachzufärben. Beim Abziehen des Weins aus Flaschen ist auf peinlichst« Sauberkeit zu achten. vr. P. M. Bedingungen für di« Beantwortung don Unfrage«: Der größte Teil der Fragen wird schristlich beantwortet, da Abdruck aller Antworten räumlich unmöglich. Jede Anfrage muh genaue Anichrist der Fragestellers enthalten. Anonyme Kragen »»erden nicht beantwortet. Jeder Frage find dir tportaersatz d0 Ups. beizusügen. Anfragen ohne Porto werden nicht beantwortet. R»r rein landwirtschaftliche «nd »«mittelbar einschlägige Krage« wetdeu behandelt; in Rechtt- jragen oder in Angelegenheiten, die sich nicht dem Rahmen dieser Beilage onpassen, wird leine Auskunft erteilt. Alle Ratschläge geschehen ohne jede Verbindlichkeit Alle Zusendung" an die SchrifUeitnng, anch «»frage», find zu richten an »en Verlag I. Reumann, Re«»amm (Bez. Kfo.)