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Oederan vom Jahre 1750 bis 1800. 243 ran die drei Pfingstfciertage des Friedens- und Jubel festes, sowie der Eintracht zwischen Oederan und dem Ritter v. Schonberg und seinem Hause. Am vierten Tage wurde von der Schützcngesellschaft eiu Königsschuß veranstaltet, wobei auf der Scheibe, sehr sinnig, nach den darauf gemalten kaiserlichen Generalen Holk und Korpitz geschossen wurde, die Oederan zum Aschenhaufen gemacht hatten, vor hundert Jahren. Den Königschuß hatte Georg Leberecht Bogel, Zimmermcister hier in der Bornicher Gasse; welche Königscheibe sechs Jahre nach her so merkwürdig ward. Oederan vom Jahre 1730 bis 1800. Bei dem großen Brande in Oederan, Anno 1709, wo die Flammen so schnell gegen das Nathhaus getrie ben wurden, ergriff auch das Feuer sogleich das neben- stchcude Märker'sche Haus, neben dem Hirsch. Die da rin befindlichen Menschen sind bereits entflohen, nur die Hausfrau ist noch im Garten, wo sie von dem Unglück nicht gleich unterrichtet wird. Auch sie flieht endlich durchs Hans auf den Markt und fragt, ob auch ihr Kind aus dem Obcrzimmcr hcrausgcbracht sey. Die unbefriedigende Antwort treibt sie in das brennende Haus zurück, aus dem sie nach einer Weile mit einem schon angeglommenen Körbchen, in dem das Kind liegt, wie der herausstürzt, am ganzen Leibe brennend, indeß ein Mann einen Feucrcimcr mit Wasser über das brennende Weib ausgießt. Mutter nud Kind wurden beide geret tet und erhalten. Dieses Kind war der nachmalige Handelsmann und Stadtrichter Elias Märker in dem selben Hause in Oederan. Nach 44 Jahren, Anno 1753, feierte nun dieser Märker am 15. Octbr. seinen Ge burtstag, zu dem er viele seiner Freunde eingeladen hatte. Auch seine Schwester aus Freiberg mit ihrem Mauue, der Bergwardein war, erschien und beschenkte den Bruder mit ciuem seltenen Bilde. Auf demselben war aus Pergament in, blauen Felde von massivem 16*