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^cdl'ran vom Jahre >600 bis 1650. litt» zn groß, und wnirde durch die (5infälle der Schweden nach dem Jabre 16.'>5 iiimier größer. Oiach 20 Jahren erst (1652) gingen die äm Lande für Oederan gesammel ten Colleetenaeltcr ein, die letzten gar erst 1664, wofür eine in Leipzig gebaute Orgel- augeschafft wurde. Die Kanzel aber wurde von dem Kramer Georg Fiedler der Kirche geschenkt, und 1670 erst aufgebaut, uud zwar der jetzigen Kanzel gegenüber an der Böhme- Lechla- und Bergerschen Capelle, was in den katholischen Zeiten die Sakristei war. (5s befand sich auch damals noch eine kleine Kanzel sür den LLochengottesdienst in der Kirche, denn die Menschen hatten nachmals wieder beten gelernt. Die nur mit einem Zeicher versehene Tbnrmnhr wurde der Kirche von der Tnchmachcrs-Wittwc Maria Matthäs geschenkt. So stand diese Kirche 60 Jabre lang unvollendet, bis sie in den OOger Jahren des 17. Seenli nebst dein Thurm etwas vervollständiget wurde; 16 Jahre nachher aber, 1700, ging sie bei dem großen Brande der Stadt abermals in Feuer auf. Zum Schluß muß an dieses Capitel des Oederaner Clends damals, noch einiger Familien gedacht werden, welche als alte Stämme auS dieser Zeit heute noch svrt- blühcn. (5s sind dieses die Familien Günther, Matthe sius, Grüucr, Fiedler, Böhme, Crutziger, Volturius, Kempe und Richter, die sich Nachweisen lassen. Keine Familie, aber ist in Oederan merkwürdiger geworden als die Familie Holzmüller. Wie weit diese sich in den An nalen zurückführen läßt, kann nicht gesagt werden; aber ihr Bcsitzthnm war ansehnlich in nnd bei der Stadt, wor aus ihr Alterthum zu vcrmuthcu ist. Sie besaß ein Hans am Obcrmarkt, eins am Untermarkt, das Weigandt'sche, jetzt Güuther'sche, die Hohclinde, das untere Borwerk, (etwa daS Freigut) Holz- und Feldboden nnd derglei chen. Bun wurden diese Holzmüllerschen Güter in dieser Zeit ganz besonders von den Croateu mitgenommen und verwüstet, deren Grund aus den vorliegenden Familicn- ichriften hcrvorgeht. Jener Bürgermeister, Gabriel Holzmüller, welcher