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falls, das; nur 20 Bürger davon gekommen wären, aber in den Kellern etliche Hnndert Personen jämmerlich erstickt seien. Das können aber mir alte Leute, und Frauen und Kinder, wohl wenig wehrhafte Männer gewesen sein. Dock mag das Schwert anch in den Häusern und Gas sen Menschen genug gefressen haben, besonders Frauen und Kinder, deren Leichname nach des Vaters Haberlands Berichte, die Kroaten auf die Brandstädter; und in die Wasscrtrögc geworfen und lange unbegraben gelegen haben. Mit diesen in den Kellern und in der Stadt umgckvm- lncnen Menschen wird es also nicht übertrieben sein, wenn im Ganzen 1000 bis 1200 Seelen angenommen werden, welche Oederan in diesen Janimertagen verloren hat; Jammertagc, wie sic kein Ort im Lande, Pirna und Wurzen ausgenommen, im 30jährigen Kriege erlebte. Doch, den richtigsten Beweis von dem Mcnschcnvcr- lust Oederans in diesen Tagen gab der erste Gottesdienst in der eingeäscherten Kirche. Der Hintere Schiffstheil, fest gewölbt, war stehen geblieben. Am 10. Ml. l'i'inil. setzte man den bis zum Tode geängsteten Pfarrer Kirch bach einen Stuhl vor die Thür der Sakristei, in welche die Feinde, wunderbar genug, nicht eingedrungen waren, und vor ihm hatte die ganze Gemeinde Raum, nm sei ner Rede zuzuhören, welche aus dem 64. Cap., Vers 10, 11 des JesaiaS, und aus dem -40. Cap., Vers 23 bis 29 des Jeremias, entnommen gewesen ist. Von den noch Ucbriggebliebcnen mögen die Meisten vor Angst, vielleicht anch an ihren Wunden gestorben sein. So waren der Bürgermeister Holzmüller, Crutziger, I»'. Weidemüller bald nachher gestorben; der Thürmer Albanus Böhme und der Büchsenschmidt Lorenz Fischer aber, welche von Freiberg sich zu zeitig ausgemacht, und vor der Stadt von den noch umherschwärmenden Croaten übel geschlagen worden waren, hat man für todt nach Oederan herübcrgetragcn. Auf das dringende Gesuch des Psarrcrs Kirchbach uud einiger wieder hcrbeigckommencn Väter nur konnten die Landlentc umher bewogen werden, die am Holz gefal lenen Todten zu begraben. Man fand sic entkleidet und