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Der König von Schweden, den seit einigen Wochen seine Gemahlin im Felde begleitet batte, nahm diese ans seinem eiligen Anmarsch bis nach Grfnrt mit. GS mochte Beiden wobl daS ernste Geschick' der kommenden Tage ahnen; denn ungemein schwer nnd schmerzlich war ihm der Abschied von seiner Gemahlin, die in einem der obern Zimmer der Abtei zu Grsurt ohnmächtig zurück blieb, als der General Stahlbantsch den König zum Abmarsch ab- fubrtc. Bor der Thür stand sein Schlachtroß, nnd nm dieses eine Menge Männer, Frauen nnd Kinder, welche die Steigbügel, die Decke nnd den Zanm des Pferdes küßten, nnd als er selber erschien, vor ihm niederfieltn und laut weinend, ihn umringten und ibn ihren Netter und Bater nannten. Unwillig stieg der König anss Pferd, nnd sagte zn seinen Generalen: „diese Butte ver ehren mich als ihren Gott, ich meine, daß nns dieser da für strafen wird !" nnd rittnachdeukend von dannen; laut schreiend rief ibn seine erwachte Gemahlin den Segen Gottes nach, -— den letzten auf diesem Sterne. In scharfen Märschen rückte der König über Zeitz und Naunbnrg nach Weißenfels, von wo Wallenstein sich eilig nach Lützen zurückzog. Gr batte Tags vorher Pap penheim nach Halle entsendet, um die Hilfe, die der Her zog von Braunschweig dem König zuführcn sollte, aufzn- haltcn. Wallenstein rief diesen nun schnell zurück, da der König so nahe znr Schlacht hcranrücktc. Am 5. Novem ber Abends fand der König seine Feinde in einer vor- tbeilbasten nnd festen Stellung, die Wallenstein sehr gut gewählt hatte. Den Floßgraben, ohne Wasser, und vor sich noch einen zweiten Graben, hatte Wallenstein anf- werfen lassen und beide mit Jägern und Gabelsehützen be setzt, auch 14 Kanonen hinein fahren lassen, die den Schweden großen Schaden brachten. Der König besichtigte diese feste Stellung mit Wei mar (Bernhard) und Horn, und sagte zn diesen: „der Fried länder steckt in guter Wolfsschlucht, er dürste uns wohl putzen!" und ging hicranf in sein Zelt, wo er die ganze Stacht nicht schlief. Auch seine Generale, den wichtigen Tag ermessend, der sie erwartete, —. nnd Feinde nnter einem