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Der Eisenerzbergbau auf Cuba. Einem englischen Consularberichte von Cuba ent nimmt »The Iron Age« folgende Mittheilungen: Im Jahre 1883 bildete sich unter dem Namen Jurugua Iron Company eine amerikanische Gesellschaft, welche auf Cuba eine Reihe von Eisensteingruben zum Preise von £ 62 500 ankaufte, ferner eine Eisenbahn von etwa 27 km Länge und ebenso eine grofse Schiffs werft baute und insgesammt ein Kapital von £ 312500 aufwendete. Im Jahre 1884 führte die Gesellschaft nach den Vereinigten Staaten 22 000 t, im Jahre 1885 80 000 t und im Jahre 1886 110 000 t Erz aus. Die Ausfuhr steht aber nicht im Verhältnifs zu der Mächtigkeit der Erzvorkommen, und ist man, um dahin zu gelangen, im Begriff, eine besondere Schiffs linie unter englischer Flagge einzurichten. Die Ge sellschaft hofft nach Einrichtung derselben täglich 1000 t Erz verschiffen zu können. Das Erz wird im Tagebau gewonnen, wobei nur wenig Abraum zu entfernen ist. Die Gewinnungs- und Transportkosten stellen sich folgendermafsen : Abgabe an .die Eigenthürner . . — sh. 21/4 pence Abbauen und Verladen auf die Eisenbahn 3 „ 10 „ Eisenbahnfracht 2 » 3 , Verschiffungskosten nach den Vereinigten Staaten .... 7 , 111/2 » Eingangszoll der Verein. Staaten 3 , l'.'r , also in Summa 17 sh. 4 pence. Das Erz enthält 60 bis 67 % metallisches Eisen. Das Besitzthum der Jurugua Company beläuft sich auf 7 1/4 ha; die übrigen Eisensteinlager, welche noch nicht verkauft sind, und von denen viele noch besser als diejenigen der vorgenannten Gesellschaft sein sollen, bedecken noch einen Raum von etwa 431/2 ha. Es verlautet auch, dafs eine Gesellschaft mit einem Kapital von C 830 000 im Begriffe stehe sich zu bilden, um diese letztgenannten Vorkommen in Angriff zu nehmen. Die ursprünglichen Grubenbesitzer sind von ihren anfangs exorbitanten Forderungen zurückgegangen, indem sie bereit sind, das Erz gegen eine Abgabe von 9 bis 111/2 pence für die Tonne abzugeben. Aufserdem sollen noch reiche Manganerzlager an einem unweit der Küste gelegenen See sich befinden, welch letzterer durch den Durchstich eines 540 m breiten Landrückens mit dem Meere in Verbindung gebracht werden kann. Eisen- und Stahleinfuhr der Vereinigten Staaten. Nach den Mittheilungen des statistischen Amtes der Vereinigten Staaten hat die gesammte Einfuhr von Eisen und Stahl in den 9 Monaten Januar bis Sep tember d. Js. die Summe von 1 450 990 t (zu je 1000 kg) erreicht, nämlich: Roheisen 383 865 t Schrott 264 030 t Stahlschienen 97 160 t Stahlblöcke, -Knüppel u. s. w. . . 264 835 t Weifsblech 221420 t Walzdraht 124 235 t, während der Rest auf sonstige Eisen- und Stahl- waaren entfällt. Die Einfuhr an Eisenerzen betrug während dieses Zeitraumes 1 026 620 t, Im Monat September d. J. wurde eingeführt: an Eisen und Stahl 164 930 t und an Eisenerzen 146 575 t. Wasserhaltung in einem Kohlenschachte mit elektrischer Kraftübertragung. Von der Firma Immisch & Go., Kentish Town, London, ist vor kurzem in einem Kohlenschachte in St. John’s, Normanton, eine Wasserhaltung mit elek trischer Uebertragung zur Förderung von 0,17 cbm in der Minute aus einer Teufe von 161 m eingebaut worden. Die zu Tage liegende Dampfmaschine hat einen Gylinder von 380 mm Durchmesser und 405 mm Hub. Die Pumpe ist eine Differentialpumpe von 182 bezw. 137 mm Kolbendurchmesser. Die Elektro-Dy- namomaschine macht durchschnittlich 650 Umdrehun gen und die Pumpe etwa 8, so dafs eine sehr starke Uebersetzung, welche theils durch Zahnräder, theils durch Riemen bewirkt wird, vorhanden ist. Der Nutzeffect der Kraftübertragung wird auf 44,4 % an gegeben. Die Verwaltung der Zeche soll mit der Anlage sehr zufrieden sein; sie hat, heifst es, derselben Firma einen weiteren Auftrag ertheilt auf eine neue Wasser haltung, in welcher 0,54 cbm auf eine Höhe von 274 m in der Minute gefördert werden sollen. Der Schiffskanal von Manchester. Freitag, den 18. November, ist der erste Spaten stich bei diesem grofsartigen Unternehmen geschehen. Die Arbeit ist bei Eastham, am westlichen Ausgange des Kanals, dort wo er in den Merseyflufs mündet, begonnen worden. Der Unternehmer, T. A. Walker, der den Bau gegen die Summe von 120 Millionen JI übernommen hat, gedenkt in Bälde nicht weniger als 18 000 Arbeiter anzustellen, selbstredend ist, dafs er von Dampfbaggern ausgedehnten Gebrauch zu machen beabsichtigt; er hofft, das gigantische Unter nehmen im Verlaufe von 4 Jahren zu glücklichem Ende zu bringen. Wo bleibt die Ausführung unserer | bescheidenen deutschen Ganalbauten? Marktbericht. Düsseldorf, den 30. November 1887. Die Lage des Eisen - und Stahl mar ktes hat sich im allgemeinen seit unserm letzten Berichte insofern geändert, als infolge der wieder beginnenden Nachfrage aus den Ver. Staaten von Amerika nicht zu verkennen ist, dals die Stimmung auf dem deutschen Markte, welche sich s. Z. durch die Rück wirkung der auf dem amerikanischen Markte einge tretenen Stille in etwa zu verflauen begann, eine festere geworden ist. Dafs diese feste Stimmung eine stabile bleibt, dazu hat wesentlich der Abschlufs von Conventionen beigetragen. Der Kohlenmarkt hat sich gegen den Vor monat noch wesentlich versteift. Die Ziffern der Bahnabfuhr weisen eine bis dahin unerreichte Höhe nach, wobei allerdings der bereits seit längerer Zeit unzulängliche Wasserstand des Rheines wesentlich mit in Betracht kommen mag. Die Nachfrage bleibt aufserordentlieh rege und erstreckt sich in gleicher Weise über Gaskohlen, welche vom Winterbedarf wenig berührt werden, wie über Fettkohlen und die jenigen Separationsproducte, welche der Einwirkung des Winterbedarfs unterliegen. In Koks hat das Geschäft einen ausnehmend lebhaften Charakter ange