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October 1887. „STAHL UND EISEN.“ Nr. 10. 699 wurden die Wechsel; schliefslich ging der Ofen nur noch ruckweise (hy slips) nieder und zwar etwa einmal in 24 Stunden, so dafs der Ofen nach einem Beiriehe von 2 Jahren und 4 Mo naten ausgeblasen werden mufste, nachdem der selbe im ganzen etwa 100 000 l erzeugt halle. Der Gang der anderen 3 Oefen war genau ebenso. Die längste Hüttenreise machte einer derselben mit 2 Jahren 7 Monaten. Die Oefen waren unterhalb des Kohlensacks alle stark aus gefressen , der Herd vollständig zerstört. Das Eisen war durch das ganze Fundament, unter die Säulen, ja sogar in den Untergrund der Giefshalle gedrungen. Aus jedem Ofen mufsten ungeheure Sauen (salamanders) entfernt werden. Eine Prüfung der ursprünglichen Ofenform (Fig. 1) erklärt, nach Ansicht Pollers, die ge habten Schwierigkeiten. Die geringe Weite des Herdes von 2,74 m, im Vergleich zu der Weite von 6,4 m des Kohlensacks , veranlafsle eine sehr flache Rast. Auch hatte man dem Rast- Formgewölbe, weil dieses mit Wasser gekühlt wurde. Es bildete sich hier ein Vorsprung im Umfang des Gestells, auf welchem sich die Be schickung so lange aufsetzte, bis dieselbe infolge ! ihres Eigengewichtes heruntersank und eine Menge kalten Materials mit in den Herd hinab- rifs. Bis dieses Material geschmolzen war, ging natürlich der Ofen kalt, dagegen bis zum näch sten Absturz wieder heifs. Diese Wechsel traten, wie oben schon gesagt, nach Potter ganz regel- rnäfsig in je 24 Stunden ein. Bei der neuen Zustellung der Oefen versuchte man, diese Schwierigkeiten durch Anwendung einer andern Ofenform zu vermindern, und begründet Potter mit dieser Formänderung und einer Verminderung des Kalkzuschlages die grofsen Erfolge, über welche weiter unten berichtet wird. Vor > allem wollte man einen regelmäfsigen Gang, eine • gröfsere Erzeugung und einen geringeren Brenn- j materialverbrauch erzielen. Man entschied sich für eine Form der Hochöfen von Fred. W. Gor- .T • - - - 32 _ 334 sie 2) beträgt die Weite im Kohlensack nur m; derselbe liegt 0,91 m höher als früher, im ganzen 10,66 m über dem Bodenstein. Herd hat 3,35 m Weite, und die Formen in er- (Fig. 6,09 also Der Oefen wrack geworden, und wie wirksam seien, soll folgendes zeigen: Nach einer Hüttenreise von 22 Monaten, welcher 100 000 t Eisen gemacht wurden, mauerwerk die bedeutende Dicke von 2,29 m gegeben, ohne diese irgendwie zu kühlen. Das Rast- und Gestellmauerwerk wurde des halb rasch aufgelöst und erhielt sich nur das Fig- 2- Jetzige Zustellung. Fig. 1. Erste Zustellung. ... „9) don, d. h. etwa diejenige des Isabella- Ofens zu Pittsburg, dessen Betrieb in Amerika stets den besten Ruf genossen hatte. Bei der neuen Form liegen 1,67 m über dem Bodenstein. Das ent spricht einem Rast winkel von 80,5°. Die Mafsc der früheren Gasfangglocke wurden beibehalten, aber die Gicht wurde bis auf 4,66 m erweitert, so dafs zwischen dem Glockenrand und der Ofen mauer ein Zwischenraum von 660 mm entstand. Dieses Mafs scheint gerade hinzureichen, um eine gleichmäfsige Vcrtheilung der Beschickung statt finden zu lassen. Die Rastmauer vom Herd bis zum Kohlensack ist 810 mm stark, anstatt wie bei der ersten Zustellung 2,29 m. Dieses Mauerwerk wird durch eine Reihe wassergekühlter Platten geschützt, welche bis zu 127 mm von der Innenwand in das Mauerwerk hineinragen. Es sind 3 Lagen solcher gekühlter Platten ange ordnet; die erste befindet sich 810 mm über den Formen, die zweite 1020 mm über der ersteren, und die dritte 1040 mm über letzterer. Jede Lage besteht aus 6 Platten, die einen vollstän digen Ring bilden. Jede Platte hat 2 einge gossene Rohre; je zwei Platten sind verbun den, so dafs das Kühlwasser durch die Röhren beider läuft. Die Platten können, falls eine durchbrennt oder sich verstopft, leicht ausgewechsclt werden. Potter hebt bei dieser Gelegenheit hervor, dafs diese Platten in ausgezeichneter Weise ihren Zweck erfüllt haben. Keine einzige sei an den