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eine Steigerung zu bemerken gewesen und hofft I man im laufenden Jahre mindestens 120 000 t Blöcke zu giefsen. Die Giefsereien waren in zufriedenstellender Weise beschäftigt, sowohl hinsichtlich der Arbeits menge als auch der Preise. Die Hammerschmiede war dagegen durchaus ungenügend und unlohnend beschäftigt. Die Räderfabrik war ebenfalls nicht voll be schäftigt, hat jedoch in jüngster Zeit starke Aufträge aus dem Auslande erhalten. Die Kesselschmiede war äufserst mangelhaft beschäftigt und mufste gröfsere Aufträge zu ganz unlohnenden Preisen über nehmen, so dafs ihr Erträgnifs gleich Null war. Die Constructionswerkstätten litten am schwersten unter Arbeitsmangel, und mufste das Ar beiterpersonal stark vermindert werden. Gegenwärtig hofft man darauf, Theile für die Befestigungen an der Maas zu erhalten, und verlangt die Gesellschaft zu diesem Zweck einen ersten Credit von 500000 Fr., um die zur Herstellung dieser Arbeiten erforderlichen Einrichtungen zu treffen. Das Schiffswerft war recht gut beschäftigt, das Trockendock hat im Laufe des Jahres 21 Schiffe mit einem Gehalte von 24 215 t aufgenommen. Ueber die für den belgischen Staat gebauten beiden Post dampfer für den Dienst zwischen Ostende und Dover, welche bekanntermafsen ein vollständiges Fiasco für die Gesellschaft gebildet haben, äufsert sich der Be richterstatter sehr zurückhaltend, indem er meint, dafs Neuerungen niemals auf den ersten Anhieb ge längen und man hoffen könne, dafs die Schiffe sich derart ändern liefsen, dafs sie den Dienst zur voll kommenen Zufriedenheit des Publikums, welches gegenwärtig über den Vorfall einigermafsen aufgeregt sei, ausführen könnten. Die der Gesellschaft gehörige Flottille von 11 Dampfern hat ein befriedigendes Ergebnifs gehabt. Ueber die Betheiligung der Gesellschaft an den Eisenwerken in Südrufsland , welche sie in Gemein schaft mit der Socit des aciries de Praga in Ka- menskoe am Dniepr baut, heifst es, dafs das ge- sammte Kapital auf 5 000 000 Rubel festgesetzt ist, welches von beiden Gesellschaften je zur Hälfte ein geschossen wird. Thatsächlich ist die Socit Cockerill indefs nur mit 2 000 000,Fr. betheilig t, indem der Rest durch Privat-Zeichnungen aufgebracht ist. Bis jetzt sind 20 % von dem Actien-Kapital eingezogen worden. Der General - Director Greiner war erst vor kurzem mit den HH. Rauh und Pastor in Ka- menskoe und befindet sich auch gegenwärtig wieder dort; seine Berichte von dorther lauten recht hoff nungsvoll. Die russischen Zölle betragen gegenwärtig für Roheisen 60 Fr., für Schmiedeisen 122 Fr. und für Stahl 171 Fr. für die Tonne; da dieselben in dieser Höhe auf einen Zeitraum von mindestens 10 Jahren vom Staate garantirt sind, so hofft man, dafs die neugegründete Gesellschaft ausgezeichnete Geschäfte machen wird. Auch bei der Compagnie du Congo pour le com- merce et l’industrie, deren Zweck bekanntlich in erster Linie die Herstellung der Congobahn ist. hat die Gesellschaft sich mit 15 000 Fr. betheiligt. Die Zahl der beschäftigten Arbeiter war 8778 und die Summe der gezahlten Löhne Fr. 8649184, gegen 9421 Arbeiter und eine Lohnsumme von Fr. 8812684 im vorigen Berichtsjahre. Zu den Wohlfahrtseinrichtungen ihrer Arbeiter verwendet die Gesellschaft nicht unerhebliche Bei träge; wir glauben allerdings, dafs dieselbe in dieser Beziehung unter ihren Schwestern in Belgien eine rühmliche Ausnahmestellung einnimmt. Die Gesellschaft verausgabte im Berichtsjahre: an gewöhnlichen und aufsergewöhnlichen Pensionen und Beihülfen an verunglückte, kranke und noth leidende Arbeiter Fr. 210 054 an Beiträgen zur Unfallkasse der Berg leute » 32 345 für Aerzte und Apotheker „ 37 027 für das Waisenhaus „ 35 903 Geschenke an die Armenverwaltung. » 500 für die Bergindustrieschule zu Hoboken » 5 525 also insgesammt die Summe von Fr. 321 354 Kiinaniuräny-Salgö-Tarjäiner Eisenwerks- Actien- Gesellschaft (Ungarn). Die Gruben und Werke der Gesellschaft förderten im Betriebsjahre 1886/87 78 160,7 t Eisenerze und beförderten für den eigenen Bedarf und für das un garische Montanärar mittelst ihrer fast zwei Meilen langen Seilbahn 95 054,8 t Eisenerze nach Station Liker. Die Kalksteinbrüche lieferten 19 758,7 t Zuschläge, die Braunkohlengruben 204 798,5 t Kohlen. An Holz kohlen wurden 512 909 hl erzeugt. Ein Theil der Hochöfen zu Liker verarbeitet gekaufte Koks aus dem Karwiner Reviere. Die Schmelzwerke der Gesellschaft waren — ab gesehen von der wegen Neuzustellung des Nyustyaer und Muranythaler Hochofens erforderlichen Betriebs unterbrechung — im ungestörten Betriebe. Die Production betrug 41 955,3 t Roheisen und 1732,6 t Gufswaaren. Die Raffinirwerke erzeugten 44249,8 t Luppen eisen und 4697,5 t Schweifseisen, in Summa 51947,3 t Halbfabricate, die Gesammtmenge der Fertigfabricate an Walzeisen, Achsen, Draht u. s. w. betrug 40811 t. Das Gesammtquantum der ins In- und Ausland verkauften Fabricate belief sich auf 42 242,1 t. Der Bruttogewinn des Betriebsjahres 1886/87 be rechnet sich auf Fl. österr. 1 134 205,58. Neben einer 6 procentigen Dividende (Fl. 600 000) werden aus dem Gewinn Fl. 200 0O0 zu einem Reservefonds ausge schieden, welcher mit Berücksichtigung der fort während zu zweckdienlicher Anwendung gelangenden Neuerungen und Erfindungen auf dem Gebiete der Eisenindustrie dazu dienen soll, diesen folgen und die Gesellschafts-Unternehmungen concurrenzfähig er halten zu können. Df. L. Ueber die Erzfunde in Südwest-Afrika schreibt der »Export«, Organ des Centralvereins für Handelsgeographie in seiner Nr. vom 15. November d. J. das Nachfolgende: Die Nachrichten, welche kürzlich aus Lüderitz land über dort aufgefundene reichhaltige Goldlager nach Deutschland gelangt sind, veranlafsten uns zur Einziehung genauer Erkundigungen. Aus zuver lässiger Quelle hören wir, dafs die »Deutsche Colonialgesellschaft für Südwest-Afrika« — nicht zu verwechseln mit der »Deutsch - Westafrikanischen Kompanie« — von ihren Vertretern in Kapstadt in der That ein Telegramm erhalten bat, welches die Entdeckung reichhaltiger Goldminen auf dem jener Gesellschaft gehörigen Gebiete meldet. Diese Meldung